Alt 11.11.20, 22:07
Standard Uneinheitlich am "Veterans Day" - Tech-Werte mit Erholung
Beitrag gelesen: 353 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Auch zur Wochenmitte hat sich die Wall Street mit einer uneinheitlichen Tendenz gezeigt. Diesmal tendierten die Standardwerte schwächer, während es im Technologiesektor zu einer Erholung von den jüngsten Verlusten kam. Der Dow-Jones-Index drehte nach anfänglichen Gewinnen im späten Handel leicht ins Minus. Allerdings wollten Marktteilnehmer die Bewegung vor dem Hintergrund des Feiertages "Veterans Day" und den damit verbunden niedrigen Umsätzen nicht überbewerten. Am Anleihemarkt fand kein Handel statt.

Insgesamt setze sich unter den Anlegern die Überzeugung durch, dass bald ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen werde und die Wirtschaft sich rasch erholen könne, sagte ein Marktteilnehmer. Allerdings gebe es auch Stimmen, die warnten, dass noch viele Hindernisse zu überwinden seien, ehe ein Impfstoff für die breite Masse der Bevölkerung verfügbar sei. Außerdem herrsche nach wie vor Unsicherheit in Bezug auf ein neues US-Konjunkturpaket.

Auch die global weiter rasant steigenden Neuinfektionen hätten auf der Stimmung gelastet, hieß es weiter. In den USA wurde zuletzt ein neuer Rekordstand erreicht, mit über 200.000 Fällen in 24 Stunden. Damit scheinen regionale Einschränkungen fast unausweichlich, hieß es.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 29.398 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 3.573 Punkte zu. Der Nasdaq-Composite erholte sich nach den jüngsten Abgaben um 2,0 Prozent auf 11.786 Punkte. Dabei standen den 1.488 (Dienstag: 2.043) Kursgewinnern 1.568 (1.014) verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 80 (97) Aktien.

Lyft profitiert von Lockdown-Lockerungen

Wichtige Konjunkturdaten standen wegen des Feiertags nicht auf der Agenda. Und auch auf der Unternehmensseite war die Nachrichtenlage dünn. Die Bilanzsaison in den USA neigt sich dem Ende zu; nur noch wenige Unternehmen, überwiegend aus der zweiten Reihe, veröffentlichen ihre Zahlen.

Darunter war der Fahrdienstanbieter Lyft. Der Uber-Wettbewerber hat im dritten Quartal den Umsatz gesteigert und aufgrund der Lockerung von pandemiebedingten Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen in vielen Städten mehr Kunden verzeichnet. Die Lyft-Aktie legte um 1,0 Prozent zu. Uber verloren dagegen 1,6 Prozent.

Ölpreise legen weiter zu

Konjunkturoptimismus sorgte bei den Ölpreisen für weitere Gewinne. Die Ölvorräte in den USA haben sich in der vergangenen Woche erneut und überraschend deutlich verringert, wie aus Daten des Branchenverbands API vom späten Dienstag hervorging. Die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Agency werden wegen des Feiertags erst am Donnerstag veröffentlicht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 0,5 Prozent zu auf 41,55 Dollar. Brent erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 43,84 Dollar.

Sogenannte "sichere Häfen" waren in diesem Umfeld nicht gefragt. Der Preis für die Feinunze Gold ermäßigte sich, auch bedingt durch den festeren Dollar, um 0,7 Prozent auf 1.864 Dollar. Dennoch dürfte der Goldpreis langfristig durch die schwache Konjunktur, das US-Haushaltsdefizit und andauernde Stimulierungsmaßnahmen gestützt werden, um die negativen Folgen der Coronavirus-Pandemie aufzufangen, sagte Rohstoff-Analyst Kirill Kirilenko von CRU. Diese Dinge könnten auch durch einen Impfstoff nicht gelöst werden, ergänzt der Teilnehmer.

Am Devisenmarkt fiel der Euro unter die Marke von 1,18 US-Dollar. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1779 Dollar, nach einem Tageshoch von 1,1843 Dollar am Vortag. Der Dollar-Index erhöhte sich um 0,3 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde. "Derzeit scheint der vorsichtige Tonfall von Frau Lagarde zur Norm zu werden und eine bloße Bekräftigung des taubenhaften Zungenschlags dürfte den Euro nicht signifikant bewegen - weitere Stimuli ab Dezember sind vollständig eingepreist", so Devisenstratege Francesco Pesole von der ING. Einlassungen über die Euro-Stärke oder über die Auswirkungen eines möglichen Coronavirus-Impfstoffes dürften mehr Marktreaktionen nach sich ziehen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 11, 2020 16:11 ET (21:11 GMT)

Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:28 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]