FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter erholt zeigen sich die deutschen Aktien am Donnerstagmittag. Der DAX setzt damit seine steile Erholung fort, die am Vortag mit dem deutlich besseren ADP-Bericht zum US-Arbeitsmarkt eingesetzt hatte. Zudem haben die deutschen Auftragseingänge überzeugt. Wegen des Feiertags in zahlreichen europäischen Staaten und einigen Bundesländern ist das Geschäft von mäßigen Umsätzen begleitet. Der DAX steigt gegen 13.02 Uhr um 1,1% oder 79 auf 7.019 Punkte.

Die deutschen Industrieaufträge sind im November um 5,2% gegenüber dem Vormonat gestiegen und haben damit die Erwartungen bei weitem übertroffen. Verantwortlich für den großen Sprung waren vor allem ausländische Aufträge, die um 8,2% gegenüber dem Vormonat in die Höhe geschossen sind. Neben der ausländischen Nachfrage trug aber auch die Inlandsnachfrage zu dem Auftragsanstieg im November bei. "In der Industrie halten die goldenen Zeiten damit noch an", kommentiert Volkswirtin Fabienne Riefer von der Postbank die Daten. Am Nachmittag stehen nur noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus den USA zur Veröffentlichung an. Die Rückeroberung der 7.000er-Marke werten Technische Analysten als gutes Zeichen.

Banken-Aktien zeigen sich gut erholt nach einer erfolgreichen Staatsanleihen-Auktion in Frankreich. "Die Platzierung wurde alles in allem gut aufgenommen", sagt ein Händler. Frankreich habe das obere Ende des geplanten Gesamtvolumens nur knapp verfehlt. "Vor allem für die zehnjährigen Papiere war das Interesse recht gut. Bei den längeren Laufzeiten sind die Zinsaufschläge schon recht hoch", sagt der Händler. Deutsche Bank steigen um 1% auf 41,96 EUR. Commerzbank geben indes um 0,5% auf 5,70 EUR nach. Hier belastet ein Bericht im "Handelsblatt", der Bund bleibe länger als gedacht an der Bank beteiligt. Der Bankenrettungsfonds wolle sein Mitspracherecht auch bei einer Kapitalerhöhung nicht verlieren, schreibt die Zeitung unter Berufung auf den Vorsitzenden des Kontrollgremiums des Bundestages, Florian Toncar.

Bayer steigen um 2,9% auf 55,78 EUR. Ein Händler verweist auf eine Erwähnung bei J.P. Morgan, in der Bayer neben Novartis nochmals als einer der Top Picks im Pharmabereich herausgestellt worden ist. Zudem profitiere die Aktie weiterhin von der Nachricht des Vortages, für den oralen Gerinnungshemmer "Rivaroxaban" bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA den Zulassungsantrag gestellt zu haben. Das Präparat gehört zu den Hoffnungsträgern von Bayer. Zudem gibt es eine Kaufempfehlung mit Kursziel 66 EUR von equinet. Daimler setzen ihre Rally vom Vortag fort und legen um 2,4% zu auf 54,87 EUR, ebenso Lufthansa, die um 3,3% auf 17,50 EUR steigen.

K+S kehren nach einer kleineren Konsolidierung zu alter Stärke zurück. "Die Zahlen von Mosaic haben gezeigt, dass die fundamentale Situation des Sektors sehr gut ist", meint ein Händler. Die hohe Nachfrage nach Düngemitteln hatten dem US-Konzern im zweiten Quartal zu einem Umsatzsprung verholfen. Zudem hatte die Bank of America K+S am Vortag auf ihre Empfehlungsliste für europäische Aktien genommen. K+S rücken um 1,9% auf 57,15 EUR vor. Deutsche Post steigen um 1,2% auf 13,07 EUR nach positiven Äußerungen zum Jahresverlauf 2010.

EADS legen um 3,8% zu auf 19,06 EUR und profitieren damit von ihrem Nachholpotenzial. "Die Aktie ist bislang wirklich nicht gut gelaufen und hängt schon lange zwischen 17 und 19 EUR", so ein Marktteilnehmer. Zudem will Asiana Airlines sechs A380 bestellen und Cheuvreux hat sich am Vortag zuversichtlich zu der Aktie geäußert. ProSieben steigen um 4,7% auf 24,28 EUR, nachdem sie von Goldman Sachs zum "Conviction Buy" erklärt worden sind.

Praktiker steigen um 1,6% auf 7,56 EUR, obwohl der Umsatz im vierten Quartal mit 749 Mio EUR unter den erwarteten 785 Mio EUR lag. Überraschend ist allerdings nur das Ausmaß: Marktteilnehmer hatten mit einem Umsatzrückgang gerechnet, da die Baumarktkette zur Stärkung der Profitabilität die Werbeaktionen in Deutschland reduziert hat.

Das Rätselraten um die Kursgewinne von Aixtron dürfte eine Lösung gefunden haben. "Die DWS hat bei den Stämmen aufgestockt, das nährt natürlich die Spekulation über einen weiteren Ausbau ihres Anteils", sagt ein Händler. Anfang November habe die DWS noch 3,32% der Stimmrechte gehalten und diesen in den folgenden zwei Monaten auf 5,07% aufgestockt. Die Aktie klettert um 4,7% auf 30,09 EUR.

DJG/mod/gei

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