Alt 19.10.20, 15:59
Standard Etwas fester - Hoffnung auf US-Stimuluspaket stützt
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit leichten Gewinnen ist die Wall Street in den ersten Handelstag der Woche gestartet. Vor allem die andauernde Hoffnung, dass es doch zu einem neuen US-Stimuluspaket kommen könnte stützt, heißt es. US-Finanzminister Steven Mnuchin und die demokratische Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, haben am Wochenende erneut verhandelt und wollen die Gespräche am Montag fortsetzen. Gleichwohl liegen die Positionen immer noch weit auseinander und der immer näher rückende Wahltermin am 3. November macht eine Einigung eher unwahrscheinlich. Denn keine Seite möchte in dieser entscheidenden Phase große Zugeständnisse machen.

"Es hat den Anschein, als würden die US-Politiker ihre Köpfe in Bezug auf fiskalische Anreize konstruktiver zusammenstecken", sagt Altaf Kassam, Investment-Stratege bei State Street Global Advisors.

Allerdings verhindern die anhaltenden Corona-Sorgen, mit den weltweit weiter stark steigenden Infektionszahlen, einen deutlicheren Anstieg des Aktienmarktes, heißt es.

Dazu kommen positive Konjunkturdaten aus China. Dort legte das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Analysten hatten allerdings mit einem Plus von 5,3 Prozent gerechnet. Die Zahl bringt Chinas Entwicklung näher an die Prognosen zu Jahresbeginn heran, die das Wachstum 2020 zwischen 5,5 und 6 Prozent sahen - Prognosen, die vor der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 gemacht wurden.

Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Eröffnung 0,3 Prozent auf 28.700 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu, der Nasdaq-Composite rückt um 0,7 Prozent vor. Wichtige US-Konjunkturdaten stehen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda.

Pfund widerstandsfähig gegenüber Brexit-Sorgen

Das Pfund zeigt sich fest und reagiert damit nicht auf die jüngsten negativen Nachrichten. Premierminister Boris Johnson schwört die Briten auf einen harten Brexit ein und Moody's hat die Bonität Großbritanniens um eine Stufe gesenkt. Dennoch steigt die britische Währung im Verlauf über die Marke von 1,30 Dollar. Im Handel verweist man auf die Gespräche zu einem Brexit-Abkommen mit der EU, die nun doch fortgesetzt werden. Für den Markt sei entscheidend, dass die britische Regierung eben nicht wie angedroht die Gespräche mit der EU abgebrochen habe, heißt es von der Commerzbank.

Wenig verändert zeigen sich die Ölpreise, holen allerdings zwischenzeitliche Abgaben wieder auf. Die Blicke sind auf die Opec gerichtet. Hier gibt es ein vorbereitendes Treffen vor der nächsten regulären Sitzung am 1. Dezember. Das Kartell habe bis dahin Zeit, um zu entscheiden, ob Pläne zur Fördererhöhung um 1,9 Millionen Barrel pro Tag verschoben werden sollen, so Analyst Edward Morse von Citi. Er erwartet "keine Änderung des derzeitigen Plans für Fördersenkungen, obwohl Saudi-Arabien diese Woche die Kürzungen aufweichen möchte. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 40,94 Dollar. Für Brent geht es um 0,2 Prozent auf 43,02 Dollar nach oben.

Der Goldpreis holt die Freitagsverluste wieder auf. Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 0,4 Prozent auf 1.909 Dollar. Dagegen geben die US-Anleihen mit der positiven Stimmung am Aktienmarkt nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere verbessert sich um 2,7 Basispunkte auf 0,77 Prozent.

Conocophillips mit Abgaben - Tesla gesucht

Für die Aktie von Conocophillips geht es um 1,4 Prozent nach unten. Der Ölkonzern übernimmt das texanische Explorationsunternehmen Concho Resources für eigene Aktien im Gegenwert von 9,7 Milliarden US-Dollar. Conco Resources fallen um 0,6 Prozent.

Die laufende US-Berichtssaison macht zu Wochenbeginn eine Pause. Nach der Schlussglocke wird unter anderem IBM einen Blick in die Bücher gewähren. Die Aktie legt um 0,8 Prozent zu.

Die Tesla-Aktie gewinnt 1,3 Prozent auf 445,39 Dollar, nachdem Wedbush das Kursziel auf 500 von 475 Dollar erhöht hat. Seine Einstufung "Neutral" bekräftigte Analyst Dan Ives. Er ist zuversichtlich, was den am Mittwoch nach Börsenschluss anstehenden Zahlenausweis des Elektroauto-Bauers angeht. Unter dem Strich dürfte Tesla die Erwartungen des Marktes übertreffen, erwartet der Analyst. Ives hält es für möglich, dass die Nachfrage in diesem Jahr auf 500.000 Fahrzeuge steigen wird - eine Zahl, die noch vor sechs Monaten aufgrund der Corona-Krise völlig unrealistisch erschienen sei.

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October 19, 2020 09:50 ET (13:50 GMT)

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