Alt 26.05.20, 23:10
Standard Optimismus treibt an - Anleger wechseln die Sektoren
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NEW YORK (Dow Jones)--Hoffnung hat die Wall Street am Dienstag weiter vorangetrieben. Die Wiederöffnung der Wirtschaft, die allmählich sich bessernden Konjunkturdaten und die sinkende Dynamik der Corona-Pandemie sorgten für Kauflaune. Hinzu gesellte sich die Zuversicht, dass es bald einen Impfstoff gegen das Virus geben könnte. Am Montag blieb die Wall Street wegen des Memorial Day geschlossen.

Der Dow-Jones-Index stieg um 2,2 Prozent auf 24.995 Punkte. Der S&P-500 gewann 1,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite lediglich 0,2 Prozent zulegte. Dabei gab es 2.493 (Freitag: 1.532) Kursgewinner und 466 (1.388) -verlierer. Unverändert schlossen 62 (75) Titel.

Die Anleger schichteten von den bisherigen Siegern Pharma und Technologie um in die konjuktursensiblen Finanz- und Industriewerte. Während die technologielastigen Nasdaq-Indizes zurückblieben, gewannen im Dow Goldman Sachs 9,1 Prozent und JP Morgan 7,9 Prozent, der Banksektor stieg um 7,9 Prozent. Unter den Industriewerten kletterten Boeing um 5,1 Prozent und Caterpillar um 4,2 Prozent.

Tourismuswerte fest

In immer mehr Ländern werden die im Zuge der Pandemie verhängten Beschränkungen gelockert und auch der Tourismus kommt langsam wieder in Fahrt. Im Tourismussektor steigerten sich Hilton Worldwide um 3,9 Prozent und Marriott International um 4,3 Prozent. American Airlines rückten um knapp 15 Prozent vor, Tripadvisor um 15,6 Prozent und Royal Caribbean um 14,7 Prozent.

Derweil teilte Novavax mit, dass man klinische Studien mit Probanden für einen Corona-Impfstoff beginnen könne. Die Aktie stieg um 4,5 Prozent. "Jeder Hoffnungsschimmer, dass irgendein Prozess gut läuft oder eine Testreihe beginnt, ist positiv", sagte Hani Redha, Portfolio Manager bei PineBridge Investments.

Auch der US-Pharmakonzern Merck bemüht sich um die Entwicklung von Corona-Medikamenten. Man arbeite an zwei potenziellen Impfstoffen und einem experimentellen Medikament gegen das Virus, hieß es. Die Papiere gewannen 1,6 Prozent. Im übrigen waren Pharmawerte aber nicht die Favoriten.

Die Blicke waren aber auch auf die Entwicklung der Konjunkturdaten gerichtet. Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im April stark abgeschwächt und die Konjunktur in eine schwere Rezession gestürzt. Das Verbrauchervertrauen hat sich nach zwei Monaten mit deutlichen Abstürzen im Mai dagegen stabilisiert und lag zudem über den Erwartungen. Auch Daten zum Immobilienmarkt fielen stark aus.

Dollar schwächelt - Konjunkturhoffnungen beflügeln Ölpreise

Der Dollar gab auf breiter Front nach. Der Dollar-Index fiel um 0,8 Prozent. Die Hoffnung auf ein glimpfliches Überstehen der Coronakrise machten den sicheren Hafen Dollar zum Verlierer. Der Euro kletterte im Gegenzug auf 1,0987 Dollar, nachdem er zu Wochenbeginn noch bei gut 1,09 Dollar gelegen hatte.

Der zunehmende Konjunkturoptimismus spiegelte sich auch in den steigenden Preisen am Ölmarkt wider. Dazu kam leichte Unterstützung durch den nachgebenden Dollar. Öl wird in der US-Währung gehandelt und verbilligt sich für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum, wenn der Greenback nachgibt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI kletterte um 3,0 Prozent auf 34,24 Dollar, für Brent ging es um 1,4 Prozent auf 36,04 Dollar nach oben.

Die "sicheren Häfen" Gold und US-Anleihen gaben mit der steigenden Zuversicht der Investoren moderat nach. Der Preis für die Feinunze fiel um 1 Prozent auf 1.712 Dollar. Er notierte aber weiterhin klar über der wichtigen Marke von 1.700 Dollar. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen verbesserte sich um 3,3 Basispunkte auf 0,69 Prozent.

Warner Music wagt den Gang auf das Börsenparkett

Die Warner Music Group wird von ihren Alteigentümern an die Börse gebracht. Es würden 70 Millionen Aktien zu je 23 bis 26 Dollar verkauft, teilte das Unternehmen mit. Das IPO kommt damit auf eine Bewertung von bis zu 1,8 Milliarden Dollar.

Die Platzierung soll ausschließlich aus alten Aktien bestehen. Diese werden von Access Industries LLC und weiteren Altaktionären abgegeben. Access wird weiterhin die Kontrolle bei dem Musikverlag haben. Ein genaues Datum für den Börsengang wurde allerdings nicht genannt.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 26, 2020 16:21 ET (20:21 GMT)

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