Alt 08.11.12, 15:51
Standard Sorgen um US-Haushalt trüben die Stimmung
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Die asiatischen Börsen haben sich am Donnerstag den sehr schwachen Vorgaben von Wall Street weitgehend angeschlossen. Auch in Ostasien drückten Sorgen um die drohende fiskalische Klippe in den USA auf die Stimmung und ließen viele Anleger die Flucht in vermeintlich sichere Häfen wie den Yen antreten. Der Dollar rutschte knapp unter die psychologisch wichtige Marke von 80 Yen.

Wie bereits an den US-Börsen ging die Befürchtung um, dass es zu einer lähmenden Hängepartie kommen könnte, da die Republikaner im Repräsentantenhaus über eine Mehrheit verfügen und es damit möglicherweise nicht zu einer rechtzeitigen Einigung über die Reduzierung des US-Haushaltsdefizits kommt. Sollte bis zum Jahresende keine Einigung gefunden sein, drohen automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen im Volumen von 600 Milliarden Dollar, die die US-Konjunktur abwürgen dürften.

"Direkt nachdem die Wiederwahlpartys endeten, rückte das Augenmerk der Märkte auf die drohende 'fiscal cliff'", sagte Analyst Nicholas Smith von CLSA in Tokio.

An der Börse in Schanghai verlor der Leitindex 1,6 Prozent, in Hongkong 2,4 Prozent. Auch am japanischen Aktienmarkt bliesen die Anleger Trübsal. Der Nikkei-Index gab 1,5 Prozent auf 8.837 Punkte nach. Der stärkere Yen setzte dort vor allem die Kurse von Aktien exportsensibler Unternehmen unter Druck. Zudem ließen schwach ausgefallene Auftragsdaten aus dem Maschinenbau keine Kaufstimmung aufkommen.

Aktien von Honda verloren 3,5 Prozent und Canon-Titel gaben um 2,5 Prozent nach. Papiere von Stahlkochern und Maschinenbauern wurden ebenfalls verkauft. Aktien des Baumaschinenherstellers Komatsu gaben um 2,1 Prozent nach, die Titel des Stahlkochers JFE Holdings um 2,8 Prozent. Die Anteilsscheine des Reifenherstellers Bridgestone folgten dem Abwärtstrend und verloren 1,8 Prozent, obwohl das Unternehmen für das dritte Quartal einen Gewinnanstieg um 46 Prozent vermeldet hatte.

Der Ölpreis für das Barrel der Sorte WTI erholte sich nur leicht vom Absturz am Mittwoch. Zuletzt wurden 85,05 Dollar bezahlt, verglichen mit in der Spitze fast 89 Dollar am Vortag. Das US-Energieministerium hatte über gestiegene Ölvorräte berichtet, während die Nachfrage weiter sinkt. Aktien von regionalen Ölkonzernen gehörten vor diesem Hintergrund ebenfalls zu den Verlierern.

Nach Obamas Wahlsieg rückte unterdessen schon das nächste Großereignis in den Blick vieler Akteure. In China hat der Kongress der Kommunistischen Partei begonnen. Dabei versprach der scheidende Staats- und Parteichef Hu Jintao den Chinesen eine Verdoppelung ihrer Einkommen bis 2020 und ebenso eine Verdopplung der gesamten Wirtschaftsleistung. Auf dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag wird ein Generationswechsel in der Führung eingeleitet. Am Ende der einwöchigen Sitzung soll der zehn Jahre jüngere Vizepräsident Xi Jinping den 69-jährigen Hu Jintao ablösen.

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