FRANKFURT (Dow Jones) - Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Schuldengipfels der Staats- und Regierungschefs aus dem Euroraum am Donnerstag zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag etwas fester. "Die Veröffentlichung der Ergebnisse der Stresstests für die Banken hat die Kapitalmärkte nicht beruhigt, jetzt ruht die Hoffnung auf diesem Treffen", sagt ein Händler. Gefragt sind vor allem Finanzwerte, unterdurchschnittlich entwickeln sich konjunktursensitive Papiere. Als Stütze der Kurse wirkt sich auch die ordentlich angelaufene US-Berichtssaison aus. Nach Google hat mit Apple bereits das zweite Unternehmen von Wall Street die Analystenerwartungen deutlich übertroffen.

Bis 13.01 Uhr steigt der DAX um 0,4% oder 26 auf 7.219 Punkte. Charttechnisch betrachtet bewegt sich der deutsche Leitindex weiter in der Seitwärtsspanne zwischen 7.000 und 7.300 Punkten. In der zweiten Reihe steigt der MDAX um 1,3% bzw 135 auf 10.764 Zähler und für den TecDAX geht es um 0,4% oder 3 auf 842 Stellen nach oben.

Apple hat dank der starken Nachfrage nach "iPhones" und "iPads" den Gewinn im dritten Geschäftsquartal mehr als verdoppelt. Nun hofft der Markt auf gute Daten von Intel und eBay am Abend. Zur US-Schuldenkrise heißt es, eine Partei übergreifende Gruppe von sechs Senatoren könne zu einem Kompromiss in der US-Schuldendeckelung beitragen. Das hebt die Stimmung am Gesamtmarkt.

Positiv wirkt sich auch das Treffen von Angela Merkel, Nicolas Sarkozy und Christine Lagarde vor dem großen Schuldengipfel am Donnerstag aus: "Eurozone und IWF ziehen an einem Strang, das hilft den Kreditmärkten", so ein Händler. Vor diesem Hintergrund führen die Finanzwerte die Aufwärtsbewegung an, Händler berichten sogar von Umschichtungen heraus aus Zyklikern. Deutsche Bank gewinnen 3,3% auf 37,65 EUR und Commerzbank 4,2% auf 2,46 EUR. Allianz legen um 2,0% auf 91,16 EUR zu, Munich Re um 2,1% auf 103,80 EUR.

"Der Absturz am Montag hat bei vielen zum Untergewichten in Finanzaktien geführt", sagt ein Händler. Dies werde nun wieder ausgeglichen. Zudem nähre der bevorstehende Schuldengipfel die Hoffnung, die Verbindlichkeiten der Krisenländer würden weiter auf Europas Steuerzahler verteilt und nicht auf dessen Banken und Versicherer. Unter den Umschichtungen leiden Konjunkturwerte. ThyssenKrupp geben um 1,1% auf 31,30 EUR nach, BASF um 0,8% auf 66,44 EUR.

Auch Siemens geben um 0,6% nach auf 92,44 EUR nach. Händler verweisen auf enttäuschende Quartalszahlen des französischen Alstom-Konzerns. Die Erlöse haben sich im ersten Quartal auf 4,5 Mrd EUR belaufen, erwartet wurden aber 5,2 Mrd EUR. Laut Alstom sind die niedrigeren Erlöse auf einen schwachen Auftragseingang zurückzuführen. Das Unternehmen geht allerdings davon aus, dass sich die Umsätze im weiteren Jahresverlauf erholen werden.

Im TecDAX gewinnen Dialog Semiconductor 6,1% auf 13,74 EUR. Das Unternehmen gilt als einer der Hauptzulieferer von Apple. Im MDAX ziehen ProSiebenSat.1 Media um 3,7% auf 19,35 EUR an, nachdem die UBS-Analysten den Titel zum Kauf empfohlen haben.

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