Alt 19.11.20, 19:13
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX leichter - Thyssenkrupp mit Milliardenverlust
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Donnerstag nach unten gegangen. Der DAX schloss 0,9 Prozent tiefer bei 13.086 Punkten. Auf das Jahr 2020 betrachtet notiert der Index mit einem Abschlag von 1,2 Prozent ebenfalls nur knapp im Minus. Dabei hatte das Jahr wirklich viele Überraschungen parat: Das Rekordhoch im Februar, gefolgt von dem Absturz in Folge der Corona-Pandemie. Und während die Rezession die Wirtschaft fest im Griff hatte, liefen die Kurse am Aktienmarkt bereits nach oben. Aktuell fesselt der zweite Lockdown viele Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zu Hause, die Innenstädte verwaisen und die Kinos und Restaurants sind geschlossen - doch der DAX handelt nahezu auf dem Niveau, auf dem er ins Jahr gestartet ist. In dem Spannungsfeld der Hoffnung auf den Corona-Impfstoff und einer Verlängerung des Lockdowns befindet sich der DAX in Schockstarre - die noch einige Tage anhalten könnte.

Thyssenkrupp verschärft Stellenabbau nach Milliardenverlust

Ohne das inzwischen verkaufte Aufzugsgeschäft blieb für Thyssenkrupp (minus 3,4 Prozent) unter dem Strich für das Geschäftsjahr 2019/20 ein Nettoverlust von 5,5 Milliarden Euro - fast das Fünffache aus dem Vorjahr. Dazu trugen Wertminderungen im Volumen von fast 3 Milliarden Euro und Restrukturierungskosten von 600 Millionen Euro bei. Im neuen Geschäftsjahr ist zwar Besserung in Sicht, aber aus den roten Zahlen wird Thyssenkrupp nach eigener Einschätzung noch nicht herauskommen. Nun plant der Stahlkonzern, dass 5.000 Mitarbeiter - und damit fast doppelt soviele wie zunächst angedacht - in den nächsten drei Jahren zusätzlich gehen müssen.

Nach den Neun-Monats-Zahlen verloren CTS Eventim 5,2 Prozent. Die Zahlen machen greifbar, was das Einfrieren des öffentlichen wie kulturellen Lebens bedeutet. Nach einem Umsatzeinbruch im zweiten Quartal um 97 Prozent fiel das dritte Quartal mit minus 92 Prozent (jeweils zum Vorjahr) zwar etwas besser aus - allerdings noch immer katastrophal. Sowohl der Konsens für dieses wie für das kommende Jahr wird von Markteilnehmern als optimistisch eingestuft.

Nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung verloren Kion 7 Prozent. Mit einem Kurseinbruch von 8,4 Prozent reagierten Wacker Neuson auf den überraschenden Weggang des CEO. CEO Martin Lehner hat seit 1987 im Unternehmen gewirkt und war lange für maßgebliche Weichenstellungen verantwortlich.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 68,0 (Vortag: 67,6) Millionen Aktien im Wert von rund 3,38 (Vortag: 3,29) Milliarden Euro. Es gab 8 Kursgewinner und 22 -verlierer.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/raz

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November 19, 2020 11:55 ET (16:55 GMT)

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