Alt 21.07.11, 15:54
Standard XETRA-MITTAG/Etwas leichter - Aussagen zu Zahlungsausfall drücken
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Mittag bei nervösem Handel schwächer. Der DAX verliert gegen 12.59 Uhr 0,4% oder 28 auf 7.196 Punkte. Meldungen über einen möglichen "Selective Default", also einen teilweisen Zahlungsausfall Griechenlands, sorgen für Unruhe. Nach den Worten des Vorsitzenden der Eurogruppe Jean-Claude Juncker könnten die gegenwärtig besprochenen Pläne für neue Finanzhilfen an Griechenland von Ratingagenturen als teilweisen Zahlungsausfall des Landes gewertet werden.

Zudem hat Juncker gesagt, dass das neue Hilfspaket voraussichtlich keine Abgabe des Bankensektors enthalten werde. Angeblich soll auch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet einen "Selective Default" akzeptieren. Eine Bestätigung kommt auch von der niederländischen Delegation. "Diskussionen, einen teilweisen Zahlungsausfall zu verhindern, sind vom Tisch", sagte der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager in Den Haag.

Das volatile Geschäft dürfte sich angesichts des laufenden EU-Gipfels zur Schuldenkrise in der Euro-Zone fortsetzen, so lange keine greifbaren Ergebnisse vorgelegt werden, meint ein Händler.

Der schwache chinesische Einkaufsmanager-Index und ernüchternde Zwischenberichte von Intel und Hynix belasteten ebenfalls, meinen Händler. Unter den Erwartungen geblieben sind auch der deutsche und der französische Einkaufsmanagerindex.

Die Bankenwerte sind von ihren anfänglichen Gewinnen deutlich zurückgekommen, nachdem die Möglichkeit eines selektiven Zahlungsausfalls nicht mehr ausgeschlossen wird. Commerzbank steigen um 0,2% auf 2,52 EUR, Deutsche Bank fallen nach anfänglichen Gewinnen sogar um 1,7% auf 37,04 EUR.

Positiv bewerten Marktteilnehmer dagegen die Ergebnisse der Erneuerungsrunde in den USA für Versicherungen gegen Naturkatastrophen. Die Preise in diesem Segment steigen laut Munich Re um 10%. "Erwartet worden ist eher ein Anstieg im einstelligen Prozentbereich", so ein Marktteilnehmer. Die Aktie verliert nach den Gewinnen des Vortages 0,7% auf 103,35 EUR.

Die Automobilwerte leiden unter dem chinesischen Einkaufsmanagerindexes. "China ist der Boom-Markt und ein Abkippen der Konjunktur wäre für die Branche fatal", sagt ein Händler. VW fallen um 2,9% auf 145,95 EUR und MAN um 1,4% auf 83,88 EUR, letztere halten sich trotz schwacher Geschäftszahlen von Scania damit noch einigermaßen. "Für die Schwäche von Scania gibt es unternehmensspezifische Gründe wie Probleme in der Lieferkette und Währungseffekte", meint ein Analyst.

Intel und Hynix belasten die Technologiewerte. Bei Intel habe der Ausblick enttäuscht, bei Hynix der Gewinn wegen der Chippreisentwicklung, heißt es am Markt. Infineon geben nach den Verlusten des Vortages nochmals um 4,7% auf 6,87 EUR nach.

Die von ADVA vorgelegten Quartalszahlen sind besser als erwartet ausgefallen. doch ein schwacher Margenausblick für das dritte Quartal lastet auf dem Wert. Für das dritte Quartal zeichne sich nun eine EBIT-Marge von 2% bis 5% ab, bislang habe die Markterwartung aber bei 6% gelegen, meint ein Analyst. Auch die Umsatzerwartung erfülle die Prognosen nicht. ADVA verlieren 6,4% auf 4,30 EUR.

DJG/mif/flf

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