Alt 08.11.10, 23:20
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX legt Verschnaufpause zu Wochenbeginn ein
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn eine Verschnaufpause eingelegt. Der DAX ging mit einem Abschlag von 0,1% oder 4 auf 6.751 Punkte aus dem Handel und schloss damit knapp behauptet. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 97 (Freitag: 110,7) Mio Aktien im Wert von rund 2,53 (3,48) Mrd EUR. Der zur Schwäche neigende Euro drückte ein wenig auf die Notierungen; übergeordnet hieß es, dass eine Korrektur überfällig sei. "Der Markt ist überkauft und reif für eine Korrektur", meinte ein Händler.

Allerdings sei das Abwärtsrisiko vermutlich begrenzt. "Unabhängig von technisch weiterhin notwendigen und zu erwartenden Verschnaufpausen in der aufwärts gerichteten Bewegung stellt somit eine antizyklische Positionierung am Markt ein erhöhtes Risiko dar", meinten die technischen Analysten der DZ Bank. Sie sehen im Bereich des Ausbruchsniveaus um 6.670 Punkten eine erste Unterstützung. Ein erster Widerstand liege bei 7.050 Punkten.

Grundsätzlich sei die Marktverfassung positiv, wie die zahlreichen Quartalszahlen im weiteren Verlauf der Woche belegen dürften, hieß es von anderer Seite. Niedrigere Kurse dürften folglich zum Einstieg genutzt werden. Mit einem sich erholenden Euro dürften auch die Aktien wieder zulegen. Ungemach könnte allerdings von der Peripherie der Eurozone drohen. Der SovXWe, das Risikomaß für westeuropäische Staatsanleihen, hat zu Wochenbeginn ein neues Allzeithoch markiert und den Euro belastet.

Commerzbank gaben nach ihrem Quartalsbericht um 5,2% auf 6,28 EUR nach. Enttäuscht von den Zahlen zeigte sich Analyst Konrad Becker von Merck Finck&Co. Sie seien zumeist "deutlich schlechter als erwartet ausgefallen". Auch die Telefonkonferenz wurde verhalten aufgenommen. Allerdings müsse man berücksichtigen, dass die Commerzbank in vielen Bereichen Abschreibungen vorgenommen habe. "Damit drängt sich zumindest der Verdacht auf, dass die Bank hier 'klar Schiff' gemacht hat", vermutete der Analyst. Er stuft die Aktie mit "Sell" ohne Kursziel ein.

Versorger gefielen ebenfalls nicht. E.ON fielen um 1,2% auf 22,34 EUR. Der "Spiegel" schreibt, ohne rigide Gegenmaßnahmen könnte der Vorsteuergewinn in den kommenden drei Jahren um bis zu 30% fallen. Daneben hat Nomura die Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt. Am Mittwoch legt der Energieversorger seinen Quartalsbericht vor. RWE verloren 1,3% auf 50,62 EUR. Infineon stiegen dagegen 3,2% auf 6,14 EUR. Kurse über 6 EUR hätten neue Käufer angezogen, hieß es im Handel.

Siemens gewannen 1,4% auf 85,10 EUR. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, soll die Dividende um mehr als 13% steigen und gegen Ende der Woche verkündet werden. Zudem werde der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher neue Wachstumsziele vorstellen. Eine Erhöhung der Dividende durch Siemens bezeichneten Marktteilnehmer allerdings als wenig überraschend.

Gefragt waren adidas mit einem Plus von 1,6% auf 47,02 EUR. Das Unternehmen hatte zum Investorentag geladen. Bis spätestens 2015 soll die operative Marge auf 11% steigen. ThyssenKrupp gewannen 2% auf 27,85 EUR. Händler sprachen hier von Nachholbedarf. Klöckner legten um 2,6% auf 17,71 EUR zu. Im Pharmabereich waren Fresenius mit einem Plus von 1,2% auf 65,17 EUR gefragt, FMC gewannen 0,6% auf 43,99 EUR.

In der zweiten Reihe fielen Manz Automation um 3,1% auf 50,30 EUR. Bei Umsatz und Auftragseingang habe Manz Automation im dritten Quartal gut abgeschnitten, sagte Frank Neumann vom Bankhaus Lampe. Der Verlust vor Zinsen und Steuern sei aber ein Wermutstropfen. "Das hatte der Markt nicht erwartet", so der Analyst. Auf der anderen Seite stiegen QSC nach ihrem Quartalsbericht um 2,8% auf 1,87 EUR.

Eine angebliche Erhöhung des Übernahmegebots von ACS für Hochtief beflügelte die Aktie des deutschen Baukonzerns. "Dass ACS noch etwas drauflegen muss, wird eigentlich erwartet. Somit ist das Gerücht nicht unbegründet", meinte ein Händler. Hintergrund für das Gerücht dürfte die Meldung sein, wonach die australische Übernahmekommission sich nicht in den Kampf um die Übernahme des deutschen Baukonzerns durch den Wettbewerber ACS einschalten will. Hochtief stiegen 1,2% auf 62,58 EUR.

Auch Jenoptik waren mit einem Plus von 4,3% auf 5,25 EUR gefragt. Die "Actien-Börse" schreibt, die niedrige Bewertung könnte Interessenten anlocken. Vor den Quartalszahlen am Mittwoch verloren Phoenix Solar 2,3%, für Qiagen ging es vor dem Zahlenausweis 2,3% auf 13,51 EUR nach oben.

Gildemeister verloren nach Zahlen 3,2% auf 13,07 EUR. Diese sind gut ausgefallen. Zugleich hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung bekannt gegeben. Diese will der Investor Mori Seiki nutzen, um die Beteiligung auf mehr als 20% auszubauen. Allerdings soll die Schwelle von 24,9% nicht überschritten werden.

DJG/mpt/raz

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