Alt 05.11.12, 13:58
Standard Kursexplosion bei Tochter von Apple-Zulieferer Foxconn
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Die asiatischen Aktienmärkte haben am Montag im Zeichen der schwächeren Wall Street vom Freitag der Vorwoche gestanden. Viele Anleger gingen vor den entscheidenden politischen Weichenstellungen im Laufe dieser Woche lieber auf Nummer sicher und hielten sich mit Zukäufen zurück. In den USA wird am Dienstag in einem als offen geltenden Rennen der Präsident gewählt und in China im Laufe der Woche von der Kommunistischen Partei eine neue Staatsführung ins Amt gehoben. In Hongkong legten Aktien von Foxconn International, einer Tochterfirma des Apple-Zulieferers Foxconn, gegen den Trend einen furiosen Kursritt nach oben hin. Der Kurs schnellte um 32 Prozent nach oben.

Auch Entscheidungen von Währungshütern stehen im Wochenverlauf auf der Börsenagenda weit oben und sorgten für Zurückhaltung. Die Notenbanken von Australien und Südkorea halten ihre geldpolitischen Treffen ab. Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung in Australien erhielten allerdings jüngst einen Dämpfer. Die Inflation war im Oktober höher ausgefallen als erwartet. Von der prognostizierten Abwartehaltung der Notenbank profitierte die australische Devise. Der Austral-Dollar kletterte im Tagesverlauf von unter 1,0340 auf 1,0362 US-Dollar. Hier halfen auch unerwartet starke Einzelhandelsumsätze im September.

Gleichzeitig hielt sich der US-Dollar hartnäckig über der Marke von 80 Yen, wenngleich die Tendenz etwas nach unten zeigte. Der stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag wirkte hier nach.

Der schwächere Yen konnte anders als so oft die japanischen Aktien aber nicht ins Plus schieben. Der Nikkei gab um 0,5 Prozent auf 9.007 Zähler nach. "Der Markt nahm nach einer dreitägigen Kursrally eine Auszeit", sagte Analyst Tsutomu Yamada von kabu.com Securities. Hoffnungen auf Toyota hätten den Markt gestützt. Die Aktien des Autobauers legten um 2,2 Prozent zu. Ein Bericht hatte bereits vor der Unternehmensmitteilung einen positiven Ausblick für den Konzern kolportiert. Nachbörslich hob das Unternehmen seine Prognose für den operativen Gewinn für das Halbjahr von Oktober bis März um 50 Milliarden Yen an. Der Autobauer verdient besonders in Nordamerika und Südostasien derzeit prächtig.

Stark unter die Räder kamen hingegen Titel von Kansai Electric Power, die um 6,8 Prozent abstürzten. Hier gab es Hinweise auf schwer wiegende Probleme in einem der Nuklearreaktoren des Unternehmens. Zudem befanden sich die beiden Elektroniklegenden Panasonic und Sharp weiter auf der Veliererstraße. Papiere von Panasonic gingen um 5,6 Prozent und die von Sharp um 6,7 Prozent in die Knie. Beide Unternehmen hatten in der Vorwoche ihre Ganzjahresprognose abermals drastisch abgesenkt.

An den chinesischen Börsen waren über das Wochenende veröffentlichte Daten zum Dienstleistungssektor zu verdauen, die widersprüchlich ausfielen. In Hongkong verschlechterte sich der Hang-Seng-Index um 0,5 Prozent. In Schanghai gab der Index um 0,1 Prozent nach. Chinas offizieller Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe war im Oktober gestiegen, der Einkaufsmanagerindex der HSBC ging dagegen leicht zurück. Beide lagen aber über der Expansionsschwelle von 50.

Aktien von Foxconn International gingen durch die Decke: Einigen Analysten zufolge dürfte Foxconn International in Kürze von seinem Mehrheitsaktionär Hon Hai Precision auch mit der Produktion des iPhone 5 von Apple betraut werden, nachdem Ho Hai mit der Produktion nicht mehr nachkommt. Zudem hat die Citigroup den Gewinnausblick für Foxconn International für das kommende Jahr um 134 Prozent angehoben.

In Südkorea bröckelte der Kospi um 0,6 Prozent ab. Papiere der beiden Autokonzerne Hyundai und Kia legten dabei eine Vollbremsung hin. Für Titel von Hyundai ging es um 7,4 Prozent und von Kia Motors um 7,1 Prozent abwärts. Die Anleger beunruhigten Berichte, wonach beide Unternehmen die Spriteinsparung bei ihren jüngsten Modellen als zu hoch angegeben haben sollen. "Hyundai und Kia haben eine hohe Marktkapitalisierung. Allein deswegen schon haben ihre Kursverluste auf dem Gesamtmarkt gelastet", sagte Analyst Cho Byung-hyun von Tong Yang Securities. Dabei dürfte der finanzielle Schaden für beide Unternehmen begrenzt sein: Insgesamt werden die Forderungen auf rund 90 Millionen US-Dollar beziffert. Viel schlimmer wiege allerdings der Imageschaden, erklärte der Analyst Shin Chung-kwan von KB Securities.

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