Alt 22.04.13, 12:01
Standard Grünes Licht für Notenpresse stützt Aktienbörsen
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Steigende Aktienkurse auf breiter Front zum Wochenbeginn an Europas Börsen: Auf dem G20-Gipfel in Washington haben die Finanzminister am Wochenende "vorsichtiges" grünes Licht für Japans lockere Geldpolitik gegeben. Diese hatte zuletzt den Yen stark geschwächt und den Nikkei-Index nach oben getrieben. Investoren werten die Zustimmung der G20-Staaten zur japanischen Geldpolitik als Rückendeckung für weltweit heißlaufende Notenbankpressen. Das befeuert erneut die Aktienbörsen. Der Nikkei stieg sogar auf den höchsten Stand seit fast fünf Jahren.

Der DAX legt um 0,7 Prozent auf 7.514 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,8 Prozent auf 2.594 Zähler vor. Europaweiter Spitzenreiter aber ist die Mailänder Börse mit einem Anstieg von 1,9 Prozent. Die Wiederwahl Giorgio Napolitanos als Staatspräsident sorgt dort für Feierlaune. Es macht sich Hoffnung breit, dass es nach einer monatelangen politischen Hängepartie nun zur Bildung einer großen Koalition in dem schuldengeplagten Land kommen wird.

Im Währungshandel hat der Yen nach dem G20-Gipfel nochmals leicht abgewertet. Allerdings schafft es der US-Dollar nach wie vor nicht, zum Yen über die psychologisch wichtige 100-Yen-Marke zu steigen. Über dieser runden Marke handelte der Dollar letztmals im April 2009. Im Tageshoch kostete der Dollar 99,89 Yen.

Die Hoffnung auf eine Regierung in Italien stützt vor allem die Kurse der Banken, die europaweit im Schnitt um 2 Prozent zulegen. Italienische Papiere wie UniCredit, Intesa-SanPaolo, Banco Popolare und UBI Banca verteuern sich zwischen 2,3 und 5,5 Prozent. Commerzbank-Aktien setzen dagegen die Kursverluste vom Freitag fort, sie fallen um 3,4 Prozent. Am Freitag hatte der Vorstandschef Martin Blessing auf der Hauptversammlung keine Prognosen für dieses und nächstes Jahr gegeben.

Lufthansa-Aktien verteuern sich trotz Streiks um 2,1 Prozent. Der Flugbetrieb der größten deutschen Airline ist am Montag fast zum Erliegen gekommen. Streikende Mitarbeiter verhindern tausende Starts. Händler begründen die Kursgewinne der Aktie damit, dass der Kurs bereits in den vergangenen Wochen unter Druck geraten sei.

Aktien von Philips verlieren gegen den freundlichen Trend an den Börsen 2.9 Prozent. Analysten kommentieren, dass die Niederländer im ersten Quartal in den Sparten Lichttechnik und Medizintechnik schwächer abgeschnitten hätten als erwartet. Aktien von Siemens, die ebenfalls in diesen Geschäftsfeldern tätig ist, geben leicht nach.

Bei den Nebenwerten am deutschen Aktienmarkt ziehen die Papiere von SMA Solar um fast 9 Prozent an. Der Schweizer Kraftwerksbauer ABB kauft für rund eine Milliarde Dollar die US-Gesellschaft Power-One. Diese fertigt Wechselrichter für die Solarbranche. Auch SMA Solar stellt Wechselrichter her und könnte nun ebenfalls zum Objekt der Übernahmebegierde werden.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

DJG/bek/raz

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