Alt 29.03.12, 09:57
Standard Asien-Börsen auf breiter Front im Minus - Rohstoffsektor drückt
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SINGAPUR (Dow Jones) - Belastet von schwachen US-Konjunkturdaten und fallenden Rohstoffwerten haben die asiatischen Aktienbörsen am Donnerstag nach den Vortagesabgaben weiter nachgegeben. Bei den Rohstofftiteln wurden vor allem die gesunkenen Preise bei Öl und Kupfer als Grund für die Abschläge genannt. Übergeordnet sorgten jedoch die jüngsten US-Daten für Ernüchterung. Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter war im Februar schwächer gestiegen als erwartet.

Händler verwiesen aber auch auf die Abwärtsrevision des britischen Bruttoinlandsprodukts zum vierten Quartal, die Anlegern aufs Gemüt schlagen habe. Rufe man sich nun noch die zuletzt wenig Optimismus verbreitenden Daten aus China ins Gedächtnis, stelle sich automatisch die Frage nach der Verfassung des globalen Wirtschaftswachstums, so Stimmen aus dem Handel.

"Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten in den USA werden daher am Donnerstag akribisch unter die Lupe genommen. Während die einen bei positiven Daten auf steigende Kurse setzen, gibt es aber auch Stimmen, die genau das Gegenteil propagieren. Denn negative Daten dürften die Möglichkeit weiterer geldpolitischer Lockerungen in den USA erhöhen", sagte Händler Miguel Audencial von CMC Markets in Sydney.

In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei-225 um 0,7 Prozent, in Schanghai ging es nach den deutlichen Vortagesverlusten um weitere 1,4 Prozent talwärts und in Seoul sank der Kospi um 0,9 Prozent. Einzig der australische Markt hielt sich recht wacker, der S&P/ASX-200 gab "nur" 0,1 Prozent. Händler führten charttechnische Gründe für relative Stärke des australischen Leitindexes ins Feld. Positiv wurde vermerkt, dass dieser nicht wieder unter den Schlüsselwiderstand bei 4.300 Punkten zurückgefallen sei. "Nach der jüngsten Konsolidierung bei 4.300 Zählern liefert diese Marke nun eine solide Unterstützung", erläuterte Marktstratege Stan Shamu von IG Markets.

In Schanghai beschleunigte sich die Abwärtsdynamik am Nachmittag (Ortszeit). Die Unsicherheit über den weiteren Konjunkturverlauf in China drückte vermehrt auf die Kurse. In Tokio schlug das zunächst positive Sentiment schnell um, wie an den übrigen Börsen auch gehörten Papiere aus rohstoffnahen Sektoren zu den größten Abgebern. Dazu gesellten sich Verluste von Titeln aus der Exportbranche. "Die jüngsten Hoffnungen auf eine Verbesserung der Weltkonjunktur und auf steigende Gewinne japanischer Unternehmen sind eingepreist und treiben nicht mehr. Damit die Kurse weiter klettern, müssten Anleger neue Argumente finden. Die gibt es derzeit aber nicht", sagte Marktstratege Kazuhiro Takahashi von Daiwa Securities. Für Zurückhaltung habe außerdem die anstehende Entscheidung zur Umsatzsteuer, die am Freitag erwartet wird, gesorgt.

Der Yen profitierte unterdessen von Repatriierungen zum Ende des Fiskaljahres. Der US-Dollar handelte auf Kursen um 82,72 Yen nach zuvor 82,90 Yen am Mittwochabend. Der Euro büßte dagegen Boden ein.

Gedrückt von fallenden Rohstoffpreisen gehörten Rohstoff- und Energiewerte in der gesamten Region zu den klaren Verlierern. Der Ölpreis hatte aufgrund überraschend stark gestiegener US-Vorräte deutlich abgegeben. Die Entgelte für Kupfer und Aluminium sanken um 2,2 Prozent bzw 1,2 Prozent. In Sydney litten BHP Billiton zusätzlich unter der Untergewichtung der Aktie durch BlackRock World Mining, einem der größten Branchenfonds, und fielen um 1 Prozent. Woodside Petroleum ermäßigten sich um 1,3, Oil Search um 2,1 und Beach Energy um 3,9 Prozent. Nach einer Gewinnwarnung von Leighton stürzten die Papiere um 6,7 Prozent ab.

In Tokio verloren im Rohstoffsektor Mitsubishi Corp und JFE Holdings 2,8 bzw 2,9 Prozent. Belastet vom gestiegenen Yen standen auch die Exporttitel auf den Verkaufszetteln: Tokyo Electron fielen 3,0 Prozent auf 4.785 Yen. Nach der Handelsaussetzung von Sharp am Vortag im Zuge der Allianz mit dem taiwanischen Unternehmen Hon Hai Precision Industry schnellte der Kurs am Berichtstag um 6,7 Prozent auf 608 Yen in die Höhe. Auch in Schanghai konzentrierten sich die Abschläge auf die Rohstoffsektoren Metall und Öl. Jiangxi Copper gaben rund 3 Prozent und PetroChina rund 1,5 Prozent nach.

DJG/DJN/flf

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