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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Dienstagmittag mit schwächeren Kursen. Der DAX verliert gegen 12.58 Uhr 1,2% oder 71 auf 5.947 Punkte. Nach dem signifikanten Anstieg von mehr als 300 Punkten am Vortag sei ein Rücksetzer zu erwarten gewesen, meinen Händler. "Die Kursgewinne müssen erst einmal verdaut werden", sagt ein Marktteilnehmer.
Etwas belastet wird die Stimmung von den Vorlagen und vom Umfeld: Die Risikoaufschläge am Kreditmarkt ziehen wieder an und der Euro liegt wieder in der Nähe der Tiefs aus der vergangenen Woche: "Das Umfeld bleibt labil", stellt ein Händler fest. Schon am Morgen kamen die Kurse in Asien überwiegend etwas zurück. Die Aufwärtsdynamik im DAX sei bereits am Montagnachmittag in eine Seitwärtsbewegung übergegangen, sagen Händler. Zudem hingen wichtige Indizes unter technischen Widerständen fest, so der DAX unter der Stauzone zwischen 6.000 und 6.030 Punkten. Besonders wichtig sei am Nachmittag, ob der S&P-500 die Zone um 1.160 Zähler überwinden werde. Das könnte auch den DAX nach oben führen, heißt es. Von seinem Tagestief bei 5.918 Punkten hat sich der DAX bereits wieder etwas erholt. Tendenziell warteten viele Marktteilnehmer nach dem Aufwärtssprung vom Vortag auf günstigere Kurse zum Einstieg oder zu terminmarktorientierten Käufen. Unterstützt sei der DAX um 5.900 Zähler. Konjunkturdaten gibt es außer den US-Lagerbeständen am Nachmittag kaum. Im Blick steht die Vielzahl von Quartalsberichten der Unternehmen, unter anderem berichteten vier DAX-Unternehmen und je sechs aus MDAX und TecDAX. Deutsche Post steigen um 0,9% auf 12,04 EUR und gehören damit zu den stärksten Gewinnern im DAX. "Das Geschäftsmodell profitiert stark von der anziehenden Konjunktur", sagt Analyst Heino Ruland von Ruland Research mit Blick auf den Quartalsbericht. Der Umsatz wachse im Rahmen der Erwartungen, der Gewinn habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Besonders die Bereiche Mail und Express hätten wesentlich besser abgeschnitten als erwartet. Auch die Quartalszahlen von K+S sind einem Analysten zufolge "positiv zu werten". Der Umsatz liege deutlich über den Markterwartungen. Für den Kalibereich habe sich das EBIT deutlich erholt und sei höher als die Schätzungen. Das sei "deutlich positiv", denn es zeige, dass die Nachfrage wieder angezogen hat. Dies sei bei K+S der kritische Punkt. K+S liegen fast unverändert im Markt. Im Rahmen der Erwartungen sind nach Ansicht eines Experten die Zahlen der Deutschen Börse ausgefallen. Umsatz und Nettogewinn lägen etwas unter, das EBIT etwas über den Erwartungen. "Die Börse hat die Kosten noch stärker gesenkt als erwartet", sagt der Analyst. Damit begegne sie dem Konkurrenzdruck durch die alternativen Handelsplattformen. "Irgendwann könnte das Potenzial für Kostensenkungen aber ausgereizt sein, während der Konkurrenzdruck weitergehen könnte", sagt der Analyst. Das Papier gibt um 1,3% auf 54,84 EUR nach. E.ON verlieren 1,2% auf 25,01 EUR, nachdem das Unternehmen weitere, laut Marktteilnehmern aber wenig überraschende, Zahlen zum ersten Quartal bekanntgegeben hat. In der zweiten Reihe können sich Fraport, Lanxess und Douglas trotz laut Analysten guter Zahlen nicht gegen Gewinnmitnahmen stemmen: Fraport verlieren 1,7% auf 37,75 EUR, Lanxess 4,2% auf 32,96 EUR und Douglas 2,1% auf 33,06 EUR. Stark im Markt liegen dagegen Heidelberger Druck, die um 6,7% auf 6,54 EUR steigen. Händler verweisen auf eine Hochstufung durch Cheuvreux auf "Outperform" nach zuvor "Underperform". "Doppelte Hochstufungen treiben immer ziemlich stark, wenn es sonst am Markt keine Themen gibt", sagt ein Händler. Im TecDAX fallen nach Quartalsberichten Centrotherm um 4,1% auf 28,49 EUR und SolarWorld um 6,5% auf 9,16 EUR. -Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 217, herbert.rude@dowjones.com DJG/hru/bek/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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