Alt 18.08.20, 18:59
Standard Nasdaq und S&P-500 auf Allzeithoch
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit einer erneut uneinheitlichen Tendenz zeigt sich die Wall Street am Dienstagmittag (Ortszeit). Zwar markieren S&P-500 und Nasdaq-Composite kurz nach der Startglocke neue Rekordstände, doch konnten diese Niveaus nicht verteidigt werden. Aktuell reduziert sich der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 27.815 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite rückt um 0,5 Prozent vor.

Positiv merken Händler an, dass die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA auf das niedrigste Niveau seit Ende Juni gefallen sind. Doch die Verhandlungen um ein neues Corona-Hilfspaket haben immer noch keinen erfolgreichen Abschluss gefunden. In die zuletzt festgefahrene Debatte könnte aber wieder Bewegung kommen. Die Republikaner im Senat wollen offenbar einen abgespeckten Programmentwurf mit Geldern für die US-Post vorlegen. Gerade der Umgang mit der Post hatte zuletzt für heftige Kontroversen gesorgt. Der Sprecher der Senatsmehrheit, Mitch McConnell, will allerdings auch ein Scheitern der Verhandlungen nicht ausschließen.

Bremsend wirkt der sich immer weiter verschärfende Handelszwist zwischen den USA und China. Das US-Handelsministerium hat neue Vorschriften erlassen, die den Zugang von Huawei zu im Ausland produzierten Chips einschränken. Mit dem heraufziehenden US-Wahlkampf dürften die Spannungen noch zunehmen, heißt es.

Nur wenig bewegen aktuelle Immobiliendaten den Markt: Die Neubautätigkeit in den USA hat sich im Juli deutlich stärker ausgeweitet als erwartet. Die Zahl der ersten Spatenstiche erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 22,6 Prozent, Volkswirte hatten lediglich eine Zunahme um 4,6 Prozent prognostiziert.

Fondsverwalter ziehen Europa den USA vor

Gegen US-Aktien spricht mittelfristig eine Umfrage der Bank of America unter internationalen Fondsverwaltern. Denn diese sehen die Eurozone als den klaren Anlagefavoriten unter den Regionen: "Hier läuft die wirtschaftliche Erholung deutlich schneller als in den USA", sagt ein Marktteilnehmer.

Dass Fonds verstärkt auf europäische Aktien setzen, kommt auch dem Euro zugute und schwächt zugleich den US-Dollar. Mit einer Tagesspitze von 1,1966 Dollar hat die Gemeinschaftswährung den höchsten Stand seit Mai 2018 erreicht. Aktuell wird sie mit 1,1930 gehandelt. Der Dollar-Index büßt 0,5 Prozent ein und zeigt sich zwischenzeitlich auf dem tiefsten Stand seit über zwei Jahren.

Am Rentenmarkt legen die Notierungen leicht zu. Die US-chinesischen Spannungen, das Ausbleiben einer Einigung im Streit über ein zweites Corona-Hilfspaket und auch die Verunsicherung durch den Wahlkampf in den USA ließen Anleger den vermeintlich sicheren Rentenhafen ansteuern, so Händler. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verliert 2,8 Basispunkte auf 0,66 Prozent.

Die anhaltende Dollar-Schwäche beflügelt den Goldpreis. Die Feinunze verteuert sich um 0,8 Prozent auf 2.005 Dollar. Neben dem Dollar bewegten sich auch die US-Rentenrenditen wieder nach unten, heißt es. Fallende Marktzinsen stützten das Edelmetall wie ein schwacher Dollar, so Stimmen aus dem Handel.

Am Ölmarkt sinken die Notierungen. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 42,61 Dollar, das Fass Brent um 0,1 Prozent auf 45,34 Dollar. Der Markt warte auf das Treffen der Gruppe Opec+ und kurzfristig auf die Lagerbestandsdaten des privaten American Petroleum Institute (API) am Abend.

Einzelhandelsriesen im Blick

Unter den Einzelaktien fallen Walmart nach anfänglichen Gewinnen nun um 1,0 Prozent. Der US-Supermarktriese hat im zweiten Quartal von den Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie profitiert. Dank einer starken Nachfrage steigerte Walmart Umsatz sowie Gewinn und übertraf die Erwartungen deutlich. Während sich der Online-Handel coronabedingt gut entwickelte, ging der Kundenverkehr im Juli um 14 Prozent zurück.

Die Aktien von Home Depot sinken um 1,2 Prozent zu. Auch die US-Baumarktkette beflügelte die hohe Nachfrage in Corona-Zeiten, was Gewinn und Umsatz kräftiger als erwartet steigen ließen. Steigende Kosten blieben aber ein Thema, heißt es im Handel.

Der US-Chipkonzern Oracle hat sich laut einem Zeitungsbericht als möglicher Käufer der chinesischen Video-App Tiktok positioniert. Oracle habe Vorgespräche mit dem Tiktok-Eigentümer Bytedance geführt und mit einer Gruppe von Investoren zusammen gearbeitet, die bereits an dem chinesischen Unternehmen beteiligt sind, berichtet die Financial Times. US-Präsident Donald Trump hatte den chinesischen Mutterkonzern Bytedance angewiesen, sich innerhalb von 90 Tagen von seinen US-Geschäften zu trennen. Oracle steigen um 2,5 Prozent.

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August 18, 2020 12:13 ET (16:13 GMT)

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