Alt 11.11.20, 17:52
Standard Wall Street mit Erholung in ruhigem Feiertagshandel
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer positiven Tendenz zeigt sich die Wall Street zur Wochenmitte. Am Mittag (Ortszeit) verbessert sich der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 29.484 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,8 Prozent zu. Deutlicher deutlich fällt die Erholungsbewegung bei den zuletzt von Gewinnmitnahmen betroffenen Technologiewerten aus: Der Nasdaq-Composite verzeichnet ein Plus von 1,8 Prozent. Wegen des Feiertags "Veterans Day" in den USA dürfte der Aktienhandel allerdings recht ruhig verlaufen. Der Anleihemarkt bleibt am Mittwoch geschlossen.

Aktuell setze sich unter den Anlegern die Überzeugung durch, dass bald ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen werde und die Wirtschaft sich rasch erholen könne, sagt ein Marktteilnehmer. Allerdings gebe es auch Stimmen, die warnten, dass noch viele Hindernisse zu überwinden seien, ehe ein Impfstoff für die breite Masse der Bevölkerung verfügbar sei. Daneben herrsche nach wie vor Unsicherheit bezüglich eines neuen US-Konjunkturpakets.

Altaf Kassam, Leiter Investmentstrategie und Analyse Europa bei State Street Global, sieht dennoch Potenzial nach oben. Viele Anleger säßen auf großen Summen, die investiert werden wollten. Auch sei der Technologiesektor insgesamt nicht so schlecht gelaufen, wie es den Anschein habe. Die Gewinnmitnahmen hätten sich überwiegend auf die sogenannten FAANG-Aktien (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und die Google-Mutter Alphabet) sowie Microsoft konzentriert. Der Ausverkauf hier sei wohl eher eine Kurzschlussreaktion gewesen. Wenn die Investoren bezüglich eines Impfstoffs optimistischer würden, dürfte wieder Geld in den Markt fließen.

Lyft profitiert von Lockdown-Lockerungen

Wichtige Konjunkturdaten stehen wegen des Feiertags nicht zur Veröffentlichung an. Auch auf der Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage dünn. Die Bilanzsaison in den USA neigt sich dem Ende zu; nur noch wenige Unternehmen, überwiegend aus der zweiten Reihe, veröffentlichen ihre Zahlenausweise.

Darunter ist der Fahrdienstanbieter Lyft. Der Uber-Wettbewerber hat im dritten Quartal den Umsatz gesteigert und aufgrund der Lockerung von pandemiebedingten Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen in vielen Städten mehr Kunden verzeichnet. Die Lyft-Aktie legt um 3,4 Prozent zu. Uber verlieren dagegen 0,3 Prozent.

Ölpreise legen weiter zu

Konjunkturoptimismus treibt derweil die Ölpreise weiter nach oben. Die Ölvorräte in den USA haben sich in der vergangenen Woche erneut und überraschend deutlich verringert, wie aus Daten des Branchenverbands API vom späten Dienstag hervorgeht. Die offiziellen Daten der staatlichen Energy Information Agency werden in dieser Woche wegen des Feiertags erst am Donnerstag veröffentlicht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 1,8 Prozent auf 42,12 Dollar. Brent legt um 1,6 Prozent auf 44,31 Dollar zu.

Sogenannte "sichere Häfen" sind in diesem Umfeld nicht gefragt. Der Preis für die Feinunze Gold ermäßigt sich um 0,8 Prozent auf 1.863 Dollar. Dennoch dürfte der Goldpreis langfristig durch die schwache Konjunktur, das große US-Haushaltsdefizit und andauernde Stimulierungsmaßnahmen gestützt werden, um die negativen Folgen der Coronavirus-Pandemie aufzufangen, sagt Rohstoff-Analyst Kirill Kirilenko von CRU. Diese Dinge könnten auch durch einen Impfstoff nicht gelöst werden, ergänzt der Teilnehmer.

Am Devisenmarkt gibt der Euro nach und sinkt unter die Marke von 1,18 US-Dollar. Im Handel wird auf die Rede von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf einem virtuellen Forum der Europäischen Zentralbank (EZB) verwiesen. "Derzeit scheint der sehr vorsichtige Tonfall von Frau Lagarde zur Norm zu werden und eine bloße Bekräftigung des taubenhaften Zungenschlages dürfte den Euro nicht signifikant bewegen - weitere Stimuli ab Dezember sind vollständig eingepreist", sagt Devisenstratege Francesco Pesole von ING. Einlassungen über die Euro-Stärke oder über die Auswirkungen eines möglichen Coronavirus-Impfstoffes dürften mehr Marktreaktionen nach sich ziehen.

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November 11, 2020 11:58 ET (16:58 GMT)

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