Alt 05.02.13, 14:37
Standard Europäische Schuldenkrise drückt Börsen ins Minus
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Spekulationen über ein Abflauen der Sparbemühungen und eine Verschärfung der Schuldenkrise in Europa haben am Dienstag den Handel an den ostasiatischen Börsen belastet. Mit einem Minus von 2,3 Prozent führte Hongkong gefolgt von Tokio die Liste der Verlierer an. Grund für die schlechte Stimmung waren Befürchtungen über einen Regierungswechsel in den südeuropäischen Krisenstaaten. In Spanien wird die amtierende Regierung um Ministerpräsident Mariano Rajoy von einer Schwarzgeldaffäre belastet und in Italien könnte Silvio Berlusconi nach den anstehenden Neuwahlen wieder an die Regierung kommen und den Konsolidierungskurs des Landes verlassen. Besser lief es in Schanghai. Hier sorgte ein Zuwachs beim HSBC-Einkaufsmanagerindex für ein leichtes Plus.

Zusätzlich belastet von einer Reihe negativer Unternehmensmeldungen verlor der Nikkei 1,9 Prozent und beendete damit seine Siegesserie. Verkauft wurden insbesondere Werte exportorientierter Unternehmen: die Aktien von Mazda verloren 3,2 Prozent, die Papiere von Sharp 3,4 Prozent und die Titel von Fuji Heavy Industries 3,6 Prozent. Zusätzlich belastet von einer Absenkung des Ausblicks und gesunkenen Gewinnen im vergangenen Quartal gaben die Titel von Hitachi sogar um 6,4 Prozent nach. Die Aktien von Fujitsu sanken um 3,8 Prozent, nachdem Medien über einen möglichen Nettoverlust im Gesamtjahr berichtet hatten. Aufwärts ging es dagegen bei Japan Airlines. Nach einer Anhebung des Gewinnziels und der Ausschüttungsquote gewannen die Papiere 5,1 Prozent.

Noch stärker als in Tokio gab der HSI in Hongkong nach. Besonders unter Verkaufsdruck standen Immobilientitel. Spekulationen über eine staatliche Drosselung des Häusermarktes schickten die Aktien von Henderson Land und New World Development mit jeweils 3,9 Prozent ins Minus. Bei Finanzwerten sorgten Gewinnmitnahmen für sinkende Kurse. So gaben die Titel der Bank of China 3,3 Prozent nach.

Der gestiegene HSBC-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen bewahrte den Handel in Schanghai dagegen vor ähnlich hohen Verlusten. Der Indikator legte im Januar auf 54 Punkte von zuvor 51,7 Punkte zu und sorgte so für einen stabilen Shanghai-Composite, der um 0,2 Prozent anzog. "Der Servicesektor profitierte insbesondere von einem anziehenden Neugeschäft und von einer Erholung im Produktionsgewerbe", sagte Qu Hongbin von HSBC. Insgesamt würden die guten Zahlen aus dem Service-Sektor das wieder anziehende chinesische Wirtschaftswachstum auf eine breitere Grundlage stellen, fügte er hinzu.

Unter Abgabedruck standen ähnlich wie in Hongkong jedoch Finanzwerte. Die Aktien der Agricultural Bank of China verloren 0,9 Prozent, nachdem die Bank ihre Prognose gesenkt hatte. Die Papiere China Citic Bank sanken um 2,7 Prozent. Abwärts ging es zudem für die Papiere von China Petroleum & Chemical. Nachdem der Konzern eigene Papiere im Wert von 3,1 Milliarden US-Dollar über eine Privatplatzierung mit einem Preisnachlass von 9,5 Prozent abgestoßen hatte, verloren die Titel 2,1 Prozent.

In Seoul setzte der Kospi seine Verlustserie fort. Belastet durch die negativen US-Vorgaben und Spekulationen über eine sich wieder verschärfende europäische Schuldenkrise verlor der Kospi 0,8 Prozent. Zu den Verlierern gehörten Banken und Baukonzerne. Hier drückte ein schwächelnder Immobilienmarkt auf die Stimmung. Daewoo Engineering & Construction verloren 3,5 Prozent und Shinhan Financial 2,9 Prozent.

Nachdem die australischen Notenbanker entschieden hatten, die Zinsen wie erwartet unverändert bei 3 Prozent zu belassen, überwogen in Sydney Verkäufe. Der S&P/ASX 200 gab 0,5 Prozent nach. Belastet von einer abgesenkten Prognose verloren die Titel der Investmentbank Macquarie Group 4 Prozent.

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