Alt 22.07.11, 16:12
Standard XETRA-MITTAG/Etwas fester - Griechen-Rettung trägt weiter
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der positive Schwung des Brüsseler EU-Sondergipfels vom Vortag stützt auch am Freitagmittag die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Bis 12.56 Uhr steigt der DAX um 0,5% oder 38 auf 7.328 Punkte. Charttechnisch liegt der nächste Widerstand für den Leitindex im Bereich von 7.370 Punkten, Unterstützung findet sich auf dem Niveau von 7.270 Punkten.

Selbst ein hinter der Konsensprognose zurückgebliebener ifo-Geschäftsklimaindex bremst den Aufwärtsdrang nicht. Im Juli sank der wichtigste Frühindikator für die deutsche Volkswirtschaft auf 112,9 von 114,5 Punkten im Vormonat. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 113,8 Punkte erwartet. Bereits im Vorfeld wurde das Risiko freilich eher auf der Abwärtsseite gesehen, schon am Dienstag haben die als Vorläufer geltenden ZEW-Konjunkturerwartungen enttäuscht, am Donnerstag blieben die Einkaufsmanagerindizes sowohl für den Dienstleistungssektor als auch das Verarbeitende Gewerbe deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Wie bereits am Vortag sind auch zum Wochenausklang europaweit die Finanzwerte gesucht. Zwar werden auch private Gläubiger etwa durch das Überrollen griechischer Verbindlichkeiten in längere Laufzeiten zum zweiten Hilfspaket für Griechenland beitragen. Die Möglichkeit, hellenische Schuldtitel künftig an eine mit erweiterten Kompetenzen ausgestattete EFSF verkaufen zu können, wird allerdings positiv gewertet. "Die Banken und Versicherungen werden die Papiere dabei zwar auf den Marktwert abschreiben müssen, zuvor gab es allerdings überhaupt keine Preise und die Anleihen waren faktisch wertlos", sagt ein Händler.

Commerzbank steigen um 2,9% auf 2,83 EUR, Deutsche Bank ziehen um 0,8% auf 39,16 EUR an. Allianz verteuern sich um 0,7% auf 93,59 EUR, für Munich Re geht es um 0,7% auf 106,75 EUR nach oben. Außerhalb des Finanzsektors ziehen adidas um 3,4% auf 54,90 EUR an und sind damit bislang Tagessieger. Die Analysten der Deutschen Bank haben die Einstufung der Aktien des Sportartikelherstellers auf "Buy" von "Hold" angehoben und das Kursziel auf 64 EUR von 52 EUR nach oben geschraubt. Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal dürften zwar unspektakulär, aber solide ausfallen. Dafür sei der Ausblick stark. Erstmals seit einem Jahrzehnt werde das Wachstum auf beiden Kernmarken adidas und Reebok ruhen, so die Experten.

ThyssenKrupp werden von guten Geschäftszahlen der Wettbewerber Nucor und Posco gestützt und rücken um 2,6% auf 32,03 EUR vor. Für Siemens geht es um 1,5% auf 94,83 EUR nach oben. Am Mittag hat US-Konkurrent General Electric seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Vierteljahr vorgelegt und damit positiv überrascht. "Unter dem Strich" stand ein Gewinn von 0,35 USD je Aktie, der Analystenkonsens lautete auf lediglich 0,32 USD je Aktie - die Flüsterschätzung lag bei 0,33 USD je Schein.

In der zweiten Reihe geben Roth & Rau nach einer Gewinnwarnung um 3,5% auf 21,64 EUR nach. Das Branchenumfeld verschlechtere sich, Kunden hätten ihre Investitionsvorhaben auf den Prüfstand gestellt und vereinbarte Liefertermine verschoben, erklärte das Unternehmen. Im ersten Halbjahr werde der Umsatz sinken, das Ergebnis vor Steuern und Zinsen deutlich negativ ausfallen.

DJG/jej/flf

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