Alt 21.08.18, 15:59
Standard Hoffnung auf Lösung im Handelsstreit stützt weiter
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NEW YORK (Dow Jones)--Auch am Dienstag startet die Wall Street im Plus. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 25.823 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen ebenfalls um je 0,3 Prozent zu. Stützend wirkt laut Händlern weiter die Hoffnung auf eine Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Vertreter beider Seiten wollen ab Mittwoch die Verhandlungen wieder aufnehmen. Hilfreich könnte dabei sein, dass China den Yuan einem hochrangigen chinesischen Zentralbanker zufolge nicht als Waffe im Handelsstreit einsetzen will. "China wird sich nicht an einer wettbewerbsorientierten Abwertung beteiligen", sagte Li Bo, Leiter der Währungsabteilung der People's Bank of China (PBoC). Am Montag und Dienstag hat die PBoC bei ihrem täglichen Fixing den Yuan jeweils deutlich aufgewertet zum Dollar.

Allerdings hat der Dollar seit dem Vorabend auf breiter Front nachgegeben, nachdem US-Präsident Donald Trump die Zinserhöhungen der US-Notenbank kritisiert und von ihr mehr Unterstützung für seine Wirtschaftspolitik gefordert hat. Aktuell kostet ein Euro etwa 1,1515 Dollar. Am Montag war die Gemeinschaftswährung zeitweise unter 1,14 Dollar gerutscht.

Einerseits profitieren exportabhängige US-Unternehmen zwar von einem schwächeren Dollar, andererseits ist es sehr ungewöhnlich, dass sich ein US-Präsident in die Geldpolitik der unabhängigen Notenbank einmischt. Einige Beobachter befürchten, dass die Notenbank die Zinsen womöglich nun noch rascher anheben könnte, um ihre Unabhängigkeit zu beweisen.

In diesem Jahr hat sie dies schon zweimal getan und für den Rest des Jahres zwei weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Für das kommende Jahr hat die Zentralbank drei Zinserhöhungen signalisiert. Vor diesem Hintergrund dürfte das für Mittwoch anstehende Protokoll der jüngsten US-Notenbank besonders aufmerksam verfolgt werden, ebenso wie das internationale Notenbankertreffen in Jackson Hole ab Donnerstag.

Schwächerer Dollar lockt Käufer an Rohstoffmärkte

Nutznießer des etwas schwächeren Dollar sind die Rohstoffmärkte. Unter anderem legen die Ölpreise weiter zu, weil sich Öl, das in Dollar abgerechnet wird, für Käufer aus anderen Währungsgebieten verbilligt. Die bald in Kraft tretenden US-Sanktionen gegen Iran geben dem Ölpreis ebenfalls Unterstützung. Und nicht zuletzt treibt die Hoffnung auf eine Beilegung des Handelsstreits die Preise am Ölmarkt nach oben. Der Konflikt hatte Befürchtungen geweckt, dass die Nachfrage nach Öl zurückgehen könnte. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 2,4 Prozent auf 68,05 Dollar. Brentöl legt um 0,9 Prozent auf 72,86 Dollar zu.

Gold ist dank des nachgebenden Dollar ebenfalls gefragt. Der Preis für eine Feinunze nähert sich wieder der Marke von 1.200 Dollar, nachdem das Edelmetall in der vergangenen Woche bei 1.160 Dollar seinen bisher tiefsten Stand in diesem Jahr erreicht hat. Aktuell steigt der Goldpreis um 0,1 Prozent auf 1.191 Dollar. Staatsanleihen sind nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 2 Basispunkte auf 2,84 Prozent steigen.

Wella-Mutter Coty enttäuscht mit Quartalszahlen

Wichtige Konjunkturdaten wurden am Dienstag nicht veröffentlicht. Auch Unternehmensnachrichen sind rar. Als einer der Nachzügler der eigentlich schon beendeten Bilanzsaison hat am Dienstag vor der Startglocke Coty Geschäftszahlen vorgelegt. In seinem vierten Geschäftsquartal hat der Kosmetikkonzern, zu dem unter anderem die deutsche Traditions-Haarpflegemarke Wella gehört, mit dem Umsatz die Erwartungen verfehlt, der bereinigte Gewinn je Aktie lag jedoch leicht über der Konsensschätzung der Analysten. Die Aktie verliert 5,2 Prozent.

Schon am Montag nach Börsenschluss hat Nordson Geschäftszahlen vorgelegt. Der Klebstoffhersteller enttäuschte in seinem dritten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten. Auch der Ausblick blieb hinter den Prognosen zurück. Für den Kurs der Nordson-Aktie geht es um 4,3 Prozent nach unten. Aktien von Online-Brokern reagieren mit Kursverlusten auf einen Bericht, laut dem JP Morgan ein ähnliches Angebot plant, das gebührenfreie Orders einschließen soll. TD Ameritrade büßen 6,6 Prozent ein und Charles Schwab 3,9 Prozent. JP Morgan steigen um 0,8 Prozent.

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August 21, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)

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