Alt 20.08.18, 16:01
Standard Wiederaufnahme der Gespräche USA-China stützt Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Aktienmärkte setzen zu Beginn der neuen Woche ihren Anstieg fort. Kurz nach Handelsbeginn gewinnt der Dow-Jones-Index 0,3 Prozent auf 25.757 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite zeigt sich kaum verändert.

Anleger setzen große Hoffnungen in die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den USA und China im Handelskonflikt, die für diese Woche geplant ist. Daneben richten sich die Blicke auf das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, wo unter anderem Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und der Präsident der Federal Reserve von Atlanta, Raphael Bostic, sprechen werden. Hier gilt das Interesse etwaigen Aussagen zu den volkswirtschaftlichen Folgen der Handelskonflikte.

Etwas überschattet wird die Stimmung vom Streit der USA mit der Türkei um einen dort inhaftierten US-Pastor. US-Präsident Donald Trump hat den Vorschlag der türkischen Seite abgelehnt, Pastor Andrew Brunson freizulassen, wenn die USA im Gegenzug auf eine milliardenschwere Strafzahlung verzichteten, die von den US-Behörden gegen die türkische Großbank Halkbank verhängt wurde.

Negative Analystenstudie lässt Tesla weiter nachgeben

Am Aktienmarkt stehen einige Übernahmen im Blick. So übernimmt Pepsico für 3,2 Milliarden Dollar den Hersteller von Wassersprudlern Sodastream. Tyson Foods kauft die Sparte Keystone Foods von der brasilianischen Marfrig Global Foods für 2,16 Milliarden Dollar. Und Avista Healthcare Public Acquisition plant die Übernahme der nicht börsennotierten Organogenesis. Pepsico zeigen sich 0,4 Prozent höher, während Sodastream knapp 10 Prozent zulegen. Tyson Foods tendieren 0,1 Prozent höher. Die Aktien von Avista brechen um fast 38 Prozent ein.

Derweil geht das Drama um Tesla weiter. Die Titel fallen um 3,5 Prozent, nachdem JP Morgan das Kursziel auf 195 von 308 Dollar gesenkt und die Einstufung "Underweight" bekräftigt hat. Die Aktien des Elektroautobauers waren am Freitag um fast 9 Prozent auf 305,51 Dollar eingebrochen, belastet von den Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC wegen der von CEO Elon Musk vor Kurzem via Twitter kommunizierten Überlegungen, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Zudem hatte Musk am Freitag in einem Interview gesundheitliche Probleme als Folge von Überarbeitung eingeräumt.

Nike legen um 1,7 Prozent zu. Die Analysten von Susquehanna haben die Aktie des Sportartikelherstellers auf "Buy" hochgestuft. Dank verbesserter Produkte nehme Nike Adidas und anderen Branchenunternehmen Marktanteile ab, stellen die Experten fest. Die Analysten von Piper Jaffrays scheinen das ähnlich zu sehen: Sie haben die Nike-Aktie auf "Overweight" hochgestuft.

Gut kommen die Geschäftszahlen von Estee Lauder an. Die Aktie steigt um 3,8 Prozent, nachdem der Kosmetkkonzern in seinem vierten Geschäftsquartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen hat.

Zweifel an italienischer Haushaltsdisziplin bremsen Euro

Am Devisenmarkt nähert sich der Euro nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer wieder seinem Tageshochs bei 1,1440 Dollar. Bedenken bezüglich der italienischen Staatsfinanzen hatten die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,1394 Dollar gedrückt: Nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke bei Genua will die Fünf-Sterne-Bewegung, einer der Koalitionspartner in der Regierung, 80 Milliarden Euro in die Sanierung der Infrastruktur des Landes investieren. Damit verstieße Italien gegen die EU-Defizitkriterien, merkt Boris Schlossberg, geschäftsführender Direktor von FX Strategy, an. Schlossberg zieht den Vergleich zum ehemaligen britischen Schatzkanzler Gordon Brown und dessen "goldener Regel", wonach Investitionsausgaben der Regierung nicht als Ausgaben im Sinne des EU-Stabilitäts- und Wachstumspakts zu werten sind.

Die türkische Lira bleibt zwar unter Druck, nachdem die Ratingagenturen S&P und Moody's die Bonitätsnote der Türkei noch tiefer in den Ramschbereich abgestuft haben, von ihren Rekordtiefs von über 7 Lira je Dollar aus der vergangenen Woche ist die türkische Währung jedoch noch ein ganzes Stück entfernt. Aktuell werden für einen Dollar etwa 6,20 Lira gezahlt.

Wenig Bewegung gibt es am Ölmarkt. Die Aussicht auf eine Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China stützt tendenziell die Ölpreise. Der starke Dollar verteuert Öl jedoch für Käufer aus anderen Währungsgebieten und dämpft damit das Interesse. Der Preis für ein Barrel US-Rohöl der Sorte WTI steigt um 0,3 Prozent auf 66,10 Dollar. Brent verteuert sich um 0,2 Prozent auf 71,98 Dollar.

Am US-Anleihemarkt legen die Notierungen leicht zu. Analysten erklären das Interesse an den Festverzinslichen mit den Handelskonflikten und den Risiken im Ausland. Außerdem gebe es umfangreiche Wetten gegen langfristige Staatsanleihen, Fondsmanager Jeffrey Gundlach hatte in einem Tweet aber über das Potenzial eines "Squeeze" spekuliert, der die Notierungen am Rentenmarkt nach oben treibe. Die Rendite zehnjähriger Titel sinkt um 3 Basispunkt auf 2,83 Prozent.

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August 20, 2018 10:06 ET (14:06 GMT)

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