Alt 02.11.20, 18:19
Standard China-Daten hieven Börsen ins Plus - Ölpreise auf Talfahrt
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den asiatischen Börsen sowie in Australien hat sich am Montag eine positive Tendenz durchgesetzt. In einem volatilen Handel gelang aber nicht allen Handelsplätzen der Sprung ins Plus. Die anstehende US-Wahl und immer mehr Abriegelungsmaßnahmen in Europa und anderen Regionen der Welt in der Coronakrise sorgten für Nervosität. Positive Akzente setzten Daten aus China.

Die Aktivität in der chinesischen Industrie war im Oktober nur minimal gesunken und einen Tick besser als erwartet ausgefallen. Der Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor verringerte sich, blieb aber im Expansionsbereich. Etwas mehr zu bieten hatte der entsprechende Index von Caixin und Markit, der sich im Oktober auf den höchsten Stand seit fast einem Jahrzehnt erhöhte und ebenfalls die Marktvorhersagen übertraf.

Volatilität bleibt hoch

Händler waren sich sicher, dass rund um die US-Wahl mit deutlich erhöhter Volatilität zu rechnen sei - und dies vor dem Hintergrund explodierender Zahlen zu den Neuinfektionen. Auffallend schwach zeigten sich die Ölpreise, die damit vereinzelt auf die Kurse auch am Aktienmarkt drückten.

In Tokio stützte die Aufwertung des Dollar zum Yen. Der Greenback kletterte auf 104,81 Yen von Ständen um 104,10 zum Freitagstief. Händler taten sich aber schwer, die gesteigerte Risikoneigung zu erklären, die der sinkende Yen signalisierte. Der sichere Hafen sei trotz der Corona-Schlagzeilen aktuell weniger gefragt. Dies sei aber wohl nur eine Momentaufnahme, hieß es im Handel.

Der Nikkei-225 stieg mit dem Rückenwind vom Devisenmarkt um 1,4 Prozent auf 23.295 Punkte. Unterstützung kam von guten Geschäftsberichten. Um 2 Prozent zogen Keyence an. Der Sensorhersteller überraschte mit positiven Zweitquartalszahlen. Die Titel des Werkzeugproduzenten Makita sprangen um 8,3 Prozent, das Unternehmen hatte seinen Ausblick angehoben. Japan Tobacco zogen um 6 Prozent an, auch der Tabakkonzern traute sich nun mehr zu.

China-Daten werden in Schanghai verhalten aufgenommen

Die chinesischen Daten sorgten ausgerechnet in Schanghai für wenig Begeisterung, der Composite drehte gleichwohl 0,6 Prozent ins Plus. Händler verwiesen auf eine schwache Arbeitsmarktkomponente in den Daten. Zudem sei eine Menge Optimismus zur Erholung der Wirtschaft bereits eingepreist, hieß es bei China Securities. Nebenwerte profitierten vor allem von den Caixin-Daten, die die Entwicklung mittelgroßer Unternehmen stärker abbilden: Der Shenzhen-Composite gewann 1,2 Prozent, das Startup-Segment ChiNext Price gar 2 Prozent.

In Hongkong war die Stimmung besser als in Schanghai, der HSI legte um 1,4 Prozent zu. Laut Händlern wurde die Stimmung vom Börsengang der Ant Group gestützt. Außerdem deuteten die chinesischen Daten auf gute Auslandsgeschäfte hin, was in Hongkong wegen seiner internationalen Ausrichtung eher gewürdigt werde.

Midea Group sprangen um 7,1 Prozent. Der Hersteller von Haushaltsgeräten hatte im dritten Quartal besser als gedacht abgeschnitten. Solide Geschäftszahlen verhalten SAIC Motor zu einem Aufschlag von 4,1 Prozent. Der Finanzkonzern CICC legte indes ein fulminantes Börsendebüt in Schanghai hin: Die A-Aktien schossen um 31 Prozent in die Höhe. CICC waren bislang nur in Hongkong gelistet

In Südkorea stützten die Daten aus China - auch Schnäppchenjäger zogen die Kurse nach oben. Der Kospi zeigte sich 1,4 Prozent fester. Auf Jahressicht waren die südkoreanischen Ausfuhren im Oktober zwar gesunken, aber die durchschnittlichen Tages-Exportvolumina stiegen erstmals seit neun Monaten wieder. Zudem stieg der Einkaufsmanagerindex der verarbeitenden Gewerbes erstmals seit zehn Monaten wieder in den Expansionsbereich.

In Australien hatten gute Arbeitsmarkt- und Immobiliendaten gestützt. Der S&P/ASX-200 schloss 0,4 Prozent höher. Westpac sanken nach schwachen Gewinnkennziffern um 0,6 Prozent.

An der Nachbarbörse im neuseeländischen Wellington kletterten Cannasouth um 6,2 Prozent. Das medizinische Cannabis-Geschäft ist vom dortigen Verzicht auf eine Cannabis-Legalisierung nicht berührt. Die Titel waren am Freitag 17 Prozent eingebrochen, als die ersten Ergebnisse des Referendums bekannt wurden.

Die Erdölpreise standen derweil gehörig unter Druck, die Notierungen gingen um bis zu 3,9 Prozent runter. Am Markt machten Spekulationen die Runde, Saudi-Arabien könnte die Preise für Lieferungen nach Asien senken.

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November 02, 2020 03:23 ET (08:23 GMT)

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