Alt 06.06.12, 10:00
Standard Notenbank-Hoffnungen sorgen für Aufschläge
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HONGKONG (Dow Jones) - Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen durch die US-Notenbank haben zur Wochenmitte die Kurse an den asiatischen Finanzmärkten beflügelt. Auch positive Daten zum Bruttoinlandsprodukt in Australien stützten das Sentiment. Die leichte Enttäuschung über die ohne konkretes Ergebnis gebliebene Telefonkonferenz der Finanzminister der sieben führenden Industriestaaten (G-7) wurde dadurch in den Hintergrund gedrängt. Mit Spannung wurde aber auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank geblickt. Eine Zinssenkung oder die Aussicht auf zusätzliche Liquidität für die auf faulen Krediten und löchrigen Bilanzen sitzenden Banken wollten Marktteilnehmer nicht ganz ausschließen.

Die Schuldenkrise in der Eurozone und hier vor allem die Situation in Spanien stand gerade mit der bevorstehenden EZB-Entscheidung weiter im Fokus der Märkte. Am Vortag hatte der spanische Finanzminister erklärt, das Land habe praktisch keinen Zugang zu den Kapitalmärkten mehr. Und auch die Unsicherheit vor der Wahl in Griechenland am 17. Juni bestehe weiter, so ein Analyst.

Laut Wall Street Journal könnte die Federal Reserve in Folge der jüngsten schwachen US-Konjunkturdaten und den angeschlagenen Finanzmärkten zu weiteren geldpolitischen Maßnahmen greifen. Allerdings sei das Treffen des Offenmarktausschusses am 19. und 20. Juni wohl ein zu früher Zeitpunkt für solche Entscheidungen. Gestützt wurde das Sentiment auch vom besser als erwartet ausgefallenen ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe aus den USA.

Die Börse in Sydney legte trotz der guten BIP-Daten nur um 0,3 Prozent zu. "Die Investoren beschäftigt derzeit vor allem die Frage, ob es in den kommenden sechs Monaten zu einer erneuten globalen Finanzkrise wie nach der Lehman-Pleite kommt", erklärte ein Händler die Vorsicht der Investoren. Von den guten Wachstumsdaten profitierte dagegen der Australische Dollar, der vor allem gegenüber dem Greenback zulegte. Auch gegenüber dem Euro, der wieder über die Marke von 1,25 Dollar stieg, und dem Yen ließ die US-Währung Federn.

In Tokio zog der Nikkei-225 um 1,8 Prozent an und in Hongkong der HSI um 1,4 Prozent. Der Index der Börse in Schanghai ging dagegen mit einem Minus von 0,1 Prozent aus dem Handel. Hier belasteten die konjunkturellen Sorgen bezüglich China weiter. Auch die Abgaben bei den Immobilienwerten belasteten das Sentiment. Grund war ein Bericht der Nachrichtenagentur Xinhua, wonach die Regierung weitere Maßnahmen zur Beruhigung des Immobilienmarktes plane.

An der Börse in Tokio sorgte vor allem die leichte Abschwächung des Yen für Käufe. "Der Markt ist insgesamt stark überverkauft, so das es auch zu verstärkten Gelegenheitskäufen gekommen ist", so ein Händler. Der Nikkei-225 habe im Zeitraum März bis Juni ein stärkeres Minus verzeichnet als nach den Naturkatastrophen im Jahr 2011. Vor allem Technologiewerte seien nach den jüngsten Abgaben gesucht gewesen. Hier legten Advantest um 5,2 Prozent zu und TDK kletterten um 5,3 Prozent. Automobilwerte profitierten vom leicht gefallenen Yen. Toyota legten um 2,5 Prozent und Mazda Motor um 4,3 Prozent zu.

DJG/DJN/ros/flf

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