Alt 25.09.20, 17:58
Standard Börsen drehen ins Plus - Anleger setzen auf neue Stimuli
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NEW YORK (Dow Jones)--Im Verlauf des Freitagshandels erholen sich die US-Börsen und dringen in positives Terrain vor. Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,1 Prozent auf 26.845 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,3 Prozent. Für den Nasdaq-Composite geht es um 0,9 Prozent nach oben. Unter den Anlegern wächst die Hoffnung, dass sich Demokraten und Republikaner unter dem Druck der sich ausweitenden Corona-Pandemie vielleicht doch noch auf weitere Unterstützungsmaßnahmen für Bevölkerung und Wirtschaft einigen.

Die laufende Börsenwoche war von heftigen Schwankungen geprägt. Vor allem die rasant steigende Zahl an Corona-Neuinfektionen in Europa und die damit verbundenen Risiken für die Weltwirtschaft verunsichern die Anleger. Hinzu kommen der ungelöste Konflikt zwischen den USA und China und der an Schärfe zunehmende US-Präsidentschaftswahlkampf. Immerhin scheint es etwas Bewegung bei dem zuletzt stockenden neuen staatlichen Stimulierungspaket für die angeschlagene US-Wirtschaft zu geben.

Die demokratische Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, soll einen Vorschlag vorbereiten, in dem das Volumen der geplanten Maßnahmen auf 2,4 Billionen Dollar abgespeckt ist. Damit würde man den Forderungen der Republikaner nach einer Beschränkung der Ausgaben entgegenkommen. In dem Paket sollen Hilfen für Fluggesellschaften, Restaurants und kleine Unternehmen enthalten sein. Von Seiten der Republikaner wurde jedoch bereits signalisiert, dass die Chancen auf eine Einigung noch vor den Wahlen in rund sechs Wochen gering seien.

Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im August indessen schwächer gestiegen als erwartet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, legten sie gegenüber dem Vormonat nur um 0,4 Prozent zu. Damit sind die Bestellungen zwar den vierten Monat in Folge gestiegen, Ökonomen hatten jedoch mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gerechnet.

Costco nach guten Zahlen mit Gewinnmitnahmen

Costco Wholesale verlieren 2,4 Prozent nach Vorlage guter Geschäftszahlen. Markteilnehmer verweisen auf Gewinnmitnahmen, nachdem die Aktie im laufenden Jahr knapp 19 Prozent zugelegt hat. Der Umsatz der Großhandelskette stieg im vierten Geschäftsquartal um 12,5 Prozent auf 53,4 Milliarden Dollar, das war der höchste Zuwachs in der Unternehmensgeschichte. Erstmals überstieg der Jahresgewinn die Marke von 4 Milliarden US-Dollar. Dabei profitierte Costco offenbar vom Kaufverhalten in der Corona-Krise. Ein Wermutstropfen waren die coronabedingt gestiegenen Kosten.

Das Biotechunternehmen Novavax hat in Großbritannien mit einer Phase-3-Studie zu einem Covid-19-Impfstoff begonnen. Wie das US-Unternehmen mitteilte, sollen an der Studie 10.000 Personen teilnehmen. Im Oktober könnte dann in den USA die Phase-3-Studie mit dem Impfstoffkandidaten mit bis zu 30.000 Probanden beginnen. Die Aktie rückt etwas über 11 Prozent vor.

Der Rechtsstreit um die Steuerzahlungen von Apple in Europa geht indessen weiter - womöglich auf Jahre: Die EU-Kommission entschied am Freitag, gegen eine Gerichtsentscheidung vorzugehen, die zugunsten von Apple ausgegangen war. Brüssel ist weiter der Meinung, dass Irland dem iPhone-Hersteller über Jahre hinweg 13 Milliarden Euro unberechtigte Steuerrabatte gewährt hat. Die Apple-Aktie steigt gleichwohl um 1,7 Prozent.

Dollar weiter als Währungshafen gefragt

Am Devisenmarkt ist der Dollar mit den andauernden Unsicherheiten als sicherer Währungshafen weiter gefragt. Der Dollarindex gewinnt 0,4 Prozent. Auf dem Euro lastet die Angst vor Lockdowns aufgrund der steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen. Die Gemeinschaftswährung notiert bei etwa 1,1620 Dollar gegenüber 1,1672 am Freitagmorgen.

Die Ölpreise geben mit Sorgen um die Weltwirtschaft etwas nach. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,9 Prozent auf 39,93 Dollar, Brent verliert 0,7 Prozent auf 41,63 Dollar.

Auf den Goldpreis drückt weiter der starke Dollar. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,4 Prozent auf 1.861 Dollar.

US-Staatsanleihen sind angesichts der Unsicherheiten gefragt. Die Zehnjahresrendite sinkt bei steigenden Notierungen um 1,7 Basispunkte auf 0,65 Prozent.

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September 25, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)

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