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FRANKFURT (Dow Jones) - Nur noch leicht im Minus nach dem Wall-Street-Schock vom Vorabend zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Freitagmittag. Der DAX fällt gegen 12.55 Uhr um 0,6% bzw 29 Punkte auf 5.879. Dank guter deutscher Konjunkturdaten und der Zustimmung der Bundesregierung zur Griechen-Hilfe festigt sich der Markt wieder. Vor allem Finanzwerte profitieren davon.
Noch am Vormittag steckte den Händler der Schreck über den Crash an Wall Street in den Knochen. "Die Lage ist mit 1987 nicht vergleichbar", kommentierte jedoch ein Marktteilnehmer am Morgen. Die Fundamentaldaten, wie die überraschend hohe deutsche Industrieproduktion im März und die am Donnerstag veröffentlichten Auftragseingänge, seien gut. Der Crash sei letztlich auf den schnellen Computer-Handel an unregulierten Handelsplattformen zurückzuführen, die selbst die unsinnigsten Order an die Börsen durchgeroutet hätten. Die Hauptbörse von Wall Street, die NYSE, habe sich dank der menschlichen Eingriffe durch ihr Specialist-System dagegen als relativ robust erwiesen. Der Markt warte nun mit Spannung auf den monatlichen US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Aus technischer Sicht sei der DAX um 5.740 Punkte unterstützt, ein erster Widerstand könnte nun bei 5.900, der nächste um 6.030 Punkte liegen. Finanzwerte erholen sich deutlich von den Tagestiefs, nachdem die Abstimmung zur Griechenland-Hilfe erfolgreich den Bundestag passiert hat. Commerzbank steigen um 2,5%, Deutsche Bank um 0,5% und Allianz um 0,2%. Münchener Rück geben um 0,7% auf 103,35 EUR nach. Mit Blick auf ihren Geschäftsbericht heißt es, der Ausblick trübe das sonst positive Bild etwas ein. Der Konzern halte das Ziel eines Gewinns von mehr als 2 Mrd EUR für "zunehmend ambitioniert", so Analyst Heino Ruland. "Das Ergebnis könnte von Großschäden wie einer schwierigen Hurrikan-Saison verhagelt werden." Die Zahlen selbst seien deutlich besser als erwartet ausgefallen. Auch am Freitag schütten mit adidas, Celesio und E.ON zahlreiche Unternehmen Dividenden in Höhe von 0,35 EUR, 0,50 EUR sowie 1,50 EUR aus. Für E.ON geht es 6,2% bzw 1,69 EUR auf 25,46 nach unten, Celesio geben um 5,5% bzw 1,32 EUR auf 22,76 EUR nach und adidas verlieren 1,1% bzw 0,44 auf 41,72 EUR. Im MDAX sind die Zahlen von Rheinmetall gemischt ausgefallen. Der Umsatz liege zwar unter den Erwartungen, aber trotzdem 13% über dem Vorjahr, heißt es im Handel. Die Gewinnkennziffern hätten die Erwartungen deutlich übertroffen. Positiv klinge auch der Ausblick, nach dem nun das obere Ende der Prognosebandbreite erreichbar sei. Die Aktien fallen um 2% auf 50,23 EUR. Aurubis steigen indes um 2,2% auf 35,63 EUR nach ihrem Geschäftsbericht. Der Umsatz lag hier leicht über, die Gewinnkennziffern knapp unter den Erwartungen. Im TecDAX springen MediGene um 5,8% auf 2,90 EUR. Das Biotechnikunternehmen macht Fortschritte mit seinem Hoffnungsträger "EndoTAG-1". Nach ersten vorläufigen Daten habe das Medikament in einer Phase-II-Studie zur Behandlung einer sehr schwer therapierbaren Brustkrebsform gut abgeschnitten. DJG/mod/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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