Alt 13.08.20, 18:02
Standard Uneinheitlich - Techwerte trotz schwacher Cisco-Aktie fest
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Vortagesgewinnen zeigt sich die Wall Street am Donnerstag mit einer zweigeteilten Tendenz. Während es für die Standardwerte leicht nach unten geht, verzeichnen die Technologiewerte moderate Aufschläge. Die besser als erwartet ausgefallenen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stützen das Sentiment nicht. Sie sind erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie im März unter die Marke von 1 Million gefallen. Es wurde ein Rückgang um 228.000 auf 963.000 verzeichnet. Volkswirte hatten nur ein Minus auf 1.100.000 vorhergesagt.

Bessere Daten sind aus Marktsicht ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sprechen sie für eine stärkere Erholung der US-Wirtschaft. Auf der anderen Seite sinkt damit der Druck für zusätzliche geldpolitische und fiskalische Stimulierungsmaßnahmen.

Die Entwicklung bei den wöchentlichen Erstanträgen liefert einen guten Indikator, wie schnell sich die US-Konjunktur erholen wird, sagt Sebastian Mackay, Fondsmanager bei Invesco. "Der US-Arbeitsmarkt hat einen enormen Einbruch erlebt und die Erholung findet nur sehr langsam statt", so der Teilnehmer weiter.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag Ortszeit 0,2 Prozent auf 27.916 Punkte. Der S&P-500 tendiert nahezu unverändert, während der Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent zulegt. Etwas belastend wirkt die Zunahme der Neuinfektionen in den USA, die auf das höchste Niveau seit vier Tagen gestiegen sind.

Weiter keine Neuigkeiten gibt es bei den Verhandlungen von Republikanern und Demokraten für ein neues US-Konjunkturprogramm. Mittlerweile schwindet die Hoffnung bei den Investoren, dass es hier rasch zu einer Einigung kommen wird. Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, sagte, beide Seiten seien weiter "meilenweit voneinander entfernt", und die Demokraten würden Gespräche nur dann wieder aufnehmen, wenn die Republikaner zustimmten, deutlich mehr als 1 Billion Dollar auszugeben.

Ölpreise mit Abgaben - Auch IEA skeptisch für Erholung

Die Ölpreise zeigen sich mit leicht negativen Vorzeichen. Vor dem Hintergrund des kräftigen wöchentlichen Rückgangs bei den US-Lagerdaten war Brent am Vortag auf den höchsten Stand seit fünf Monaten geklettert. Zudem äußerte sich nach der Opec nun auch die Internationale Energie-Agentur (IEA) zurückhaltend in Bezug auf eine Erholung des Ölmarktes. In ihrem Ölmarktbericht erwartet die IEA für 2020 einen stärkeren Rückgang der weltweiten Nachfrage als noch im vorherigen Bericht. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI reduziert sich um 0,7 Prozent auf 42,38 Dollar, Brent fällt um 0,6 Prozent auf 45,14 Dollar.

Der Goldpreis zeigt sich nach dem deutlichen Einbruch an den beiden Vortagen stabilisiert und recht deutlich über der Marke von 1.900 Dollar. Die Feinunze gewinnt 1,6 Prozent auf 1.949 Dollar.

Am Devisenmarkt baut der Euro seine Vortagesgewinne noch leicht aus und steigt in der Spitze bis auf 1,1855 Dollar. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,1821 Dollar. Für den Dollar-Index geht es um 0,3 Prozent nach unten.

Die US-Anleihen haben derweil ins Plus gedreht, nach vier Handelstagen in Folge mit Abgaben. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen hatte am Vortag den höchsten Stand seit Anfang Juli markiert. Die Renditen seien nun "auf einem wesentlich interessanteren Niveau", sagte Laurent Crosnier, Chief Investment Officer bei Amundi. Im Blick steht auch die Auktion 30-jähriger Anleihen im Volumen von 26 Milliarden Dollar. Die zehnjährige Rendite fällt um 0,9 Basispunkte auf 0,67 Prozent.

Cisco-Aktie von Ausblick belastet

Bei den Einzelwerten geht es für die Cisco-Aktie 11,1 Prozent abwärts. Der Technologiekonzern hat in seinem Viertquartal zwar weniger umgesetzt und verdient als im Vorjahr. Allerdings wurden die Erwartungen übertroffen. Für Enttäuschung sorgt jedoch der Ausblick auf das laufende Quartal.

Die Papiere von 3M gewinnen 1,2 Prozent. Der Konzern hat eine breit angelegte Verbesserung der Verkaufstrends im Juli beobachtet. In dem Monat sei der Umsatz um 6 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar gestiegen.

Die Lyft-Titel verlieren 4,3 Prozent. Die Corona-Eindämmungsmaßnahmen haben das Geschäft des Fahrdienstvermittlers im zweiten Quartal stark beeinträchtigt. In den drei Monaten bis Ende Juni wurden lediglich 8,7 Millionen aktive Kunden, verglichen mit 21,8 Millionen im Vorjahreszeitraum und 21,2 Millionen im ersten Quartal.

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August 13, 2020 11:58 ET (15:58 GMT)

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