Alt 20.10.20, 16:11
Standard Hoffnung auf neues US-Stimuluspaket stützt leicht
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit moderaten Gewinnen ist die Wall Street in den Dienstag gestartet. Die Augen sind dabei vor allem auf die "Deadline" für die Verhandlungen zwischen Republikanern und Demokraten über ein neues US-Konjunkturprogramm gerichtet. Bis Dienstagabend müsse eine Einigung erzielt werden, um noch ein Entlastungsgesetz auszuarbeiten, das vor der Wahl verabschiedet werden könne, heißt es im Handel. Allerdings sind die Hoffnungen auf eine gemeinsame Lösung mittlerweile recht gering. Sollte es tatsächlich zu einem neuen Stimuluspaket kommen, könnte das jedoch für eine Rally am Aktienmarkt sorgen, so ein Beobachter.

Daneben wird mit Sorge auf die weiter rasch steigende Zahl an globalen Neuinfektionen geschaut. In immer mehr Ländern und Regionen werden wieder Lockdowns eingeführt, was sich negativ auf die erhoffte rasche Konjunkturerholung auswirken dürfte. "Die Schlagzeilen werden immer schlimmer, aber unser Basis-Szenario ist immer noch, dass es keinen weiteren vollständigen Lockdown geben wird", so Fahad Kamal, Chief Investment Officer bei Kleinwort Hambros. "Es besteht immer noch ein großer Unterschied zwischen lokalen, gezielten Abriegelungen und den Lockdowns, die wir im März und April hatten", ergänzt der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Startglocke 0,4 Prozent auf 28.318 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu, der Nasdaq-Composite gewinnt 0,4 Prozent.

An Konjunkturdaten wurden nur die Baubeginne und -genehmigungen für September veröffentlicht. Die Baubeginne stiegen dabei weniger stark als erwartet, die Baugenehmigungen kletterten dagegen deutlicher als prognostiziert.

Ölpreise fallen - Nachfragesorgen im Fokus

Abwärts geht es für die Ölpreise. Es treten wieder Sorgen in den Vordergrund, dass weitere Lockdowns die Nachfrage zusätzlich belasten könnten. Vom Vorbereitungstreffen der Opec gab es dagegen kaum Informationen. "Es mehren sich die Rufe nach einer Lockerung der Kürzungen durch die OPEC+ ab dem 1. Januar, da die Erholung der Nachfrage zum Stillstand gekommen ist, während die libysche Produktion weiter steigt", sagt Warren Patterson von ING. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fällt um 1,0 Prozent auf 40,43 Dollar, Brent fällt um 0,8 Prozent auf 42,27 Dollar.

Der Euro notiert knapp über der Marke von 1,18 Dollar, an die ihn am Montag Äußerungen der EZB-Präsidentin Christine Lagarde herangetragen hatten. Diese hatte sich für einen dauerhaften EU-Wiederaufbaufonds ausgesprochen. Für einen deutlicheren Anstieg über 1,18 Dollar fehlten dem Euro die notwendigen weiteren Impulse, sagt ING. Da von der EZB am Dienstag nichts zu erwarten sei, müssten diese von außen kommen.

Die US-Anleihen zeigen sich erneut mit leichten Abgaben. Hier seien die Blicke auch auf eine mögliche Entscheidung zu einem weiteren US-Konjunkturpaket gerichtet, heißt es. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um einen Basispunkt auf 0,78 Prozent nach oben.

Der Goldpreis setzt seine jüngste Seitwärtsbewegung fort. Der Preis für die Feinunze zeigt sich wenig verändert bei 1.904 Dollar.

IBM gibt keinen Ausblick - Procter & Gamble überzeugt

Für die Aktien von IBM geht es um 5,3 Prozent nach unten. Die Ergebnisse für das dritte Quartal lagen zwar über den Erwartungen, doch wagte das Unternehmen keinen Ausblick.

Die Intel-Aktie fällt um 0,6 Prozent. Der Chiphersteller hat eine Einigung über den Verkauf der NAND-Speicherchip-Sparte an SK Hynix für rund 9 Milliarden US-Dollar erzielt, wie die Südkoreaner bestätigten. Intel zieht sich damit aus einem schwierigen Geschäft zurück. Die Aktie hatte von der Aussicht auf einen Verkauf bereits am Vortag profitiert.

Procter & Gamble gewinnen 1,5 Prozent. Der Konsumgüterkonzern hat im ersten Geschäftsquartal von einer starken Nachfrage nach Hygiene- und Haushaltsprodukten profitiert. Der Konzern meldete das stärkste Umsatzwachstum seit 15 Jahren und übertraf die Erwartungen der Analysten. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben.

Der Tabakkonzern Philip Morris hat im dritten Quartal mehr verdient und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Die Aktie fällt dennoch um 0,9 Prozent. Der US-Versicherungskonzern Travelers hat im dritten Quartal trotz höherer Belastungen aus Katastrophen wie Wirbelstürmen und den Waldbränden in Kalifornien deutlich mehr verdient als im Vorjahr und die Erwartungen übertroffen. Die Aktie legt um 3,0 Prozent zu.

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October 20, 2020 09:47 ET (13:47 GMT)

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