Alt 04.04.12, 15:34
Standard Wachstumssorgen und US-Notenbank verstimmen Anleger
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SINGAPUR (Dow Jones) Enttäuschte Erwartungen an eine weitere Runde geldpolitischer Lockerungen in den USA und Wachstumssorgen mit Blick auf China haben am Mittwoch an den Börsen in Ostasien für zum Teil deutliche Verluste gesorgt. Der Nikkei-Index in Tokio rutschte unter die 10.000er Marke ab und verlor 2,1 Prozent. In Seoul gab der Kospi um 1,5 Prozent nach, während sich der australische Index deutlich besser hielt und nur minimal im Minus schloss. An den chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong fand feiertagsbedingt kein Handel statt.

Am Devisenmarkt hielt sich der Dollar auf seinem am Vortag deutlich erhöhten Niveau, auf das ihn am Vortag das Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank vom 13. März getrieben hatte. Demnach rechnen die US-Notenbanker mit moderatem Wachstum und allmählich sinkender Arbeitslosigkeit. Hinweise auf eine baldige Lockerung der Geldpolitik - etwa durch ein weiteres "Quantitative Easing" - gab es dagegen nicht.

Unter Druck geriet der australische Dollar, nachdem Australien für Februar überraschend ein Handelsbilanzdefizit ausgewiesen hatte, während Experten mit einem Überschuss von rund 1,1 Milliarden australischen Dollar gerechnet hatten. An den Finanzmärkten weckte dies Wachtumssorgen mit Blick auf China. Die Daten zeigten einen deutlichen Rückgang bei den Kohleexporten, von denen ein Großteil üblicherweise nach China gehe, betonte Japan-Strategin Naomi Fink von Jefferies.

In Tokio drückten auch Kursverluste des Schwergewichts Fast Retailing auf die Stimmung. Das Unternehmen hatte zwar flächenbereinigt für die Tochter Uniqlo ein Umsatzwachstum von 5,1 Prozent im März mitgeteilt, Analysten wie die Credit Suisse hatten aber ein stärkeres Plus von 10 bis 11 Prozent erhofft. Fast Retailing verloren daraufhin über 5 Prozent an Wert.

Unter Druck standen auch Aktien von stark in China engagierten Unternehmen. Hitachi Construction Machinery verloren 2,9 Prozent, Fanuc 2,1 Prozent und Nippon Steel 2,2 Prozent. In Seoul gehörten Werftenaktien zu den größten Verlierern. Daewoo Shipbuilding und Samsung Heavy verloren zwischen 4 und 5 Prozent an Boden.

Den widerstandsfähigen australischen Aktienmarkt führte Analyst Stan Shamu von IG Markets auf Hoffnungen auf zinspolitische Lockerungen zurück. Die schwachen Handelsdaten des Tages dürften die australische Notenbank in ihren Überlegungen bezüglich geldpolitischer Lockerungen bestätigen, so der Experte. Dies habe auch für Druck auf den australischen Dollar gesorgt.

Verluste bei Rohstoffaktien wurden so am Ende ausgeglichen von Gewinnen im Bankensektor. Westpac, ANZ Bank und National Australia Bank legten zu, während BHP Billiton 1,3 Prozent und Fortescue Metals Group 1 Prozent einbüßten.

DJG/DJN/gos

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