Alt 21.06.13, 11:58
Standard Hexensabbat sorgt für zaghafte Erholung
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Erholung lautet das Motto an den Finanzmärkten. Der DAX, der am Donnerstag um fast 300 Punkte eingebrochen war, kann ein wenig verlorenes Terrain zurückgewinnen. Am Mittag steigt der Index, der am 1. Juli 25 Jahre alt wird, um 0,4 Prozent auf 7.958 Punkte. Spekulationen um Bankenhilfen für den klammen Finanzmarkt in China und der so genannte Hexensabbat an der Options- und Terminbörse Eurex stützen die Kurse.

Beim Hexensabbat laufen Optionen auf Indizes und einzelne Aktien aus sowie Terminkontrakte. Das Börsengeschäft ist an diesen Tagen - stets am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember - stark von technischen Faktoren geprägt: Anleger versuchen durch Käufe und Verkäufe die Indizes und Aktien dorthin zu bewegen, wo sie mit ihren Optionen und Terminkontrakten Gewinne erzielen. Die Summe dieser Geschäfte bestimmt den Trend an den Märkten.

Und der ist bislang leicht aufwärts gerichtet: Die Juni-Optionen auf den Euro-Stoxx-50 sind bereits am Mittag verfallen, der Index steigt um 0,8 Prozent auf 2.605 Punkte. In Zürich sind die Index-Optionen bereits am Morgen verfallen, der Leitindex SMI gewinnt 0,2 Prozent hinzu. Allerdings kann der Trend rasch drehen, beeinflusst von den Positionierungen der Investoren an den Options- und Terminbörsen.

Rückenwind erhalten die Aktien aus China. Die chinesische Notenbank soll mehrere große staatliche Kreditinstitute angewiesen haben, dem Finanzmarkt dringend benötigte Liquidität zur Verfügung zu stellen. Der Zins für einwöchige Geldgeschäfte unter Banken ist daraufhin regelrecht nach unten gerauscht. Von fast 12 Prozent am Vortag ist er auf 8,3 Prozent gefallen. Am Donnerstag hatten Sorgen um klamme Finanzmärkte und eine schwache Konjunktur die Börse in Schanghai stark belastet.

Etwas erholt hat sich auch der Goldpreis, der am Vortag eingebrochen war. Die Feinunze wird mit knapp 1.300 Dollar bezahlt, nachdem sie am Vortag bis auf 1.276 Dollar eingebrochen war. Im Devisenhandel herrscht Ruhe nach dem Sturm. Der Euro hat sich nach einem zweitägigen Ausverkauf knapp über 1,32 US-Dollar stabilisiert.

Einen Unsicherheitsfaktor liefert Griechenland: Der IWF könnte Ende Juli die Hilfszahlungen an das Land einstellen. Einer gut informierten Person zufolge will die "Mehrheit" nationaler Zentralbanken der Eurozone keine neuen Griechenland-Anleihen kaufen, wenn ältere Schuldenpapiere auslaufen. Damit könnte die Auszahlung der nächsten Hilfstranche wackeln. Die Athener Börse verliert 2,5 Prozent.

An den Aktienbörsen sind die Kursgewinne breit gestreut. Nur der Technologiesektor liegt leicht im Minus. Hier belastet der Kursverlust des Schwergewichts SAP, die Aktie gibt um 2 Prozent nach. Grund hierfür sind schwache Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Oracle.

Die Papiere von Merck leiden unter einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs und geben um 1,1 Prozent nach. Bayer-Aktien profitieren dagegen mit einem Plus von 1,9 Prozent von einer Hochstufung auf "Kaufen" durch Goldman Sachs.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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