Alt 06.08.18, 16:32
Standard Wall Street startet mit kleinen Verlusten
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem guten Lauf der beiden vorigen Handelstage werden zu Beginn der neuen Woche an der Wall Street erst einmal Gewinne mitgenommen. Die Verluste halten sich aber in Grenzen. Anders als an den chinesischen Börsen, die am Montag wieder einmal unter dem Handelskonflikt gelitten haben, stehe in den USA eher die überzeugende Bilanzsaison als der Zollstreit im Blick, heißt es. Bislang haben 80 Prozent der Quartalsausweise von Unternehmen aus dem S&P-500 die Erwartungen übertroffen.

Kurz nach der Startglocke fällt der Dow-Jones-Index um 0,2 Prozent auf 25.398 Punkte. Der S&P-500 verliert 0,1 Prozent, der Nasdaq-Composite tendiert kaum verändert.

Enttäuschender Ausblick belastet Newell Brands

Die am Montag vorbörslich veröffentlichten Zahlen von Newell Brands passen nicht ganz ins Schema der bisher gut gelaufenen Berichtssaison. Zwar hat der Konsumgüterkonzern im zweiten Quartal mit dem bereinigten Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen, doch ging der Umsatz zurück. Newell senkte daher seine Jahresziele für Umsatz und Gewinn. Die Aktie fällt um 4,3 Prozent.

Auch Tyson Foods hat mit dem Gewinn die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz jedoch verfehlt. An seinem Ausblick hält der Fleischkonzern zwar fest, doch liegt dieser leicht unter dem Analystenkonsens. Die Aktie zeigt sich 2,6 Prozent höher.

Am Wochenende hatte Berkshire Hathaway starke Zahlen vorgelegt. Die Aktie gewinnt 2,7 Prozent. Pepsico legen um 0,8 Prozent zu, nachdem CEO Indra Nooyi für Oktober ihren Rücktritt angekündigt hat. Anfang kommenden Jahres wird sie auch vom Amt als Chairwoman zurücktreten. Ihr Nachfolger als CEO wird Ramon Laguarta.

Tesla-Aktien rücken entgegen der negativen vorbörslichen Indikation um 0,4 Prozent vor. Die Titel des Elektroautoherstellers hatten in der Vorwoche in Reaktion auf überraschend gut ausgefallene Quartalszahlen um 17 Prozent zugelegt. Nun hat sich CEO Elon Musk auf Twitter über Shortseller in der Tesla-Aktie lustig gemacht, die auf Papierverlusten von fast 2 Milliarden Dollar sitzen. Er nutzte dazu eine Sequenz aus dem Film "Der Untergang", allerdings mit geänderten Untertiteln: Hitler tobt, als er von den guten Tesla-Zahlen erfährt, denn er hatte auf einen Kursrückgang der Aktie spekuliert.

Dollar legt zu - Gold unter Druck

Der Dollar legt auf breiter Front zu. Er profitiert laut Teilnehmern von den soliden US-Konjunkturdaten der vergangenen Woche und der Entwicklung im Handelsstreit. Die meisten Analysten sehen die USA in dem Handelskonflikt mit China in der besseren Position, da die US-Wirtschaft deutlich weniger exportabhängig ist als die chinesische. Der Euro fällt im Gegenzug auf rund 1,1550 Dollar. Am Freitag im späten US-Handel war die Gemeinschaftswährung noch mit Kursen um 1,1570 Dollar umgegangen.

Anders als der Euro-Dollar-Wechselkurs nahelegt, befindet sich die US-Währung unter Herausrechnung Euro-spezifischer Effekte weiter in einer Seitwärtsbewegung, wie Commerzbank-Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann einschätzt. Der Devisenmarkt sei somit noch unentschlossen, ob und was er aus dem Handelskonflikt der USA gegen den Rest der Welt machen soll. Solange die US-Notenbank auf höhere Inflation aus der Verteuerung der Importe und auf ein weiteres Heißlaufen der US-Konjunktur durch Substitution der Importe durch heimische Produktion "normal" reagiere - also den Leitzins wahrscheinlicher bzw stärker anhebe - wirke die US-Handelspolitik dollarpositiv, urteilt er. "Daher finde ich die jetzigen Euro-Dollar-Niveaus angemessener als Werte im mittleren 1,17er-Bereich."

Der festere Dollar setzt den Goldpreis etwas unter Druck. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,3 Prozent auf 1.210 Dollar.

Dagegen zeigen sich die Ölpreise unbeeindruckt von der Dollar-Aufwertung. Sie profitieren vielmehr von Berichten, dass die saudi-arabische Ölförderung im Juli überraschend zurückgegangen sei. Ende Juni hatten die Opec und Russland beschlossen, die Fördermenge im Juli wieder zu erhöhen, nachdem sie zuvor über ein Jahr gedrosselt worden war. Ein Barrel der US-Sorte WTI verteuert sich um 0,8 Prozent auf 69,05 Dollar. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent steigt um 0,8 Prozent auf 73,83 Dollar.

Am Anleihemarkt legen die Notierungen leicht zu. Die Zehnjahresrendite sinkt um 1 Basispunkt auf 2,94 Prozent.

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August 06, 2018 09:49 ET (13:49 GMT)

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