FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat den Handel am Donnerstag freundlich beendet. Die Kursgewinne waren zur Mittagszeit allerdings deutlich höher. Ein schwächer tendierender Euro hat das Plus am Nachmittag schmelzen lassen. Die Gemeinschaftswährung wurde dadurch belastet, dass die Zinsunterschiede zwischen den Peripheriestaaten und den Kernländern der Eurozone erneut auseinander liefen. Zum anderen profitiert der Dollar von einem Anspringen des heimischen Arbeitsmarktes. Am Freitag steht der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda.

Der DAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,6% oder 42 bei 6.981 Punkten. Im Tageshoch notierte er allerdings bei 7.048 Zählern. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 89,9 (Vortag: 115,7) Mio Aktien im Wert von rund 3,02 (Vortag: 4,25) Mrd EUR. Die schwächeren Umsätze lagen unter anderem an dem Feiertag "Heilige Drei Könige" in mehreren Bundesländern.

Stützend wirkten sich am Mittag deutlich über den Erwartungen ausgefallene Konjunkturdaten aus: Die deutschen Industrieaufträge sind im November um 5,2% gegenüber dem Vormonat gestiegen und haben damit die Erwartungen bei weitem übertroffen. Verantwortlich für den großen Sprung waren vor allem ausländische Aufträge, die um 8,2% gegenüber dem Vormonat in die Höhe geschossen sind. Neben der ausländischen Nachfrage trug aber auch die Inlandsnachfrage zu dem Auftragsanstieg im November bei. "In der Industrie halten die goldenen Zeiten damit noch an", kommentiert Volkswirtin Fabienne Riefer von der Postbank die Daten.

Bayer stellten den Tagesgewinner und stiegen um 2,8% auf 55,72 EUR. Ein Händler verwies auf eine Erwähnung bei J.P. Morgan, in der Bayer neben Novartis nochmals als einer der Top Picks im Pharmabereich herausgestellt wurde. Zudem profitiere die Aktie weiterhin von der Nachricht des Vortages, für den oralen Gerinnungshemmer "Rivaroxaban" bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Zulassungsantrag gestellt zu haben. Das Präparat gehört zu den Hoffnungsträgern von Bayer. Daneben gab es eine Kaufempfehlung mit Kursziel 66 EUR von equinet. Daimler setzten ihre Rally vom Vortag fort und legten um 1,8% zu auf 54,60 EUR, ebenso Lufthansa, die um 2,6% auf 17,39 EUR stiegen.

K+S kehrten nach einer kleineren Konsolidierung zu alter Stärke zurück. "Die Zahlen von Mosaic haben gezeigt, dass die fundamentale Situation des Sektors sehr gut ist", meinte ein Händler. Die hohe Nachfrage nach Düngemitteln hatten dem US-Konzern im zweiten Quartal zu einem Umsatzsprung verholfen. Zudem hatte die Bank of America K+S am Vortag auf ihre Empfehlungsliste für europäische Aktien genommen. K+S rückten um 1,1% auf 56,73 EUR vor.

Von einer kräftigen Erholungsbewegung in Deutsche Telekom berichteten Marktteilnehmer, die Aktie legte um 1,6% auf 9,78 EUR zu. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass das Unternehmen eine Dividende von 0,70 EUR ausschütten wird, was einer Dividendenrendite von gut 7% entspreche. "Auf dem Niveau greifen einige Fonds zu, die dividendenstarke Titel bevorzugen", lautete die Einschätzung eines Händlers.

Commerzbank bildeten das DAX-Schlusslicht und gaben um 1,7% auf 5,63 EUR nach. Hier belastete ein Bericht im "Handelsblatt", der Bund bleibe länger als gedacht an der Bank beteiligt. Der Bankenrettungsfonds wolle sein Mitspracherecht auch bei einer Kapitalerhöhung nicht verlieren, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den Vorsitzenden des Kontrollgremiums des Bundestages, Florian Toncar.

Die im MDAX gelistete Aktie von EADS legte um 3,2% zu auf 18,96 EUR und profitierte damit von ihrem Nachholpotenzial. "Die Aktie ist bislang wirklich nicht gut gelaufen und hängt schon lange zwischen 17 und 19 EUR", so ein Marktteilnehmer. Zudem will Asiana Airlines sechs "A380" bestellen und die Analysten von Cheuvreux hatten sich am Vortag zuversichtlich zu der Aktie geäußert. ProSieben stiegen um 2,6% auf 23,81 EUR, nachdem sie von Goldman Sachs zum "Conviction Buy" erklärt worden sind.

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