Alt 19.06.13, 12:26
Standard Nervöses Geschäft vor Fed-Ergebnissen
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Das Auf und Ab an Europas Börsen bis Mittwochmittag spricht für angespannte Nerven bei den Anlegern vor Bekanntgabe der Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank. Gegen 20.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung. Viel wichtiger als der Zinssatz dürften aber Hinweise der Fed darauf sein, ob und wann sie die monatlichen Wertpapierkäufe von 85 Milliarden US-Dollar verringert.

Diese hatten die Börsen auf immer neue Rekordstände getrieben. Trocknet dieser Geldfluss aus, könnten die Aktien den Rückwärtsgang einlegen. Bevor hierüber Klarheit herrscht, dürfte es an den Finanmärkten weiter volatil zugehen. Der DAX steigt 0,2 Prozent auf 8.245 Punkte, nachdem er im Tagestief bei 8.160 notierte. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,1 Prozent auf 2.698.

"Bernanke dürfte versuchen, die Märkte behutsam auf geringere Käufe einzustimmen und gleichzeitig die Auswirkungen zu begrenzen, indem er auf längere Sicht weiter niedrige Zinsen zusagt", prognostiziert Christoph Rieger von der Commerzbank und nennt die Aussagen von US-Notenbankpräsident den "Top Act" dieser Börsenwoche.

Auch an den Devisenmärkten herrscht angespannte Ruhe. Der Euro, der am Vortag zum Dollar erstmals seit vier Monaten über 1,34 gestiegen ist, handelt knapp unter dieser Marke. Auch die Anleihemärkte zeigen sich wenig bewegt. Zehnjährige US-Treasurys rentieren unverändert bei 2,18 Prozent. Die Rendite von Bundesanleihen fällt 2 Basispunkte auf 1,54 Prozent. An den Anleihemärkten der Peripherie ziehen die Marktzinsen leicht an.

Für Aufsehen sorgt der chinesische Telekomausrüster Huawei. Am Vorabend sinnierte dessen Topmanager Richard Yu über eine Übernahme von Nokia. An der Wall Street zog der Kurs daraufhin in der Spitze um 12 Prozent an. Anschließend ruderte Huawei zurück, man habe keine Pläne für einen Kauf der Finnen. Daraufhin fiel die Aktie wieder zurück und schloss 4 Prozent im Plus.

Analysten halten eine Übernahme von Nokia für wenig wahrscheinlich. Ein Zusammenschluss hätte sicher einige Vorzüge, so die Credit Suisse. Allerdings gäbe es auch einige Hürden zu überwinden - darunter kartellrechtliche. Nokia Siemens Network würde gemeinsam mit Huawei mehr als 30 Prozent der weltweiten Mobilfunkinfrastruktur auf sich vereinen. Die Analysten sehen auch finanzielle Hindernisse. Nokia-Papiere steigen 3,9 Prozent.

Bei Kabel Deutschland brennt der Bieterkampf bereits lichterloh. Nachdem die US-Gesellschaft Liberty Global ein Gegengebot zur britischen Vodafone auf den Tisch gelegt hat, haben laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nun die Briten ihrerseits das Angebot aufgestockt. Beiden Bietern ist der deutsche Kabelnetzbetreiber nun rund 7,5 Milliarden Euro wert. Aktien von Kabel Deutschland steigen um 0,5 Prozent.

Gut kommen bei Investoren die strategischen Pläne von Alcatel-Lucent an. Die Franzosen wollen sich auf Internet-basierte Dienste und das Breitbandgeschäft konzentrieren und Beteiligungen von 1 Milliarde Euro verkaufen. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", kommentiert die Bank of America. Die Aktie steigt um fast 5 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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