Alt 14.11.20, 02:14
Standard Kräftige Erholung - US-Wahl laut Medien entschieden
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem deutlichen Plus hat die Wall Street den letzten Handelstag der Woche beendet. Marktteilnehmer sprachen vor allem von einer Erholung von den Vortagesverlusten. Übergeordnet wurde das Sentiment von den weiter rasant steigenden Neuinfektionen belastet, vor allem die USA verzeichnen immer neue Rekordstände. Zusätzlichen Schwung verliehen die Gewinne bei Cisco und Disney, nach guten Quartalszahlen.

Für etwas Erleichterung sorgte auch der Ausgang der US-Wahl, auch wenn sich dieser bereits länger abgezeichnet hatte. Große US-Sender haben den Demokraten Joe Biden zum Sieger im umkämpften Bundesstaat Georgia ausgerufen. Zugleich erklärten die Sender CNN und ABC Amtsinhaber Donald Trump zum Gewinner im ebenfalls umkämpften North Carolina. Damit wären die Rennen in allen Bundesstaaten entschieden. Mit Georgia käme Biden auf insgesamt 306 der 538 Wahlleute. Für einen Sieg benötigte Biden mindestens 270 Wahlleute, die er schon am vergangenen Samstag sicher hatte.

Der Dow-Jones-Index stieg um 1,4 Prozent auf 29.480 Punkte. Auf Wochensicht steht für den Index ein Plus von 4,1 Prozent zu Buche. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 3.585 Punkte und markierte einen neuen Rekordschlussstand. Der Nasdaq-Composite gewann 1,0 Prozent auf 11.829 Punkte. Dabei standen den 2.570 (Donnerstag: 737) Kursgewinnern 512 (2.334) verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 64 (81) Aktien.

Sorgen um US-Hilfspaket - Impfstoff-Euphorie verflogen

Daneben verstärkten sich auch die Befürchtungen, dass ein neues Hilfspaket der Regierung - so sich die streitenden Parteien überhaupt einigen könnten - zu spät auf den Weg gebracht werde, um gravierenden Schaden von der US-Wirtschaft abzuwenden.

Und nicht zuletzt hat die Euphorie wegen des von Biontech und Pfizer entwickelten hochwirksamen Impfstoffs nachgelassen, die zu Wochenbeginn den Dow-Jones-Index und den S&P-500 noch auf neue Rekordhochs geführt hatte. Es wird noch einige Zeit dauern, bis der Impfstoff für die breite Bevölkerung zur Verfügung steht. Darauf hatte am Donnerstag auch US-Notenbankpräsident Jerome Powell beim Forum der EZB hingewiesen.

Stimmung der US-Verbraucher fällt stärker als erwartet

An Konjunkturdaten wurden die Erzeugerpreise aus dem Oktober veröffentlicht. Sie stiegen im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,3 Prozent und in der Kernrate um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um jeweils 0,2 Prozent gerechnet.

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im November dagegen spürbar abgeschwächt. Der an der Universität Michigan berechnete Index fiel bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 77,0. Ökonomen hatten dagegen lediglich einen Rückgang auf 81,5 erwartet, nach 81,8 im Vormonat.

Cisco überzeugt mit Zahlen und Ausblick

Unter den Einzelwerten legten die Aktien von Cisco Systems um 7,1 Prozent zu und führen damit die Gewinnerliste im Dow-Jones-Index an. Quartalszahlen und Ausblick des Unternehmens waren etwas besser ausgefallen als erwartet.

Der Unterhaltungskonzern Disney hat sein viertes Quartal mit einem geringeren Verlust beendet, als Analysten vermutet hatten. Für die Aktie ging es um 2,1 Prozent aufwärts.

Applied Materials gewannen 4,3 Prozent. Der Hersteller von Anlagen zur Chipproduktion übertraf ebenfalls die Markterwartungen. "Unsere zukünftigen Möglichkeiten haben noch nie so gut wie derzeit ausgesehen", zeigte sich CEO Gary Dickerson nach dem nach eigenen Angaben Rekordquartal außerdem weiter optimistisch.

Konjunktursorgen und Überangebot belasten Ölpreise

Die Ölpreise standen unter Druck, belastet von den am Donnerstag gemeldeten Daten zu den Rohölvorräten der USA. Diese waren überraschend deutlich gestiegen. Zudem schürten die steigenden Corona-Fallzahlen Befürchtungen, dass sich die Erholung der Wirtschaft länger hinziehen könnte und die Nachfrage nach Öl entsprechend lange niedrig bleiben werde. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 2,2 Prozent auf 40,22 Dollar, legte in der abgelaufenen Woche allerdings um mehr als 8 Prozent zu. Brent reduzierte sich um 1,9 Prozent auf 42,71 Dollar.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Euro im späten US-Handel wenig verändert bei 1,1834 Dollar. Die Gemeinschaftswährung hat nur vorübergehend etwas von dem kräftigen Wirtschaftswachstum profitiert, das die Eurozone im dritten Quartal verzeichnete. Der Dollarindex reduzierte sich um 0,2 Prozent, belastet von den weiter stark steigenden Neuinfektionen in den USA.

Der Goldpreis kletterte um 0,5 Prozent auf 1.888 Dollar. Jedoch verzeichnete das Edelmetall den größten Wochenverlust seit Ende September. Teilnehmer begründeten den Anstieg mit dem schwachen Dollar.

Die Notierungen der US-Anleihen gaben leicht nach. Die Zehnjahresrendite verbesserte sich um 1,1 Basispunkte auf 0,89 Prozent.

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November 13, 2020 16:17 ET (21:17 GMT)

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