FRANKFURT (Dow Jones)--Knapp behauptet zeigt sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstagmittag. Händler sprechen von einem impulslosen Geschäft. Unter deutlichem Druck stehen lediglich die Versorgertitel. Der DAX verliert gegen 13.12 Uhr 0,1% oder 6 auf 6.255 Punkte. Gut weggesteckt haben die Märkte den schwächer als erwarteten ZEW-Index für September.

"Gegen 9.30 Uhr gingen bereits Spekulationen um, der ZEW-Index könne die Erwartungen verfehlen", sagt ein Händler. Die verhaltenen Abgaben der Leitindizes sprächen allenfalls für eine "leichte Tendenz zu Gewinnmitnahmen" am Markt. Fundamental werde die schwache ZEW-Erwartungskomponente kompensiert durch eine solide Einschätzung der aktuellen Lage. Diese wiederum spreche gegen ein erneutes Abrutschen in die Rezession.

Im Fokus stehen nun die US-Konjunkturdaten - besonders die US-Einzelhandelsumsätze für August. Der Konsens für die um 14.30 Uhr MESZ erwarteten Daten geht von einem Anstieg um 0,3% im Vergleich zum Juli aus. Daneben richten sich die Blicke bereits auf den großen Verfall der Terminbörse Eurex am Freitag: Der große Call-Überhang bei den September-Optionen auf den Basispreisen bei 6.300 und darüber könnte Stillhalter dazu bewegen, die Kurse auf jeden Fall unter diesen Marken zu halten. Die nächsten technischen Widerstände werden bei 6.300 und 6.350 Punkten ausgemacht, die nächste Unterstützung bei 6.200 Zählern.

Unter deutlichem Abgabedruck stehen die Versorgerwerte. E.ON fallen um 3,4% auf 22,61 EUR und RWE um 2,3% auf 52,29 EUR. Die Analysten der Societe Generale haben RWE auf "Sell" herabgestuft nach zuvor noch "Buy". E.ON leiden unter Gerüchten, wonach der Versorger aufgrund der Schwäche im Gasgeschäft die Gewinnziele senken müsse. Die Rede ist von einem um 5% niedrigeren Gewinn je Aktie. Im Handel heißt es hierzu, dass die Spekulationen nicht neu seien.

Henkel fallen um 2,1% auf 38,85 EUR. Der US-Konkurrent HB Fuller hat am Vorabend das Umsatzziel für das laufende Jahr auf plus 10% reduziert; zuvor war das Unternehmen von einem Anstieg von 10% bis 12% ausgegangen. Als Grund nannte das Unternehmen steigende Rohstoffkosten als auch ein schwaches Geschäft in den USA. Auf der anderen Seite gewinnen SAP 1,9% auf 36,78 EUR, Morgan Stanley hat den Technologiesektor auf "Neutral" angehoben. Auch die Banken legen nach der Rally vom Montag noch etwas zu.

Im MDAX verlieren Heidelberger Druck mit dem Beginn des Bezugsrechtshandels 32% auf 4,11 EUR. Anleger können für eine alte Aktie zwei neue zu je 2,70 EUR beziehen. EADS geben um 1,9% nach auf 18,98 EUR, die Analysten der Credit Suisse haben die Aktien mit "Underperform" gestartet. Auf der Gewinnerseite stechen Continental heraus mit einem Plus von 1,7% 54,05 EUR. Die Analysten von Bank of America-Merrill Lynch haben das Kursziel des Automobilzulieferers auf 55 EUR nach 50 EUR erhöht. Im TecDAX legen SMA Solar um 3,3% auf 88,50 EUR zu.

DJG/mod/flf

Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc.