Alt 21.09.11, 17:47
Standard XETRA-SCHLUSS/Ausverkauf vor Fed-Entscheidung - Stada sehr schwach
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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch nahe dem Tagestief deutlich im Minus beendet. Marktteilnehmer berichteten von Gewinnmitnahmen im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Abend. Damit geht nach den kräftigen Kursgewinnen am Dienstag und den Verlusten am Montag die von Verunsicherung bestimmte Berg- und Talfahrt am deutschen Aktienmarkt weiter. Der DAX beendete den Handelstag mit einem Abschlag von 2,5% oder 138 Punkte bei 5.433,80. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 149,2 (Vortag: 158,7) Mio Aktien im Wert von rund 2,94 (Vortag: 3,08) Mrd EUR.

"Abwarten" lautet nun das Motto. Gegen 20.15 Uhr MESZ veröffentlicht die US-Notenbank die Ergebnisse ihrer zweitägigen Sitzung. Beobachter rechnen damit, dass die Fed mittels Umschichtungen in ihrem Anleihen-Portfolio versuchen wird, die längerfristigen Zinsen zu senken. So sollen Investitionen angeregt werden, um die lahmende US-Konjunktur zu beleben. Den Leitzins dürfte die Fed bei 0,00% bis 0,25% belassen.

Lufthansa standen nach der Gewinnwarnung am Dienstag weiter unter Druck. Im Rahmen einer Investorenkonferenz teilte Lufthansa zudem mit, dass sie im Winter das Angebot lediglich um 4% ausweiten will statt wie ursprünglich geplant um 6%. Unter anderem hatte die Deutsche Bank die Aktie herabgestuft auf "Verkaufen"; sie verlor 5,0% auf 9,80 EUR.

Zyklische Werte wurden am Berichtstag von den Investoren verstärkt verkauft. Mit Deutsche Post, die 3,8% auf 9,71 EUR nachgaben, stand die Aktie eines weiteren Logistik-Unternehmens unter Druck. Hier hatte Barclays das Kursziel gesenkt. Zudem berichtet der Wettbewerber FedEx am Donnerstag über das Geschäft im abgelaufenen Quartal. UBS hat die Papiere der Allianz von einer Empfehlungsliste gestrichen, die Aktie verlor 3,6% auf 62,20 EUR. Nach überdurchschnittlichen Kursgewinnen in den vergangenen Tagen wurden die Aktien der deutschen Automobilhersteller verkauft. So verloren BMW 2,7%, Daimler 3,8% und VW 2,6%.

SAP konnten sich gegen die allgemeine Schwäche mit einem kaum veränderten Schlusskurs bei 37,31 EUR gut behaupten. Dabei profitierte die Software-Schmiede aus Walldorf von den guten Zahlen des US-Wettbewerbers Oracle. Dieser hat im ersten Quartal mit neuen Software-Lizenzen 17% mehr umgesetzt, Marktbeobachter bezeichneten dies als überraschend stark.

Metro verteuerten sich sogar um 2,0% auf 31,51 EUR. Es verdichten sich die Hinweise, dass der Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Eckhard Cordes verlängert wird. "In der derzeitigen unruhigen Gesamtsituation ist Ruhe und Kontinuität positiv", meinte ein Händler.

Kräftig unter Druck kam am Nachmittag die Aktie von Stada, nachdem der Generika-Hersteller mit einer erneuten Einmalbelastung aus dem Serbien-Geschäft überraschte. Stada erlebe genau ein Jahr, nachdem sie in Serbien bereits 30 Mio EUR auf Forderungen ihrer Tochter abschreiben musste, erneut ein Fiasko, hieß es aus dem Hause der NordLB. Diesmal seien es 97 Mio EUR, die an Wert zu berichtigen seien, damit dürfte die Jahresprognose hinfällig werden. Die Aktie schloss 19,1% leichter bei 18,79 EUR.

SMA Solar aus dem TecDAX weiteten den jüngsten Kurseinbruch um 4,5% auf 44,65 EUR aus. Das ist der niedrigste Stand seit Juni 2009. Der Hersteller von Solaranlagen hatte am Montag eine Gewinnwarnung veröffentlicht, worauf es Abstufungen en masse hagelte.

DJG/thl/raz

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