Alt 12.04.12, 17:05
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX kommt nach verhaltenem Start ins Laufen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag etwas von den vorherigen Rückschlägen erholt. Im Sog der US-Börsen, die im frühen Handel zulegten, stieg der DAX um ein Prozent oder 69 auf 6.743 Punkte. Anlass für die Gewinne waren paradoxerweise die schwachen US-Erstanträge auf Arbeitlosenhilfe. "Angesichts der enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag schürt das die Hoffnung auf weitere Maßnahmen durch die US-Notenbank," meinte ein Händler. Entsprechende Äußerungen aus Kreise der US-Währungshüter deuten in diese Richtung. Die Vize-Chefin der US-Notenbank Janet Yellen hatte die gegenwärtige, sehr lockere Geldpolitik als angemessen bezeichnet.

Bei einer Rede in New York hielt Yellen auch die Tür für eine weitere Runde von Anleihekäufen offen. Das Beige Book der US-Notenbank - eine lose Sammlung von Eindrücken zu Beschäftigung und Inflation in den Federal-Reserve-Distrikten - hatte das Bild einer nur verhaltenen Erholung der US-Wirtschaft gezeichnet.

"Außerdem gibt es Spekulationen, dass die chinesischen BIP-Daten für das erste Quartal ordentlich ausfallen werden", fügte der Marktteilnehmer hinzu. Hintergrund hiervon sei der Quartalsbericht der Weltbank, in dem eine weiche Landung der chinesischen Wirtschaft als wahrscheinlich erachtet wird. Die Erholung der Standardwerte ging mit anziehenden Umsätzen einher. Gehandelt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 193,6 (Vortag: 162,6) Millionen Aktien im Wert von rund 3,70 (Vortag: 3,28) Milliarden Euro.

Am Morgen hatte das italienische Schatzamt Staatsanleihen verschiedener Laufzeiten im Gesamtvolumen von 4,885 Milliarden Euro verkauft. Damit blieb das Platzierungsvolumen geringfügig unter den als Maximum angepeilten 5 Milliarden Euro. Für die beiden 2015 fällig werdenden Schuldtitel muss das Land höhere Zinsen zahlen als zuvor. Bei den Anleihen mit Fälligkeit 2020 und 2023 kam Italien dagegen günstiger weg.

Gesucht waren zyklische Aktien, die sich damit etwas von den vorherigen Rückschlägen erholten. Die Citigroup hatte geraten, Industriewerte weltweit überzugewichten. So stiegen HeidelbergCement um 2,7 Prozent auf 43,84 Euro und BMW um 2,9 Prozent auf 68,65 Euro. Die Papiere des Münchener Halbleiterherstellers Infineon profitierten zudem von einem positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank und gewannen 5,8 Prozent auf 7,54 Euro. Bei Fresenius provozierte eine Empfehlung von Barclays mit Ziel 87,30 Euro Käufe und ließt die Aktie um 1,9 Prozent auf 75,30 Euro anziehen. Dagegen schwächelten Metro und fielen mit 1,8 Prozent auf ein neues Jahrestief von 25,80 Euro. Am Vortag hatte J.P. Morgan sich skeptisch zu der Aktie geäußert.

In der zweiten Reihe zogen Gerresheimer um zehn Prozent auf 35,35 Euro an. Die guten Geschäfte mit der Pharmaindustrie haben den Verpackungsspezialisten optimistischer für den Rest des Jahres gemacht. Die Düsseldorfer rechnen für das laufende Geschäftsjahr nun mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 7 Prozent bis 8 Prozent. Bislang wurden nur plus 5 bis 6 Prozent in Aussicht gestellt. Sky zogen dank einer Empfehlung der UBS um 14,5 Prozent auf 2,04 Euro an. Rhön-Klinikum fielen hingegen um 2,9 Prozent auf 14,16 Euro. Der Klinikbetreiber rechnet für das erste Quartal wegen höherer Kosten bei der Uniklinik Gießen-Marburg mit weniger Gewinn als ursprünglich geplant.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Sky Deutschland derzeit mit 49,9 Prozent beteiligt.

DJG/mif/raz

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