Alt 06.11.10, 00:08
Standard XETRA-SCHLUSS/US-Arbeitmarktdaten verhelfen DAX zu leichtem Plus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag etwas fester geschlossen und damit auf einen besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht reagiert. Der DAX gewann 0,3% oder 20 auf 6.754 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 110,0 (Vortag: 128,1) Mio Aktien im Wert von rund 3,48 (Vortag: 3,98) Mrd EUR. Die lediglich moderaten Aufschläge wertete ein Händler als Zeichen der überkauften Lage. "Alle positiven Nachrichten sind zunächst eingepreist", sagte der Marktteilnehmer. Als belastend erwiesen sich die Daten zum deutschen Auftragseingang. Statt um erwartete 0,4% zu steigen, fiel dieser überraschend im September um 4,0%.

"Es bleibt festzuhalten, dass der Auftragseinbruch im September vor allem auf gesunkene Bestellungen aus dem Ausland zurückzuführen ist", meinte ein Volkswirt der Postbank. Auch sei das Ergebnis stark von negativen Rückpralleffekten auf gute August-Daten geprägt gewesen. Die Daten deuteten darauf hin, dass die Industrie in den kommenden Monaten an Schwung verlieren werde, da sich die globale Konjunktur abkühle, markierten aber nicht den Beginn eines Abwärtstrends.

Dagegen wurden im Oktober in den USA außerhalb des Agrarsektors 151.000 neue Stellen geschaffen. Damit fiel der Zuwachs deutlich stärker als erwartet aus. Zudem wurden die Daten der letzten Monate um insgesamt 110.000 nach oben revidiert. "Alles in allem hat sich die Erholung auf dem US-Arbeitsmarkt im Oktober fortgesetzt", stellte der Volkswirt der Postbank fest. Allerdings seien im Zeitraum zwischen Mitte 2007 und Ende 2009 über 8 Mio Stellen abgebaut worden. Damit bleibe es ein weiter Weg, bis von Normalität auf dem Arbeitsmarkt gesprochen werden könne.

Da die Zahlenflut der Vortage am Freitag abebbte, hielten sich die Kursveränderungen in Grenzen. Leichter Abgabedruck war bei RWE auszumachen. Barclays hatte das Kursziel auf 42 von 51 EUR gesenkt und die Aktie mit "Untergewichten" bestätigt. RWE verloren 0,4% auf 51,29 EUR. Daimler büßten aufgrund von Gewinnmitnahmen sogar 2,1% auf 48,94 EUR ein. Zudem ruft das Unternehmen in den USA knapp 2.300 Limousinen und Geländewagen wegen Problemen am Diesel-Filter zurück.

Dagegen legten Commerzbank um 2% auf 6,62 EUR zu. Marktteilnehmer begründeten dies mit dem am Montag anstehenden Geschäftsausweis. Die teilverstaatlichte Bank wird für das dritte Quartal aller Voraussicht nach einen Gewinn mitteilen. BASF rückten um 1,8% auf 57,17 EUR und setzt damit den Höhenflug der Vortage fort. HeidelbergCement stiegen auf die Meldung hin, dass Großaktionär Ludwig Merckle weitere Anteile erworben hat. "Das ist ein weiterer Vertrauensbeweis", sagte ein Händler, nachdem zuvor entgegen den Befürchtungen eine Gewinnwarnung ausgeblieben war.

"Der Titel ist bisher schwach gelaufen und wird in dem starken Gesamtmarkt nun gekauft", meinte ein Händler angesichts der Stärke der Praktiker-Aktie. Erhöhte Konsumausgaben in Deutschland sprächen ebenfalls für den Heimwerkerausstatter. Zudem habe es vage Übernahmenspekulationen gegeben. Wacker Chemie profitierten von Empfehlungen verschiedener Banken und rückten um 3,1% auf 143,05 EUR vor.

Singulus gaben nach Vorlage endgültiger Geschäftszahlen um 2,1% auf 3,53 EUR nach. Als belastend erwies sich auch die Analystenkonferenz. "Da hat es keine Entwarnung gegeben. Das Unternehmen hat im Solarbereich ein Auslastungsproblem", sagte ein Händler.

DJG/mif/flf

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