Alt 03.06.20, 16:45
Standard Wall Street baut Rally aus
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street baut am Mittwoch die Rally der vergangenen Wochen noch aus, nachdem die landesweiten sozialen Unruhen etwas nachgelassen haben. Viele Städte in den östlichen Staaten blieben überwiegend ruhig in der Nacht, heißt es. Die Anleger setzen weiter darauf, dass sich die Wirtschaftsaktivität mit dem Abebben der Corona-Pandemie verbessern wird, und dass die üppigen Staatsausgaben und die Stimuli der Notenbanken rund um den Globus die Erholung antreiben dürften. Bereits in den vergangenen Wochen habe das billige Geld nach Anlage-Chancen gesucht.

Kurz nach Handelsstart steigt der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent auf 25.937 Punkte, der S&P-500 gewinnt 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent.

Eine positive Überraschung erbrachte der ADP-Arbeitsmarktbericht, dessen Stellenminus mit 2,76 Millionen deutlich geringer ausfiel als die erwarteten 8,75 Millionen. Nach Börsenstart werden noch der Markit-Einkaufsmanagerindex, der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe sowie der Industrie-Auftragseingang publiziert.

Die Liste der potenziellen Bremser und der Anlässe für Gewinnmitnahmen ist lang. So ist nicht klar, in welche Richtung sich die Proteste in den USA entwickeln. Zudem könnten sie wie auch die allmähliche Öffnung der Wirtschaft die Dynamik der Corona-Pandemie wieder anfachen. Im Hintergrund schwelen die Spannungen zwischen den USA und China, die ihre jüngste Zuspitzung wegen des Konflikts um Hongkong erfuhren.

Dollar, Gold und Öl leichter

Mit der risikofreudigen Stimmung ist der sichere Hafen Dollar nicht gefragt. Der DXY-Dollarindex verliert 0,2 Prozent, während der Euro seine Vortagsgewinne bis über 1,12 Dollar ausbaut. Auch der Goldpreis steht im Schatten der riskanteren Assets. Die Feinunze verliert 1 Prozent auf 1.710 Dollar.

Der Ölpreis legt trotz des Konjunkturoptimismus nicht zu. Hier lasten Differenzen unter den Opec+-Ländern wegen der im April vereinbarten Fördersenkungen. Damit steht die angedachte Vorziehung des Treffens vom 9./10. Juni auf den 4. Juni in Frage. Die Analysten von RBC wie von ING rechnen mit einer ein- oder zweimonatigen Ausdehnung der Förderkürzungen. Der WTI-Preis tendiert unverändert bei 36,81 Dollar je Barrel, Brent verliert 0,7 Prozent auf 39,31 Dollar.

Am Anleihemarkt geht es mit den zuversichtlich stimmenden Arbeitsmarktdaten abwärts. Die Zehnjahresrendite legt im Gegenzug um 3,5 Basispunkte zu auf 0,72 Prozent.

Microship gesucht

Zoom profitierten zwar von der erheblich höheren Nachfrage nach Videokonferenzen in der Coronakrise. Nach einem kräftigen Anstieg im ersten Quartal erhöhte die Zoom Video Communications Inc ihren Umsatzausblick für das laufende Jahr. Allerdings hat die starke Verwendung der Zoom-Dienste auch Sicherheitsmängel offengelegt. Das Papier steigt in dieser Gemengelage um 1,3 Prozent.

Microchip Technology schießen um 7,2 Prozent empor. Der Halbleiterproduzent erhöhte dank Verbesserungen in der Lieferkette den Ausblick. Cheesecake Factory schnellen sogar um 13 Prozent nach oben. Der Restaurantbetreiber überraschte mit steigenden Umsätzen bei den bereits geöffneten Niederlassungen.

American Eagle Outfitters klettern um 14 Prozent. Der Modekonzern hat mit seinen Zahlen die Erwartungen verfehlt, reagiert auf die Corona-Pandemie mit einer Aussetzung seines Aktienrückkaufprogramms, verschiebt die Erstquartalsdividende und setzt die Zweitquartalsdividende aus. Möglicherweise behagt den Teilnehmern, dass die Online-Nachfrage um 33 Prozent gestiegen ist.

Daneben findet der größte Börsengang des Jahres die Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Die Warner Music Group teilte mit, über den IPO 77 Millionen Aktien für 25 US-Dollar je Aktie zu verkaufen. Der Emissionserlös von 1,925 Milliarden Dollar soll vollständig in die Taschen von Access Industries LLC und anderen Anteilseignern fließen. Das Unternehmen selbst erhält keinen Anteil am Erlös.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 03, 2020 09:57 ET (13:57 GMT)

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