Alt 24.09.20, 15:35
Standard Wall Street zum Start leicht im Minus
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den massiven Verlusten zur Wochenmitte zeigen sich die US-Aktienmärkte am Donnerstag zum Start mit leichten Abgaben. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 26.661 Punkte, auch der S&P-500 gibt 0,4 Prozent nach, der Nasdaq-Composite fällt 0,6 Prozent.

Die Indizes in den USA waren am Mittwoch erneut abgerutscht, der Nasdaq-Composite brach dabei um 3 Prozent ein. Bereits zu Wochenanfang standen die Börsen deutlich unter Druck. Die Anleger zeigen sich angesichts der vielfältigen Risikofaktoren, die über den Aktienmärkten liegen, massiv verunsichert, was sich in erheblichen Kursschwankungen ausdrückt.

Die steigende Zahl an Corona-Infektionszahlen sorgt für neuerliche Einschränkungen der Wirtschaftsaktivitäten in Europa, was eine Erholung der Weltwirtschaft massiv gefährden könnte. Auch in den USA ist die Zahl der Corona-Fälle weiter hoch. Ab wann ein Corona-Impfstoff verfügbar ist, ist indessen nach wie vor unklar. Der führende Corona-Berater von US-Präsident Donald Trump, Anthony Fauci, rechnet damit, dass bis November oder Dezember Daten aus den klinischen Studien vorliegen werden.

Zudem lähmt der an Schärfe gewinnende US-Präsidentschaftswahlkampf die Handlungsfähigkeit der US-Politik zunehmend. Ein von der US-Notenbank dringend angemahntes staatliches Stimulierungspaket wird vor der Wahl in rund sechs Wochen immer unwahrscheinlicher.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat am Mittwoch in einer weiteren Kongress-Anhörung erneut bekräftigt, dass die US-Wirtschaft einen zusätzlichen finanziellen Stimulus benötige. Die Folgen einer ausbleibenden staatlichen Unterstützung für die Wirtschaft dürften nicht unterschätzt werden, so Powell. Am Donnerstag wird er erneut zur Corona-Krise vor dem Kongress reden.

Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde derweil ein Anstieg auf 870.000 verzeichnet. Analysten hatten hingegen nur mit 850.000 gerechnet. Die Lage am US-Arbeitsmarkt bleibt damit angespannt.

E.W. Scripps springen mit Fusion nach oben

Unter den Einzelwerten profieren H.B. Fuller von guten Geschäftszahlen. Für die Aktie geht es um 2,1 Prozent nach oben. Der Hersteller von Klebstoffen hat zwar im dritten Quartal weniger umgesetzt und verdient als im Jahr zuvor, doch die Prognosen wurden übertroffen.

Walt Disney fallen 0,7 Prozent. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen sorgen für weitere Verzögerungen bei der Veröffentlichung potenzieller Blockbuster. Der Medienkonzern hat eine ganze Reihe Filmstarts, darunter die mit Spannung erwartete Comic-Verfilmung "Black Widow", verschoben.

In der TV-Landschaft in den USA kommt es indessen zu einer milliardenschweren Fusion. E.W. Scripps, ein Betreiber von regionalen TV-Stationen, übernimmt ION Media für 2,65 Milliarden US-Dollar. Einen Teil davon finanziert das Unternehmen mithilfe eines 600 Millionen Dollar schweren Investments von Warren Buffetts Firma Berkshire Hathaway. Das Unternehmen wird die Zahl seiner TV-Stationen von derzeit 60 mit dem Zukauf in etwa verdoppeln. Die Scripps-Aktie macht einen Satz um 32 Prozent nach oben.

Oracle geben dagegen 0,3 Prozent nach, Walmart verlieren 0,2 Prozent. Die Entscheidung über eine zwischen Bytedance und den beiden US-Konzernen ausgehandelte Partnerschaft für die Videoplattform Tiktok liegt nun bei den chinesischen Behörden. Der Deal sieht vor, dass Oracle die Cloud-Dienstleistungen für Tiktok bereitstellt und für die Sicherheit der US-Nutzerdaten garantiert. Damit soll ein Verbot der App vermieden werden, die US-Präsident Trump ein Dorn im Auge ist.

Dollar als sicherer Hafen weiter gefragt

Am Devisenmarkt zeigt der Dollar angesichts der vielfältigen Risikofaktoren weiter Stärke. Der Dollarindex legt 0,1 Prozent zu. Bei den Anlegern ist der Greenback in unsicheren Zeiten als vermeintlicher sicherer Währungshafen gefragt. Auf dem Euro lasten indessen weiterhin die hohen Corona-Neuinfektionen in Europa. Die Gemeinschaftswährung notiert bei 1,1642 Dollar gegenüber 1,1678 am Mittwochabend. Der Euro ist damit so billig wie zuletzt Mitte Juli.

Die Ölpreise pendeln um das Vortagesniveau. Zuletzt hatten die andauernden Konjunktursorgen und der starke Dollar auf die Preise gedrückt. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI notiert nahezu unverändert bei 39,94 Dollar, Brent verliert 0,4 Prozent auf 41,62 Dollar.

Der Goldpreis gibt mit der Dollarstärke noch etwas nach. Die Feinunze kostet 1.855 Dollar gegenüber 1.864 am Vortag.

US-Staatsanleihen sind angesichts der Unsicherheiten gefragt. Die Zehnjahresrendite sinkt bei steigenden Notierungen um 0,8 Basispunkt auf 0,68 Prozent.

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September 24, 2020 09:49 ET (13:49 GMT)

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