Alt 12.04.12, 09:45
Standard Kursgewinne dank US-Vorgaben und nachlassender Ängste
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SCHANHGAI (Dow Jones) - Die meisten asiatischen Börsen haben sich von den Verlusten der Vortage erholt. Zur Entspannung trug bei, dass Nordkorea den für Donnerstag erwarteten Start einer Langstreckenrakete offenbar verschoben hat. Zudem waren die Vorgaben aus den USA gut. An der Wall Street hatten die Aktienkurse zugelegt, nachdem der Aluminiumkonzern Alcoa einen überzeugenden Quartalsbericht vorgelegt und damit den inoffiziellen Startschuss zur US-Bilanzsaison gegeben hatte.

Der Nikkei-225-Index stieg um 0,7 Prozent auf 9.525 Punkte. Der Shanghai-Composite-Index gewann 1,8 Prozent auf 2.351 Punkte. Südkoreanische Aktien wurden mit Verspätung von der Verkaufswelle erfasst, die aber im Verlauf etwas abebbte. Der Kospi schloss mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 1.987 Punkten. Am Mittwoch war die Börse in Seoul wegen der Parlamentswahlen in Südkorea geschlossen. Wahlsiegerin ist die konservative Regierungspartei, was an den Märkten grundsätzlich positiv aufgenommen wurde.

Die Märkte der Region profitierten auch davon, dass die Angst vor einer Verschärfung der europäischen Schuldenkrise nachließ, nachdem die Europäische Zentralbank ihre Bereitschaft zu weiteren Anleihekäufen signalisiert hatte. Damit verlor die für Donnerstag angekündigte Auktion italienischer Staatsanleihen ihren Schrecken. In der vergangenen Woche hatte Spanien hohe Zinsen bieten müssen, um seine Anleihen loszuwerden. Die Renditen spanischer und italienischer Anleihen waren kräftig gestiegen, was befürchten ließ, dass die beiden Länder sich nicht mehr an den Kapitalmärkten Geld beschaffen könnten.

In Tokio waren Maschinenbau-Aktien gesucht. Fanuc (+2,7 Prozent) profitierten abermals von guten Daten zu den Auftragseingängen der Branche, die am Mittwoch veröffentlicht worden waren. Hitachi Construction Machinery gewannen 4,0 Prozent, nachdem "Nikkei" berichtet hatte, der Hersteller von Baumaschinen werde seinen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2012/13 voraussichtlich um 40 Prozent steigern. Die Aktien des Rüstungskonzerns Ishikawa Seisakusho fielen dagegen um 6,8 Prozent. Sie waren in den vergangenen Tagen in Erwartung des nordkoreanischen Raketenstarts hochgekauft worden. Weil dieser immer noch auf sich warten lässt, verloren die Anleger die Geduld und nahmen Gewinne mit.

In Seoul überwog dagegen die Skepsis. Die Anleger fühlten sich nicht nur durch Pläne Nordkoreas bedroht, sondern wollten auch vor der Veröffentlichung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dem Zinsentscheid der südkoreanischen Notenbank am Freitag nicht investiert sein, sagte ein Analyst von Korea Investment & Securities. Zuletzt hatten vor allem Aktien der Sektoren Stahl und Petrochemie unter der Angst vor einer "harten Landung" der chinesischen Wirtschaft gelitten. Diese Segmente dürften am stärksten zulegen, wenn die chinesischen BIP-Daten positiv überraschten. Posco verbesserten sich um 1,4 Prozent.

Zinssenkungsfantasie beflügelte die chinesischen Aktien. Die Weltbank hat ihre Schätzung für das chinesische Wirtschaftswachstum gesenkt und damit die Erwartung geweckt, dass die Volksrepublik ihre Geldpolitik lockert, um das Wachstum anzukurbeln. Spekulationen auf billiges Geld trieben den Immobiliensektor. Zhejiang Guangsha und Shenzhen Properties & Resources sprangen um je 10 Prozent. Die Regularien der Börse Schanghai lassen Kursschwankungen um maximal 10 Prozent zu.

Das starke Erdbeben in Indonesien vom Mittwoch verschaffte den Aktien des Kohlebergbaus Zulauf. Indonesien ist ein wichtiger Exporteur von Kohle. Das Beben weckte Befürchtungen, dass das Angebot indonesischer Kohle zurückgehen könnte. China Coal legten um 2,3 Prozent zu und Yanzhou Coal um 4,1 Prozent.

Australische Aktien profitierten von etwas besseren heimischen Arbeitsmarktdaten. Gute internationale Vorgaben und nachlassende Angst vor den Folgen der europäischen Schuldenkrise stützten vor allem den Bergbausektor. Rio Tinto gewannen 1,5 Prozent und BHP Billiton 0,9 Prozent.

DJG/DJN/cln

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