Alt 11.08.20, 17:35
Standard Dow steigt mit Stimulus-Hoffnung - Gold sackt ab
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NEW YORK (Dow Jones)--Deutliche Gewinne verzeichnet die Wall Street am Dienstag gegen Mittag New Yorker Ortszeit. Allerdings zeigt sich der Markt erneut zweigeteilt: während es für die Standardwerte nach oben geht, bleiben die Technologiewerte zurück. Es stützt die Hoffnung des Marktes auf eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten für ein breiter angelegtes US-Konjunkturprogramm. Vertreter beider Seiten hatten ihren Willen bekräftigt, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Fortsetzung der Unterstützung für US-Arbeitslose in Kraft gesetzt.

"Die Einigung auf ein Stimulus-Paket ist für den Markt von entscheidender Bedeutung, um das positive Momentum fortzusetzen", sagt Analyst Nicholas Brooks von Intermediate Capital Group. Der Markt setze hier auf eine Einigung.

Daneben sorgt die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, dass man als erstes Land einen Impfstoff entwickelt habe, der nun auch die Zulassung erhalten habe, für positive Stimmung. Allerdings hatten ausländische Experten zuvor ihre Besorgnis über die Geschwindigkeit geäußert, mit der der Impfstoff entwickelt wurde.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 1 Prozent auf 28.060 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,4 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite fällt dagegen um 0,2 Prozent.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten haben dagegen kaum Einfluss auf das Geschehen. So sind die Erzeugerpreise mit einer Zunahme von 0,6 Prozent doppelt so stark gestiegen wie erwartet. In der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - wurde ein Anstieg von 0,5 Prozent verzeichnet. Ökonomen hatten hier lediglich eine Zunahme um 0,1 Prozent erwartet.

Goldpreis fällt wieder unter 2.000 Dollar

Für den Goldpreis geht es mit der positiven Entwicklung an den Aktienmärkten kräftig nach unten und die jüngst eroberte Marke von 2.000 Dollar je Feinunze wird wieder unterschritten. Allerdings sei das Edelmetall nach dem jüngsten starken Anstieg auch etwas überkauft gewesen, heißt es. Die Feinunze verliert 4 Prozent auf 1.946 Dollar.

Mit leichten Gewinnen zeigen sich die Ölpreise. Es beflügeln etwas die Aussagen aus Russland, bezüglich der Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus. Zwar bestünden auch hier Zweifel, doch diese könnten die Aufwärtsbewegung aktuell nicht aufhalten, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 42,14 Dollar, Brent legt um 0,2 Prozent auf 45,14 Dollar zu.

Ein unerwarteter Anstieg des ZEW-Index treibt den Euro zwischenzeitlich bis auf 1,1801 Dollar nach oben, aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,1774 Dollar und damit leicht über dem Niveau vor der Bekanntgabe des ZEW-Index. Die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im August entgegen den Prognosen deutlich verbessert, nachdem sie im Juli noch zurückgegangen waren.

Auch für die Notierungen am Anleihemarkt geht es deutlich nach unten. Im Gegenzug erhöht sich die Rendite zehnjähriger Papiere um 6,9 Basispunkte auf 0,65 Prozent.

Bed Bath & Beyond holen Verluste auf

Die Aktien von Bed Bath & Beyond haben 0,4 Prozent ins Plus gedreht. Der Wohnungsausstatter hatte mitgeteilt, die Aussetzung der geplanten Schuldenreduzierung aufzuheben. Mit der Maßnahme sollte eigentlich dem schwachen Marktumfeld in der Corona-Krise getrotzt werden. Bed Bath & Beyond will nun Schuldtitel im Volumen von 300 Millionen Dollar zurückkaufen.

Die Biontech-Aktie fällt um 4,8 Prozent. Das Unternehmen hat im zweiten Halbjahr bei deutlich höheren Einnahmen den Nettoverlust ausgeweitet. Biontech, das an der Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes arbeitet und als erstes europäisches Unternehmen mit der klinischen Prüfung eines Impfstoffkandidaten begonnen hat, sieht seinen Kapitalbedarf unter anderem dank Anteilsverkäufen und Kooperationsvereinbarungen für mindestens zwei Jahre gesichert.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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August 11, 2020 11:58 ET (15:58 GMT)

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