Alt 04.06.12, 09:45
Standard Kurse geben mit Konjunktursorgen auf breiter Front nach
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HONGKONG (Dow Jones) - Schwache US-Arbeitsmarktzahlen und negative Daten aus China haben an den asiatischen Börsen zu Wochenbeginn für kollektive Abgaben gesorgt. Mit den enttäuschenden Daten hätten sich bei den Investoren die Bedenken bezüglich der globalen Konjunkturentwicklung verstärkt, was zu massiven Umschichtungen in die "sicheren Häfen" führte. So ist in China der Einkaufsmanger-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe Mai bereits den zweiten Monat in Folge gefallen - ein weiteres Anzeichen für eine Abschwächung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Aber auch die Schuldenkrise in der Eurozone belastet weiterhin das Sentiment.

In Tokio fiel der Topix-Index im Handelsverlauf auf den niedrigsten Stand seit 1983, der Nikkei-225-Index schloss auf dem tiefsten Niveau seit dem 28. November 2011. In Hongkong hat der Hang-Seng-Index mit seinen Verlusten am Berichtstag die Gewinne des Gesamtjahres wieder vollständig abgegeben. Bei den US-Arbeitsmarktdaten wurde mit einem Stellenzuwachs von lediglich 69.000 im Mai die Erwartung von plus 155.000 deutlich verfehlt - und das bereits zum dritten Mal in Folge. Mit einem Wert von 8,2 Prozent stieg zudem die Arbeitslosenquote erstmals seit einem Jahr wieder an.

"Wir sehen derzeit einen synchronisierten Abschwung der Welt-Konjunktur. Die Frage ist nun, ob die Märkte weiter nachgeben oder aber mit der Hoffnung auf ein politisches Eingreifen zu einer Gegenbewegung ansetzen", sagte Chris Weston von IG Markets. Zudem haben die asiatischen Fondsmanager laut einer Umfrage von Dow Jones Newswires vom 1. Juni die Einstufung für den Aktienmarkt auf "Sligthly Underweight" von "Neutral" gesenkt. Verwiesen wird zur Begründung vor allem auf die weiter schwellende Schuldenkrise in der Eurozone.

In Tokio standen mit dem starken Yen die Exportwerte unter Abgabedruck. Zudem kam es zu Umschichtungen in defensive Werte aus dem Lebensmittel- und Pharmasektor, so ein Teilnehmer. Honda fielen um 3,7 Prozent und die Aktien von Canon verloren 5,1 Prozent. "Das Schicksal der Märkte liegt nun in den Händen der Politik", so ein Händler. Sony fielen erstmals seit 32 Jahren unter die Marke von 1.000 Yen und schlossen mit einem Abschlag von 1,7 Prozent bei 996 Yen. Auch Panasonic rutschten auf ein 32-Jahrestief. Derzeit würden allerdings eine Reihe von technischen Indikatoren darauf hinweisen, dass das Schlimmste vorbei sein könnte, so ein Händler optimistisch.

Auch in China gaben die Kurse auf breiter Front nach, der Markt in Schanghai schloss auf dem niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten. Hier standen vor allem die Öl- und Rohstoffwerte unter Abgabedruck. Zur Begründung wurde auf fallende Rohstoffpreise und eine sinkende Nachfrage infolge der weiteren Eintrübung der Konjunktur verwiesen. Im Vorfeld weiterer wichtiger Konjunkturdaten am kommenden Wochenende, unter anderem zu den Importen und Exporten sowie zu den Verbraucherpreisen, hätten sich viele Investoren zurückgehalten.

Ein Fall des Shanghai-Composite-Index unter die wichtige Unterstützung bei 2.300 Punkten wird allerdings von Analysten nicht erwartet. Für diesen Fall werde mit stützenden Maßnahmen durch die chinesische Regierung gerechnet.

Der Dollar zeigt sich kaum verändert gegenüber dem Yen. Weiterhin gibt es Spekulationen um mögliche Interventionen der Bank of Japan (BoJ) zu einer Abschwächung der japanischen Währung. "Die BoJ beobachtet genau die Auswirkungen eines starken Yen auf die Wirtschaft des Landes", sagte BoJ-Gouverneur Masaaki Shirakawa. Die Krise in Europa sei derzeit das größte Risiko für Japan. Zum Wochenausklang hatte der Yen nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten zum US-Dollar erneut zugelegt.

DJG/DJN/ros/flf

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