Alt 22.09.20, 19:02
Standard Holprige Erholung - Finanzwerte bremsen Dow aus
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den zum Teil deutlichen Verlusten zu Wochenbeginn zeigen sich die US-Aktien am Dienstag im Verlauf überwiegend leicht im Plus. Aktien von Banken und anderen Unternehmen der Finanzbranche verzeichnen jedoch erneut deutliche Abgaben. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass der Dow-Jones-Index sich nicht von den Vortagesverlusten erholen kann. Gegen Mittag (Ortszeit New York) verliert der Index 0,1 Prozent auf 27.109 Punkte. Der S&P-500 legt hingegen um 0,3 Prozent zu, der Nasdaq-Composite verbessert sich um 0,4 Prozent.

Wie zuvor an den europäischen Börsen rutschten am Montag die Indizes auch in den USA zeitweise massiv ab, konnten aber einen Teil der Verluste im weiteren Verlauf wieder etwas einfangen. Der Handel an der Wall Street ist derzeit von starken Schwankungen vor allem bei den technologielastigen Nasdaq-Indizes geprägt, eine klare Indikation für die unverändert hohe Nervosität bei den Anlegern.

"Die Volatilität wird noch eine Weile andauern", so Andrew Sheets, Chief-Cross-Asset-Stratege bei Morgan Stanley. Letzten Endes dürften die Turbulenzen aber wohl ein Ausrutscher in einem lang andauernden Bullenmarkt sein. Doch vorerst "sollten Anleger ihr Pulver trocken halten" und nicht versuchen, Aktien zu verbilligten Preisen zu kaufen, fügte er hinzu.

Am Handelsumfeld hat sich indessen wenig verändert. Angesichts der vor allem in Europa rapide steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen ist die Angst vor neuen Lockdowns groß. Für die ohnehin schleppend verlaufende Erholung der Weltwirtschaft wäre dies ein massiver Rückschlag. Zudem schwindet die Hoffnung auf eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten auf ein neues staatliches Hilfspaket für die US-Wirtschaft. Marktteilnehmer bezweifeln zunehmend, dass vor den Präsidentschaftswahlen im November noch ein Stimulierungsprogramm zustande kommt.

Im Fokus der Anleger steht ein Kongressauftritt von US-Notenbankchef Jerome Powell. Dort betonte er die Notwendigkeit weiterer staatlicher Stützungsmaßnahmen.

Konjunkturseitig ist die Agenda übersichtlich. Lediglich Daten zum Verkauf bestehender Häuser für August wurden veröffentlicht. Sie lagen im Rahmen der Erwartungen.

Dollar nach Vortagesgewinnen stabil

Am Devisenmarkt kann der Dollar die deutlichen Vortagesgewinne etwas ausbauen. Der Dollarindex zeigt sich 0,4 Prozent höher. Der Euro sinkt auf etwa 1,17 Dollar.

Nach dem deutlichen Preisrückgang am Vortag legen die Ölpreise nun wieder etwas zu. Vor allem gestiegene Konjunktursorgen und der stärkere Dollar hatten am Montag die Preise unter Druck gesetzt. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 39,45 Dollar, ein Anstieg um 0,4 Prozent. Brent legt 0,6 Prozent zu auf 41,69 Dollar. Für etwas Bewegung könnten die am Abend vom privaten Dienstleisters API veröffentlichten Daten zu den Öl-Beständen in den USA sorgen.

Der Goldpreis gibt nach den deutlichen Abschlägen zu Wochenbeginn aufgrund der Dollarstärke weiter nach. Die Feinunze verbilligt sich um 0,6 Prozent auf 1.901 Dollar.

Bei den US-Staatsanleihen kommen die Notierungen nach der Vortagesnachfrage leicht zurück. Die Zehnjahresrendite steigt 0,7 Basispunkte auf 0,67 Prozent.

Tesla rutschen ab - Musk dämpft Erwartungen an "Battery Day"

Schwächster Sektor sind die Banken, die im Schnitt rund 2 Prozent verlieren, gefolgt von Finanzwerten mit durchschnittlichen Verlusten von 1,5 Prozent. Bankenwerte hatten schon am Montag stark unter Druck gestanden. Ursächlich waren Medienberichte über schwere Versäumnisse von Banken bei der Bekämpfung von Geldwäsche, die zu Wochenbeginn den Sektor weltweit auf Talfahrt geschickt hatten. Im Dow-Jones-Index stellen die Aktien der Banken Goldman Sachs und JP Morgan sowie die Kreditkartengesellschaft American Express und der Versicherer United Health mit Verlusten zwischen 1,5 und 2,3 Prozent die größten Verlierer.

Am übrigen Markt verlieren Oracle 1,7 Prozent. Die Walmart-Aktie tendiert 0,2 Prozent höher. Im Streit um die Videoplattform Tiktok hat US-Präsident Donald Trump wieder die Zügel angezogen, nachdem am Vortag die Zeichen auf Entspannung standen. Trump bekräftigte, dass er einer Einigung nur unter der Bedingung zustimmen werde, dass der Tiktok-Mutterkonzern Bytedance aus China die Kontrolle über das US-Geschäft vollständig abgebe. Eine im Grundsatz getroffene Vereinbarung sieht eine Partnerschaft zwischen Bytedance mit Oracle und Walmart vor. Auch die Zustimmung Pekings zu dem Deal ist unsicher.

Tesla knicken um 5,6 Prozent ein. Unternehmens-Chef Elon Musk hat die Erwartungen an den für Dienstag ausgerufenen "Battery Day" gedämpft. Was Tesla nun vorstelle, werde "nicht vor 2022 eine ernstzunehmende hochvolumige Produktion erreichen", twitterte Musk am Montagabend.

Luftfahrtwerte profitierten vom Vorschlag zweier republikanischer Senatoren, die eine Verlängerung der Hilfen für Airlines für weitere sechs Monate erreichen wollen. United Airlines rücken 0,6 Prozent vor, Delta Air Lines 0,5 Prozent und American Airlines 0,6 Prozent.

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September 22, 2020 12:21 ET (16:21 GMT)

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