Alt 15.09.10, 15:07
Standard XETRA-MITTAG/Etwas leichter - Widerstände im Blick
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FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt geben die Kurse am Mittwochmittag überwiegend etwas nach. Der DAX verliert gegen 14.09 Uhr 0,4% oder 27 auf 6.249 Punkte. Händler sprechen von einem abwartenden Handel bei nur geringen Kursausschlägen auch der meisten Einzelwerte. "Die Verschnaufpause setzt sich fort", so ein Händler, der von technisch orientierten Gewinnmitnahmen spricht. Damit baue sich die überkaufte Situation ab, die mit der schnellen Rally von gut 5.800 auf knapp 6.300 Punkte entstanden sei, heißt es im Handel.

"Anleger rechnen damit, dass sich die Verschnaufpause hinzieht", so ein Händler. Er meint, der DAX stehe nun knapp unter einem starken Widerstandsbereich, der bei 6.290 Punkten beginne und bis zum Jahreshoch bei 6.287 Punkten reiche. Am US-Markt stehe der S&P-500 vor der 1.130er Marke und damit vor einem ähnlich harten Widerstand.

Im Blick steht vor allem der Devisenmarkt mit den ersten Interventionen der japanischen Notenbank seit sechs Jahren. "Ein weiter fallender Yen könnte irgendwann die Wettbewerbsposition europäischer Unternehmen belasten", so ein Händler. Zunächst schauten die Anleger allerdings auch auf die festen Vorlagen aus Tokio, denn dort sind die Kurse mit dem schwächeren Yen kräftig gestiegen.

Die kommenden drei Handelstage dürften laut Händlern vor allem vom September-Verfall an der Terminbörse Eurex bestimmt werden. Händler räumen dem DAX Aufwärtspotenzial ein. Sollte der DAX über 6.300 steigen, könnte es zu einer Eindeckungsrally kommen: "Beim Jahreshoch von 6.387 Punkten muss dann nicht Schluss sein", so ein Marktteilnehmer. Neue Impulse könnten aus den USA vom Empire State Manufacturing Index und der Kapazitätsauslastung der US-Industrie kommen.

Bei den Einzelwerten fallen Pharmatitel mit Verlusten auf: "Anleger bauen ihre Übergewichtung ab", so ein Händler. FMC fallen um 0,8% auf 43,90 EUR und Merck KGaA um 1,3% auf 70,96 EUR. Deutsche Bank sinken um 1,7% auf 48,39 EUR, die Analysten von Merck Finck&Co haben ihr Kursziel auf 53 EUR gesenkt von 58 EUR. K+S und Lufthansa ermäßigen sich um etwa 1%, hier sprechen Händler von Gewinnmitnahmen.

Infineon gewinnen indes 2,2% auf 4,40 EUR. Die Titel hatten am Vortag deutlich nachgegeben. Deutsche Börse gewinnen 1,3% auf 50,95 EUR und adidas sowie Commerzbank legen ebenfalls etwas zu. In der zweiten Reihe steigen Lanxess um 2,0% auf 40,62 EUR. Lanxess teilte auf ihrem Investorentag mit, der Konzern wolle bis zum Jahr 2015 einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen um 80% auf rund 1,4 Mrd EUR erzielen.

Ein Händler meint allerdings, hier müssten zunächst harte Fakten wie steigende Auftragseingänge, überraschend gute Daten zur Chemie-Konjunktur oder passende Unternehmens-Akquisitionen auf den Tisch. Zudem sei ein 5-Jahres-Ausblick mit zu vielen Unsicherheiten belegt.

Axel Springer geben um 3,2% nach auf 93,24 EUR. Hier belastet die Ablehnung des Übernahmeangebots durch die französische SeLoger. "Das war eigentlich fest eingeplant und bringt den Markt durcheinander", sagt ein Händler. Ansonsten sei sehr positiv aufgenommen worden, dass Springer-CFO Lothar Lanz bestätigte, dass der Streubesitz bis spätestens Anfang Dezember auf über 40% gesteigert und damit fast verdoppelt werden soll. "So etwas macht die Aktie für institutionelle Anleger attraktiver", sagte ein Händler. Axel Springer steigen am Freitagabend in den MDAX auf.

SMA Solar verlieren 0,1% auf 88,41 EUR, nachdem sie am Vormittag vorübergehend 6% im Plus gelegen hatten. Die war da von einer erhöhten Umsatz- und Margenprognose nach oben getrieben worden.


-Von Herbert Rude, Dow Jones Newswires,
+49(0)69-29725217, herbert.rude@dowjones.com
DJG/hru/flf

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