Alt 01.10.20, 17:04
Standard Börse setzt Anstieg nach guten Konjunkturdaten fort
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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen geht es zum Start in den Donnerstagshandel weiter nach oben. Neue Konjunkturdaten stimmen die Anleger optimistisch.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,9 Prozent auf 28.032 Punkte. Der S&P-500 legt um 1 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,2 Prozent. Schon am Mittwoch war es deutlich nach oben gegangen, nachdem Konjunkturdaten positiv überrascht hatten. Anleger setzten aber auch auf weitere staatliche Corona-Hilfen. Die Zuversicht, dass sich Republikaner und Demokraten doch noch einigen werden, trägt den Markt nach Auskunft von Händlern auch am Donnerstag, obwohl Verhandlungen über ein von den Demokraten vorgeschlagenes Maßnahmenpaket im Volumen von 2,2 Billionen Dollar am Mittwoch zunächst gescheitert sind. Die Republikaner beharren auf einem kleineren Paket im Umfang von 1,6 Billionen Dollar.

Eine für Mittwochabend (Ortszeit) geplante Abstimmung über den demokratischen Vorschlag im Repräsentantenhaus, wo die Demokraten die Mehrheit haben, wurde verschoben. Die erforderliche anschließende Zustimmung im Senat, wo die Republikaner über die Mehrheit verfügen, galt allerdings ohnehin als unwahrscheinlich. Nun gibt es am Markt Spekulationen auf eine "Eskalationsklausel", wie Marios Hadjikyriacos, Investmentanalyst bei XM, sagt. Damit könnten sich beide Seiten auf ein kleineres Paket einigen, aber die Möglichkeit höherer Ausgaben für den Fall vereinbaren, dass diese notwendig werden. Andere Beobachter weisen darauf hin, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin Fortschritte bei den Verhandlungen signalisiert habe.

Ungeachtet möglicher Staatshilfen dürfte allein schon das von den Notenbanken großzügig bereitgestellte billige Geld die Aktienmärkte weiter nach oben treiben, meint Patrick Spencer, geschäftsführender Direktor bei Baird.

Allmählich rückt auch die Bilanzsaison zum dritten Quartal in den Blick. Hier hoffen Anleger auf positive Überraschungen, nachdem sich die Wirtschaft von dem Einbruch im Frühjahr schon wieder etwas erholt hat.

Von einer Erholung der Konjunktur zeugen auch neue Daten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nahm in der vergangenen Woche deutlicher ab als erwartet. Zusammen mit dem überraschend starken ADP-Arbeitsmarktbericht für September vom Mittwoch stimmen die wöchentlichen Daten optimistisch für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.

Der für die US-Wirtschaft so wichtige Konsum scheint sich ebenfalls wieder zu beleben. Die persönlichen Ausgaben stiegen im August etwas stärker als von Ökonomen vorhergesagt, obwohl die Einkommen etwas deutlicher zurückgingen.

Der kurz nach der Startglocke veröffentlichte Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im September etwas weniger stark als erwartet, lag aber klar im expansiven Bereich. Anleger warten nun auf sein Pendant von ISM sowie die Bauausgaben aus dem August.

Anleger lassen "sichere Häfen" links liegen

Die gute Stimmung an den Aktien dämpft das Interesse an vermeintlich sicheren Anlagen. Am Anleihemarkt lassen sinkende Notierungen die Zehnjahresrendite um 3,3 Basispunkte auf 0,72 Prozent steigen. Der Dollar, in Krisenzeiten als Fluchtwährung beliebt, wird ebenfalls verkauft. Der Dollarindex sinkt um 0,1 Prozent. Der Euro notiert bei etwa 1,1740 Dollar.

Mit den Ölpreisen geht es nach unten. Wieder einmal lastet das Überangebot auf den Preisen. Beobachter verweisen auch auf eine Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die Opec-Staaten ihre Ölförderung im September um 160.000 Barrel pro Tag erhöht haben. Ursächlich dafür seien Libyen und Iran, die von den vereinbarten Fördermengenkürzungen ausgenommen seien. Zudem habe der Streik einiger Arbeiter am norwegischen Ölfeld Johan Sverdrup die Förderung dort bislang kaum beeinträchtigt. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 2,7 Prozent auf 39,12 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent notiert bei 41,15 Dollar, 2,7 Prozent weniger als am Vortag.

Der Goldpreis wird derweil gestützt vom leicht nachgebenden Dollar. Die Feinunze erobert die Marke von 1.900 Dollar zurück und notiert aktuell 1,1 Prozent höher bei 1.906 Dollar.

Erste Quartalsausweise überzeugen

Auch wenn die eigentliche Bilanzsaison noch etwas auf sich warten lässt, geben einige Unternehmen schon einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte: So hat am Donnerstagmorgen (Ortszeit) der Getränke- und Snackkonzern Pepsico Zahlen veröffentlicht. Umsatz und Ergebnis des dritten Geschäftsquartals lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie zeigt sich dennoch knapp behauptet, hat allerdings in der zurückliegenden Woche zugelegt.

Besser als erwartet sind auch die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von Constellation Brands ausgefallen. Der Hersteller alkoholischer Getränke, unter anderem bekannt für Bier der Marke Corona, wagt allerdings keinen Ausblick. Die Aktie gibt um 2,4 Prozent nach.

Der Kurs von Bed Bath & Beyond springt um 23 Prozent nach oben. Im zweiten Geschäftsquartal hat der Raumausstatter mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Erstmals seit dem vierten Quartal 2016 hat das Unternehmen den Umsatz auf bereinigter Basis wieder gesteigert.

Mit einem Plus von 1,2 Prozent reagiert die Ford-Aktie auf Restrukturierungspläne des Autokonzerns.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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October 01, 2020 09:56 ET (13:56 GMT)

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