Beitrag gelesen: 1555 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Eine neue Runde der geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank hat am Donnerstag an Wall Street für eine Rally gesorgt. Der Dow-Jones-Index notiert nun wieder auf dem Niveau vor der Lehman-Pleite im September 2008. Die Federal Reserve gab am Vorabend bekannt, bis zum Ende des zweiten Quartals 2011 lang laufende US-Staatsanleihen für 600 Mrd USD zu kaufen. Zudem sollen die Maßnahmen der Fed fortlaufend überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Gesucht waren vor allem die Finanzwerte. Die etwas enttäuschenden wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten traten dagegen in den Hintergrund.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) kletterte um 2% bzw 220 Punkte auf 11.435. Bei Der S&P-500 verbesserte sich um 1,9% bzw 23 Punkte auf 1.221. Der Nasdaq-Composite schloss mit einem Aufschlag von 1,5% bzw 37 bei 2.577 Punkten. Es wurden 1,38 (Mittwoch: 1,01) Mrd Aktien umgesetzt. Kursgewinne verzeichneten 2.515 Titel, während 492 -verlierer gezählt wurden. 87 Titel schlossen die Sitzung mit einer unveränderten Tendenz. "Ich bin etwas überrascht, dass es nicht zu einem 'sell the news' gekommen ist", so ein Teilnehmer. Die Anleger seien aber wohl erleichtert in Bezug auf den Umfang des Ankaufvolumens durch die US-Notenbank. Hier waren im Vorfeld teils deutlich höhere Schätzungen genannt worden. Allerdings werde der von der Fed beschlossene Ankauf nur einen sehr begrenzten Einfluss auf den US-Arbeitsmarkt haben, gab ein weiterer Händler zu bedenken. Die etwas deutlicher als erwartet gestiegenen wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe traten aber am Berichtstag völlig in den Hintergrund. Binnen Wochenfrist ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung um 20.000 gestiegen. Volkswirte hatten im Mittel dagegen lediglich einen Anstieg um 11.000 erwartet. Der Fokus liege aber auf dem "großen" US-Arbeitsmarktbericht für den Oktober am Freitag. Hier wird erstmals seit Mai mit einer Zunahme der Beschäftigung um 60.000 Stellen gerechnet. Allerdings erwarten Ökonomen eine unveränderte Arbeitslosenquote von 9,6%. Gefragt waren vor allem die Banken- und Rohstoffwerte. Die Kreditinstitute dürften von der zu erwartenden steileren Zinsstrukturkurve profitieren. American Express legten um 3,9% auf 43,73 USD zu und Bank of America gingen mit einem Plus von 5,3% bei 12,13 USD aus der Sitzung. Tagesgewinner im DJIA waren J.P.Morgan mit einem Aufschlag von 5,5% auf 39,80 USD. Fester zeigten sich angesichts steigender Rohstoffpreise auch Alcoa und Chevron. So legte der Ölpreis aufgrund des schwachen Dollar stark zu und kletterte über die Marke von 86 USD je Barrel. Alcoa stiegen um 3,5% auf 13,60 USD und Chevron verbesserten sich um 2,9% auf 85,14 USD. Exportwerten wie Caterpillar spielt die Schwäche des Dollar in die Hände. Inflationsgefahr und die Aussicht auf angesichts der Käufe von US-Staatsanleihen sinkende Renditen haben den Greenback zum Euro unter Druck gesetzt. Gegenüber dem Euro fiel der Dollar auf den niedrigsten Stand seit rund zehn Monaten. Caterpillar verteuerten sich um 4,1% auf 83,18 USD Die Aktien von Boeing zogen nach der Notlandung eines A380 des Wettbewerbers Airbus in Singapur um 2,8% auf 70,85 USD an. Qualcomm verbesserten sich um 5,8% auf 48,34 USD. Der Hersteller von Mobilfunkhalbleitern hat im abgelaufenen Quartal 0,68 USD je Aktie verdient und einen Umsatz von 2,95 Mrd USD eingefahren. Analysten hatten im Mittel ihrer Prognosen lediglich mit einem Gewinn je Aktie von 0,59 USD und einem Umsatz von 2,85 Mrd USD gerechnet. Whole Foods stiegen um 15,1% auf 47,27 USD. Die Biolebensmittelkette hat im vierten Geschäftsquartal 0,33 USD je Aktie verdient. Die Markterwartung lag lediglich bei 0,28 USD je Aktie. Nach Handelsschluss an Wall Street gab der Lebensmittelkonzern Kraft Foods Zahlen für das dritte Quartal bekannt. Kraft Foods stiegen im Vorfeld um 0,7% auf 31,79 USD. Der nach Konzern vermeldete einen Gewinn je Aktie von 0,47 USD und übertraf die Konsens-Prognose um 0,01 USD. Der Umsatz fiel mit 11,9 Mrd USD dagegen leicht unter der Schätzung von 12,0 Mrd USD aus. DJG/DJN/ros Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|