Alt 02.11.12, 13:24
Standard Kursgewinne der Wall Street treiben Börsen an
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Positive US-Vorgaben haben am Freitag an den asiatischen Märkte für erfreute Gesichter bei den Anlegern gesorgt. Inzwischen wächst auch wieder das Vertrauen in die Weltwirtschaft. In Hongkong erreichte das Börsenbarometer sein höchstes Niveau seit August 2011.

An der Wall Street waren die Kurse dank erfreulicher Wirtschaftsdaten mit kräftigen Zugewinnen in den November gestartet. Die Märkte hoben besonders Daten zum Verarbeitenden Gewerbe vom Institute of Supply Management hervor. Im Oktober ist in US-Fabriken wieder mehr produziert worden.

Bereits am Vortag zeigten die Zeichen in China auf Zuwachs: Der offizielle Einkaufsmanagerindex war deutlich geklettert und wies erstmals seit drei Monaten wieder auf Expansion. Das waren für die Börsen gute Nachrichten. Das Reich der Mitte hat sich offenbar von der jüngsten Konjunkturdelle erholt.

Wichtige Daten erwarten die Börsen am heutigen Freitag. Die US-Regierung gibt um 13.30 MEZ den Arbeitsmarktbericht für Oktober heraus. In der kommenden Woche wird schließlich die Führung in den zwei wichtigsten Staaten der Welt besetzt: In den USA wählt die Bevölkerung einen Präsidenten, während in China der Kongress der chinesischen Partei die Staatsspitze neu regelt.

Starke Wirtschaftsdaten verhalfen dem Hang-Seng-Index in Hongkong zum Sprung über die Marke von 22.000 Zählern. Der Index gewann 1,3 Prozent auf 22.111 Zähler. In der einstigen britischen Kronkolonie wächst der Optimismus. Die chinesische Wirtschaft hat einen Boden gefunden und Liquidität fließt an den Markt. Der hohe Kapitalzufluss beunruhigte inzwischen schon die Aufseher. Die Aufsichtsbehörde intervenierte jüngst auf dem Markt, damit der Hongkong-Dollar nicht gegenüber dem US-Dollar aufwertet.

"Es gibt vier Stadien in einem Aktienmarktzyklus: Hoffnung, Optimismus, Sorge und Enttäuschung. Der Markt in Hongkong befindet sich in der Phase der Hoffnung", sagte Analyst Edward Huang von Haitong International. Die großen Kursgewinner in Hongkong waren Aktien von Sands China mit einem Plus von 4,8 Prozent. Analysten von CIMB hatten das Kursziel für die Aktie deutlich heraufgesetzt. In Schanghai verzeichnete der Leitindex ein Plus von 0,6 Prozent, hatte allerdings am Donnerstag mit einem Anstieg um 1,7 Prozent schon deutlich stärker zugelegt als die übrigen Börsen der Region.

Die Risikolust der Anleger machte sich auch am Devisenmarkt bemerkbar. Der Yen verlor gegenüber dem Dollar. Ein Greenback kostete etwa 80,30 Yen. Der schwächere Yen war Balsam für die Nerven der Aktienanleger. Der Nikkei kletterte um 1,2 Prozent. Der Markt profitierte zudem von den starken Daten aus den USA. Das birgt aber auch Gefahren in sich. "Die Erwartungen an den offiziellen Arbeitsmarktbericht sind jetzt hoch", sagte der Analyst Eiichi Kinouchi von Daiwa Securities.

Große Elektronikkonzerne litten abermals unter den schwachen Quartalsergebnissen vom Vortag. Aktien von Sharp verloren nach einem hohen Quartalsverlust und der Prognose eines Rekordverlusts für das laufende Jahr 2,4 Prozent. Den relativ moderaten Verlust erklärten Händler damit, dass ein Teil der Daten vorab schon durchgesickert war. Papiere von Sony erholten sich mit einem Plus von 2,1 Prozent von den kräftigen Verlusten am Vortag. Der Sony-Nettoverlust hatte sich im zweiten Geschäftsquartal des Unternehmens deutlich verringert.

Der Kurs von Panasonic setzte seine Talfahrt fort, wenn auch langsamer. Statt annähernd 20 Prozent am Donnerstag stand hier aber nur noch eine Kurseinbuße von 0,7 Prozent auf der Börsentafel. Die Aktien exportorientierter Unternehmen profitierten vom schwachen Yen. Aktien von Honda Motor verteuerten sich um 3,3 Prozent und von Fanuc um 3,8 Prozent.

In Südkorea verbesserte sich der Kospi um 1,1 Prozent. "Gute Wirtschaftsdaten aus den USA und China haben die sich hinziehende Eurokrise und die Sorge um hohe Staatsverschuldungen mehr als wettgemacht. Gewinnmitnahmen von Ausländern bremsten aber den Kursanstieg", sagte Analyst Bae Sung-ýoung von Hyundai Securities Co. Papiere vom Indexschwergewicht Samsung kletterten um 2,3 Prozent. Das Paper profitierte von Berichten, wonach die globalen Verkäufe des Galaxy-Smartphones die Marke von 3 Millionen Stück überschritten haben.

Australiens S&P/ASX 200 schob sich um 0,1 Prozent vor. Hier herrschte leichte Unsicherheit vor den großen politischen Ereignissen der kommenden Woche. Anfangsgewinne gingen deswegen verloren. Risikoaversion breitete sich in Australien aus. Im Gegensatz zu anderen regionalen Börsen fuhr der australische Aktienmarkt auf Wochensicht sogar Verluste ein. Anleger großer Minenunternehmen konnten sich dagegen über Kursgewinne freuen. Dank der festen Wall Street legten BHP Billiton um 1,8 Prozent, Rio Tinto um 2 Prozent und Fortescue Metals Group um 0,5 Prozent zu.

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