Alt 07.01.11, 09:35
Standard XETRA-START/Etwas leichter - Nervöser Auftakt vor US-Daten
Beitrag gelesen: 469 x 

FRANKFURT (Dow Jones)--Nervös gestaltet sich der Handelsauftakt am deutschen Aktienmarkt am Freitag. Nachdem der Leitindex zunächst recht zügig über die Marke von 7.000 gestiegen ist, ging es in der Folge ebenso zügig nach unten. Bis 9.49 Uhr verliert der DAX 0,3% oder 20 auf 6.961 Punkte. Händler sprechen von hoher Anspannung vor den Arbeitsmarktdaten aus den USA am Nachmittag. Daneben steht der Finanzsektor in Europa mit anhaltenden Sorgen um die Eurozone unter Abgabedruck. Unter anderem belastet hier der erneute Kapitalbedarf einer spanischen Sparkasse. Die CatalunyaCaixa braucht eine weitere Mrd EUR öffentlicher Hilfe.

Nach dem überraschend guten Arbeitsmarktbericht des Abrechnungsdienstleisters ADP vom Mittwoch sind die Erwartungen an die Beschäftigungsentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt schon sehr hoch. Volkswirte erwarten für Dezember im Mittel ihrer Prognosen den Aufbau von 150.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft.

Vor den ADP-Zahlen lag der Ökonomenkonsens laut der Citigroup noch bei einem Plus von 135.000. Es falle schwer, sich an eine ähnlich starke Aufwärtsrevision zu erinnern, heißt es. Die tatsächliche Markterwartung schätzen die Volkswirte der US-Bank nunmehr auf einen Zuwachs von 200.000 neuen Beschäftigungsverhältnissen binnen Monatsfrist. Damit bestünde dann sogar ein negatives Überraschungspotenzial, das für Glattstellungen am Aktienmarkt vor dem Wochenende sorgen könnte.

Charttechnisch ist der deutsche Leitindex im Bereich von 6.850 Zählern unterstützt, auf Widerstand trifft er auf dem Niveau von 7.060 Punkten.

Die Nachrichtenlage zu einzelnen Unternehmen ist nach wie vor dünn. Ins Auge springt allerdings ein Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dem zufolge MAN wegen Scania einen Sonderertrag von 357 Mio EUR verbuchen kann. "Dass eine Zuschreibung auf die Beteiligung kommt, war klar", sagt ein Händler: "Nur ob jeder damit jetzt und in dieser Höhe gerechnet hat, ist offen".

Da Scania im vergangenen Jahr aber über 60% zugelegt hatten, dürfte der Markt die Wertsteigerung der Beteiligung an den Skandinaviern aber grundsätzlich bereits eingepreist haben. Mit einem Abschlag von 0,1% halten sich MAN besser als der Gesamtmarkt. Der Automobilsektor zeigt sich uneinheitlich; mit einem Minus von 1,2% auf 59,17 EUR geben BMW deutlicher nach. Hier belastet eine Studie von Credit Suisse, die die Aktie von der Focus List genommen hat.

Unter Abgabedruck stehen auch Lufthansa, nachdem Societe Generale das Papier von ihrer Premium List genommen hat. Die Aktie verliert 1,8% auf 17,07 EUR. Im Finanzsektor sinken Commerzbank um 0,4% auf 5,61 EUR und Deutsche Bank um 0,8% auf 41,34 EUR. Dagegen setzt Deutsche Telekom die Rally vom Vortag fort und steigen 1,3% auf 9,90 EUR. BASF verlieren mit Gewinnmitnahmen 1,5% auf 57,08 EUR.

Im TecDAX büßen Q-Cells 1,7% auf 2,32 EUR ein. Die UBS-Analysten haben das Kursziel für das Solarunternehmen auf 2,70 EUR von 3,20 EUR gesenkt und ihre "Neutral"-Empfehlung bestätigt.

DJG/mpt/flf

Copyright (c) 2011 Dow Jones&Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 15:58 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]