Alt 10.06.20, 15:50
Standard Richtungsarmes Geschäft vor Fed-Aussagen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Mittwoch zum Start volatil. Der Dow-Jones pedndelt zwischen kleinen Gewinnen und Verlusten. Aktuell gibt er 0,1 Prozent ab auf 27.258 Punkte, der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent. Anleger befinden sich im Wartemodus, weil sie erst die Wirtschaftsprojektionen und geldpolitischen Signale der US-Notenbank am Abend ins Kalkül ziehen wollen. Die Märkte rechnen damit, dass die Fed zum Abschluss ihrer Sitzung die Zinsen unverändert belässt und auch bei den übrigen Maßnahmen wenig Veränderungen vornehmen wird.

Dagegen werden die Aussagen zur Coronakrise und ihren wirtschaftlichen Folgen starke Beachtung finden. Spielraum für eine weiter lockere Geldpolitik erhält die Fed durch neue Teuerungsdaten. Im Mai sind die Verbraucherpreise in den USA leicht gesunken, während Experten mit einem unveränderten Stand gerechnet hatten.

Neben den staatlichen Stimuli war es die lockere Geldpolitik der Notenbanken rund um den Globus, die den aktuellen Aufschwung an den Börsen befördert hat. "Diese Rally fundiert nicht auf den wirtschaftlichen Daten und auch nicht nur auf der Perspektive einer Erholung", sagt Dwyfor Evans von State Street Global Markets. "Sie ist tatsächlich von der Erwartung getrieben, dass Zentralbanken und Regierungen die wirtschaftliche Erholung stützen werden."

Im übrigen sind die Teilnehmer hin- und hergerissen zwischen den positiven Signalen einer Öffnung der Wirtschaft und den Sorgen vor einer zweiten Pandemiewelle. Derweil rechnet die OECD weiter mit einer starken Abschwächung der Wirtschaftsaktivität in seinen Mitgliedsstaaten.

Dollar schwächelt erneut

Der Euro baut die Gewinne aus, die er am Vortag erobert hat. Aktuell steht er bei 1,1373 Dollar. Der Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Belastet wird die US-Devise von der Erwartung, dass die Fed die Märkte ungebremst mit billigem Geld fluten wird. Auch die rückläufigen Verbraucherpreise drücken.

Der Goldpreis setzt seine Aufwärtsbewegung fort, die ihn vom Freitagstief bei 1.670 Dollar auf nun 1.724 Dollar führt. Das Tagesplus beläuft sich auf 0,5 Prozent. Gestützt wird der Preis vom nachgebenden Dollar, der Unsicherheit über die konjunkturelle Entwicklung und die massiven Liquiditätsspritzen von Staaten und Notenbanken.

Auch Anleihen profitieren von der gestiegenen Vorsicht der Teilnehmer. Zudem wird die Notenbank nach Meinung der Akteure an ihren Anleihenkäufen festhalten. Steigende Notierungen drücken die Zehnjahresrendite um 2,8 Basispunkte auf 0,80 Prozent.

Der Ölpreis steht unter Druck. Teilnehmer verweisen auf die düsteren Konjunktur-Aussagen der Opec und die neuen API-Daten vom Vorabend. Statt des erwarteten Rückgangs der Lagerbestände wiesen sie einen Aufbau aus. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI verliert 1,7 Prozent auf 38,29 Dollar, Brent gibt um 1,3 Prozent nach auf 40,63 Dollar.

Lakeland-Kurs explodiert

Bei den Einzelwerten treibt ein optimistischer Ausblick die Lakeland-Aktie um 47 Prozent nach oben. Der Hersteller von Schutzkleidung sieht sich als Nutznießer der Coronakrise und rechnet damit, dass dieser positive Effekt noch mindestens sechs bis neun Monate andauere.

Starbucks verlieren 3,1 Prozent. Die Kaffeehauskette hat für das dritte Quartal ihre Verlustprognosen und den erwarteten Umsatzrückgang beziffert.

Der Kurs der Kinokette AMC Entertainment schießt nach Vorlage von Geschäftszahlen um 22 Prozent nach oben. Das Unternehmen musste wegen der Coronakrise zwar seine Kinos schließen, rechnet aber damit, bis Juli alle Häuser wieder öffnen zu können.

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June 10, 2020 09:50 ET (13:50 GMT)

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