Alt 10.04.12, 10:50
Standard Schanghai profitiert von Zinssenkungsfantasie
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Die asiatischen Börsen haben sich am Dienstag uneinheitlich gezeigt, nachdem enttäuschende chinesische Konjunkturdaten Zinssenkungsfantasien geschürt hatten, während die Bank of Japan Hoffnungen auf neuerliche geldpolitische Lockerungen eine Absage erteilt hatte. Der Nikkei-225-Index ging um 0,1 Prozent niedriger bei 9.538 Punkten aus dem Handel.

In Schanghai stieg der Shanghai-Composite-Index um 0,9 Prozent auf 2.306 Punkte. Die chinesische Handelsbilanz wies im März überraschend einen Überschuss auf, während Volkswirte mit einem Defizit gerechnet hatten. Bemängelt wurde aber, dass die Importe weniger stark als erwartet gestiegen waren. Das wies auf eine rückläufige Binnennachfrage hin und weckte zunächst Zweifel am Wachstum der chinesischen Wirtschaft, später aber auch Hoffnungen, dass China seine Geldpolitik lockern werde.

Die Börse in Hongkong war am Ostermontag geschlossen und reagierte damit verspätet auf den unerwartet deutlichen Anstieg der chinesischen Verbraucherpreise, den die Behörden der Volksrepublik zu Wochenbeginn gemeldet hatten. Der Hang-Seng-Index fiel um 1,2 Prozent auf 20.356 Punkte.

Südkoreanische Aktien profitierten zunächst von Gelegenheitskäufen, nachdem sie am Montag stark nachgegeben hatten. Später setzte sich aber eine vorsichtigere Haltung durch, zumal die Börse in Seoul am Mittwoch wegen der Parlamentswahlen in Südkorea geschlossen bleibt und Nordkorea für diese Woche den Start einer Langstreckenrakete angekündigt hat, mit der ein Beobachtungssatellit ins All geschossen werden soll. Der Kospi schloss um 0,1 Prozent niedriger bei 1.994 Punkten.

Die Angst vor einer geringeren chinesischen Nachfrage drückte die Metallpreise und mit ihnen die Aktienkurse australischer Bergwerksbetreiber. Rio Tinto gaben um 0,7 Prozent nach und BHP Billiton um 0,6 Prozent. Chinesische Banken profitierten unterdessen von der Erwartung geldpolitischer Lockerungen. Unter anderem gewannen China Construction Bank 1,5 Prozent.

Unter der Entscheidung der Bank of Japan (BoJ), an ihrer bisherigen Geldpolitik festzuhalten, litten japanische Immobilienwerte. Der Sektor hatte zunächst von der Hoffnung auf noch mehr billiges Geld profitiert und kräftig zugelegt, doch wurde der Großteil der Gewinne wieder abgegeben. Mitsui Fudosan schlossen um 0,6 Prozent höher, Mitsubishi Estate fielen um 0,7 Prozent.

Aktien einiger japanischer Exportunternehmen gerieten unter Druck, als der Yen zum Dollar in Reaktion auf die BoJ-Entscheidung aufwertete. Sony verloren 3,5 Prozent und Panasonic 4,0 Prozent. Sharp fielen um 4,3 Prozent, nachdem Nikkei gemeldet hatte, das Unternehmen werde das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Verlust von 390 Milliarden Yen abschließen. Automobilhersteller verteidigten indessen ihre Gewinne. Toyota legten um 1,5 Prozent zu und Nissan um 0,6 Prozent.

DJG/DJN/cln

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