Alt 03.04.12, 15:23
Standard Uneinheitlich trotz positiver Konjunktursignale
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SYDNEY (Dow Jones) Ermutigt von besser als erwartet ausgefallenen Daten aus dem Verarbeitenden Gewerbe der USA haben die meisten Börsen in Ostasien am Dienstag zugelegt. Favorisiert wurden dabei Rohstoffatien. Tokio und Sydney machten die Aufwärtsbewegung aber nicht mit, zum einen gebremst von einem festeren Yen, zum anderen von einem schwächelnden australischen Dollar. Letzterer litt unter der Entscheidung der Notenbank des Landes, die Zinsen unverändert bei 4,25 Prozent zu belassen.

Der ISM-Index der USA habe bereits die US-Indizes auf neue langjährige Hochs getrieben und habe Hoffnungen auf eine kräftigere Erholung der US-Konjunktur geschürt, sagten Händler. "Die Märkte handeln etwas höher wegen der jüngsten positiven Konjunkturdaten aus den USA und China", so Ben Kwong, COO von KGI Asia, auch im Rückblick auf den am Wochenende besser als erwartet ausgefallenen offiziellen ISM-Index aus China. Viele Teilnehmer hätten sich aber zurückhaltend gezeigt angesichts der nahenden Feiertage und wichtiger Konjunkturdaten wie dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Unter anderem werden die Börsen in Hongkong und Sydney am Freitag geschlossen bleiben und erst wieder am Mittwoch öffnen.

In Tokio verlor der Nikkei-Index 0,6 Prozent, wobei der gestiegene Yen die Kurse der exportsensitiven Aktien bremste. Außerdem sprachen Teilnehmer von einer Atempause nach dem hervorragend gelaufenen ersten Quartal. Zu den Hauptverlierern gehörten Immobilienaktien, die im ersten Quartal mit die größten Gewinne eingefahren hatten. In Seoul und in Hongkong tendierten die Börsen freundlich, der Kospi stieg auf den höchsten Stand seit acht Monaten.

In Sydney drehte der Index im späten Handel kurz ins Minus. "Wir sind sehr enttäuscht", kommentierte Händler Richard Post von der Credit Suisse die Zinsentscheidung der australischen Notenbank. "Ein bisschen Hoffnung war schon im Markt, dass wir eine Senkung bekommen. Jetzt ist die Stimmung angeschlagen und die Anleger ziehen sich zurück", sagte er. In Schanghai fand feiertagsbedingt erneut kein Handel statt.

In Rohstoffsektor legten Rio Tinto in Sydney um 0,6 Prozent zu, in Hongkong Jiangxi Copper um rund 3 Prozent. Im Energiesektor kamen SK Innovation in Seoul um 0,3 Prozent voran und Petrochina in Hongkong um 0,9 Prozent. Hier stützten die vor dem Hintergrund des schwächeren Dollar gestiegenen Rohstoffpreise, hieß es.

Der Yen-Anstieg in der Nacht um rund 1 Prozent zu Dollar und Euro belastete die Kurse exportsensitiver japanischer Aktien Sharp (-2,8 Prozent) und Toyota Motor (-1 Prozent). In Seoul waren Autowerte dagegen gesucht. Für Hyundai Motor ging es um 5,2 Prozent nach oben, Kia Motors legten um 2,9 Prozent zu. Beide Unternehmen hatten starke März-Absatzzahlen vorgelegt.

Am Devisenmarkt halten Experten einen Test der 80-Yen-Marke für einen Dollar für möglich. Devisenexperte Kengo Suzuki von Mizuho Securities bezeichnet dies als "wichtige Marke, da sie genau zwischen dem Februartief von 76,02 Yen und dem Märzhoch von 84,16 Yen angesiedelt ist". Suzuki hält es für wahrscheinlich, dass der Dollar unter die 80er Marke fallen wird.

Unterdessen litt der australische Dollar unter der Entscheidung der Notenbank, den Leitzins unverändert zu lassen. Der Austral-Dollar verteuerte sich auf 1,0402 von 1,0437 US-Dollar am Vorabend. Marktexperte Stuart Ive von HiFX sprach von einem negativen Unterton für den Austral-Dollar, nachdem die Notenbank genau das getan habe, was die Mehrheit der Marktakteure erwartet habe. Sie habe keine "bullischen" Töne angeschlagen und auf die kommenden Verbraucherpreise verwiesen, die es abzuwarten gelte.

DJG/DJN/gos

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