Alt 08.08.18, 15:22
Standard Entwicklung im Zollstreit bremst Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Anstieg der zurückliegenden Tage kommt es an den US-Börsen zur Wochenmitte zu kleineren Gewinnmitnahmen. Kurz nach Handelsbeginn verliert der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 25.606 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite fallen ebenfalls um je 0,1 Prozent. Die Anleger müssten wohl erst einmal die jüngste Entwicklung im Zollstreit verarbeiten, vermuten Händler.

Am Dienstag hat die US-Regierung beschlossen, ab dem 23. August Strafzölle von 25 Prozent auf weitere chinesische Güter im Wert von 16 Milliarden Dollar zu erheben. Insgesamt fallen dann Strafzölle für 279 chinesische Güter im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar an. Washington hatte bereits vor einem Monat Strafzölle auf chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden Dollar verhängt.

China hat seinerseits Zölle auf US-Wareneinfuhren im vergleichbaren Wert angekündigt. Der chinesische Handelsbilanzüberschuss hat sich derweil im Juli überraschend deutlich verringert. Auch der Überschuss im Handel mit den USA ging zurück, hatte allerdings im Monat davor auf Rekordhoch gelegen.

Unterm Strich dürfte das jüngste Kapital im Handelsstreit die Aktienmärkte kaum nachhaltig belasten, heißt es. Solide Konjunkturdaten und eine sehr gut verlaufene Bilanzsaison bestärkten die Anleger vielmehr in der Annahme, dass die US-Wirtschaft vorerst weiter gut laufen werde.

Prinz aus dem Morgenland bewahrt Snap nicht vor Ausverkauf

Wichtige Konjunkturdaten sind für den Mittwoch nicht angekündigt. Allerdings sind noch einige Unternehmensbilanzen zu verarbeiten. So hat am Dienstag nach Börsenschluss Disney Zahlen vorgelegt, die hinter den Erwartungen des Marktes zurückblieben. Die Aktie verliert 1 Prozent.

Snap hat zwar im zweiten Quartal mehr verdient als erwartet, doch enttäuschten die rückläufigen Nutzerzahlen des Instant-Messaging-Diensts Snapchat. Auch gab Snap einen eher pessimistischen Ausblick. Die Aktie fällt um fast 5 Prozent. Dass der saudi-arabische Investor Prinz al-Waleed bin Talal eingestiegen ist, lindert den Verkaufsdruck zunächst nicht.

Die Aktien der Pizzakette Papa John's brechen um 6,4 Prozent ein. Das Unternehmen hatte mit dem Quartalsbericht die Erwartungen verfehlt und überdies die Jahresprognose heruntergenommen.

Michael Kors legen dagegen um fast 6 Prozent zu. Der Modekonzern hat in seinem ersten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten und seine Jahresgewinnprognose erhöht.

Ölpreise vor Lagerbestandsdaten unter Druck

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro zur US-Währung mit etwa 1,1595 Dollar kaum verändert. Für das britische Pfund geht es jedoch auf breiter Front nach unten. Devisenhändler verweisen auf Befürchtungen, dass Großbritannien die EU in einem harten Brexit, also ohne vertragliche Vereinbarung, verlassen könnte.

Die Ölpreise geben derweil nach. Die Akteure am Ölmarkt warten gespannt auf die offiziellen Daten zu den Ölvorräten der US-Regierung. Am Dienstag hatte der Branchenverband American Petroleum Institute zwar von einem Rückgang der Rohölvorräte berichtet, gleichzeitig aber einen Anstieg der Benzinbestände gemeldet. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 1,5 Prozent auf 68,16 Dollar. Brentöl fällt um 0,9 Prozent auf 73,97 Dollar.

Gold zeigt sich kaum verändert. Der Preis für eine Feinunze notiert bei etwa 1.210 Dollar.

Am Anleihemarkt legen die Notierungen leicht zu. Die Zehnjahresrendite sinkt um 1 Basispunkt auf 2,97 Prozent.

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August 08, 2018 09:45 ET (13:45 GMT)

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